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Die Kampagne

Titel: Die Kampagne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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wissen Sie; sonst wären Sie nicht hier.«
    Der Iraner zögerte.
    Komm schon, du Made. Du kannst für dieses goldene Ei hier ruhig ein bisschen Gesicht vor deinen Männern verlieren. Du bist scharf auf das Ding, das weiß ich. Überleg doch nur, wie viele Amerikaner du mit dem kleinen Scheißer hier grillen kannst.
    »Ich muss zuerst jemanden anrufen«, sagte der Perser.
    Verärgert erwiderte Shaw: »Ich dachte, Sie hätten das Sagen hier.«
    Der Perser schaute nervös zu seinen Männern; die Verlegenheit war ihm deutlich anzusehen. »Nur ein Anruf«, sagte er und zog sein Handy hervor.
    Shaw hob die Hand. »Stopp! Dass Interpol plötzlich auf unserer kleinen Party auftaucht, passt nicht in meine Urlaubsplanung.«
    »Das Gespräch wird nicht lange genug dauern, als dass jemand es zurückverfolgen könnte.«
    »Sie haben zu viele Dirty-Harry-Filme gesehen. In unserem Geschäft ist so was nicht gesund.«
    »Wovon reden Sie?«, fragte der Perser mit scharfer Stimme.
    »Ich weiß ja, dass ihr Jungs eigentlich im neunten Jahrhundert lebt, aber wenn ihr nicht im Todestrakt landen wollt, müsst ihr ins einundzwanzigste Jahrhundert kommen. Es ist nicht mehr nötig, dass Sie zwei Tage lang im Festnetz herumtelefonieren, um Sie zu lokalisieren. Ein Satellit braucht nur drei Sekunden, um den elektronischen Fingerabdruck zurückzuverfolgen, den Standort mithilfe der Übertragungsmasten bis auf drei Meter genau zu bestimmen und ein Einsatzteam loszuschicken.« Natürlich war es größtenteils Unsinn, was Shaw da redete, aber es hörte sich toll an. »Was meinen Sie, warum bin Laden in einer Höhle lebt und seine Befehle auf Toilettenpapier schreibt?«
    Der Perser starrte auf sein Handy, als hätte es ihn soeben gestochen. Ganz langsam griff Shaw in seine Tasche - er hatte den blutrünstigen Tunesier nicht vergessen - und holte sein eigenes Handy heraus, das er dem Terroristenführer zuwarf.
    »Dieses Gerät hat die neuesten Abwehrtechniken, sogar einen Laserkodierer, dessen Codes nicht mal ein Quantencomputer knacken könnte ... falls schon jemand einen erfunden hätte. Also, wohlan, mein Freund, wählen Sie. Die Gebühren gehen auf mich.«
    Der Perser telefonierte mit dem Gesicht zur Wand, sodass Shaw ihn weder hören noch seine Lippen lesen konnte.
    In der Zwischenzeit richtete Shaw seine Aufmerksamkeit auf den Tunesier. In einer Sprache, von der er sicher war, dass weder der Mann noch einer der anderen sie sprach, sagte er: »Du fickst gerne kleine Jungen, stimmt's?«
    Der Tunesier starrte ihn verwirrt an. Den chinesischen Dialekt aus der äußersten südlichen Ecke des kommunistischen Riesenreiches verstand er in der Tat nicht. Shaw wiederum hatte ein Jahr seines Lebens in dieser Provinz verbracht, hätte dort zweimal fast ins Gras gebissen und war schließlich mithilfe eines Bauern und dessen uraltem, knatterndem Ford geflohen. Unter diesen Umständen war er rasch zu dem Schluss gekommen, dass es ganz nützlich sei, die Sprache zu lernen, obwohl er nie wieder dorthin zurückkehren würde - jedenfalls nicht freiwillig.
    Der Iraner gab Shaw das Handy zurück, und Shaw steckte es in die Tasche.
    »Abgemacht«, verkündete der Perser.
    »Das freut mich zu hören«, erwiderte Shaw im selben Augenblick, da seine Faust dem Tunesier die Nase brach. Mit der gleichen Bewegung schwang er den schweren Koffer und traf zwei weitere Männer am Kopf. Sie brachen zusammen - tot oder verdammt nahe dran.
    Einen Moment später wurde die Tür aufgebrochen, und ein halbes Dutzend Gestalten in Körperpanzern und mit Maschinenpistolen stürmten ins Zimmer. Sie schrien die Leute an, die Hände zu heben und die Waffen fallen zu lassen - nicht notwendigerweise in dieser Reihenfolge -, wenn sie nicht ein drittes Auge auf der Stirn haben wollten.
    Dann tat der Perser das Unerwartete. Die Hände vors Gesicht geschlagen, sprang er durch das geschlossene Fenster.
    Shaw stürmte vor. Er war sicher, den Mann zerschmettert unten auf dem Bürgersteig zu sehen.
    »Scheiße!« Der Schwung hatte den Perser weit genug getragen, dass er mitten im Kanal gelandet war.
    Shaw schaute zu zwei der Gepanzerten, die ihn verwirrt anstarrten. »Hat zufällig jemand eine Tetanusspritze dabei? Meine letzte Impfung ist schon verdammt lange her.«
    Er warf einem der Männer sein Handy zu, schnappte sich das Messer des Tunesiers und fluchte leise vor sich hin. Dann kletterte er auf den Fenstersims, dachte kurz über den Wahnsinn nach, den er vorhatte, und sprang hinaus in die

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