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Die Kampagne

Titel: Die Kampagne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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dieses Gefühl so lange wie möglich zu genießen, denn er wusste sehr wohl, dass morgen schon alles anders sein könnte.
    Ein kluger Mann wusste, dass der Sieg nie feststand, und ein noch klügerer Mann wusste auch, dass eine Niederlage nie total war, wenn man die Nachwirkungen in die richtige Richtung manipulieren konnte.
    Und der klügste Mann von allen hatte sogar gewonnen, wenn er eigentlich verloren hatte.
    Nicolas Creel hatte sich stets für solch einen Mann gehalten.

Kapitel 44
    A ls Katie im achten Stock aus dem Aufzug trat, legte sich eine große Hand auf ihre Schulter. Ihre erste Reaktion war, die Hand wegzuschlagen, doch als sie den Blick hob und in die Augen des breitschultrigen Mannes mit dem ernsten Gesichtsausdruck sah, besann sie sich eines Besseren.
    »Kommen Sie bitte mit«, sagte der Mann mit britischem Akzent.
    »Warum?«
    Der Griff des Mannes wurde stärker. Gleichzeitig gesellte sich ein weiterer Mann im Anzug zu ihnen, der noch größer und kräftiger war als der erste. Er hielt eine Dienstmarke in die Höhe, jedoch nur so kurz, dass Katie nicht erkennen konnte, was darauf stand.
    »Wir haben ein paar Fragen an Sie«, sagte der zweite Mann.
    »Gut, ich habe nämlich auch ein paar Fragen an Sie.«
    Die beiden Männer nahmen Katie in die Mitte und führten sie den Gang hinunter. Eine Tür öffnete sich, und Katie wurde in ein kleines Zimmer geführt und aufgefordert, sich zu setzen. Doch sie blieb stehen und verschränkte trotzig die Arme vor der Brust. Einer der Männer seufzte.
    »Wir sind in einer Minute wieder da.«
    Sechzig Sekunden später kehrten sie mit einem weiteren Mann zurück. Der Neuankömmling war älter, kahl und trug einen zerknitterten Anzug, der dringend in die Reinigung gemusst hätte.
    Der Mann setzte sich und winkte Katie, es ihm gleichzutun. »Wollen Sie etwas zu trinken?«, fragte er dabei.
    »Nein«, antwortete Katie und setzte sich dem Mann gegenüber. »Ich will Shaw sehen, sonst nichts.«
    Frank lehnte sich zurück und musterte sie. »Ich hoffe, es macht Ihnen nichts aus, wenn ich Sie frage, woher Sie ihn kennen.«
    »Doch, das macht mir was aus.«
    Frank nickte einem seiner Männer zu, der Katie daraufhin die Handtasche entriss. Sie versuchte, die Tasche festzuhalten, doch der andere Mann hielt sie zurück. Börse und Pass wurden herausgeholt und an Frank weitergereicht.
    Er schaute sich alles an. »Katie James ... Bei dem Namen klingelt etwas. Sie sind Reporterin, nicht wahr? Arbeiten Sie an einer Story über Shaw?«
    »Nein, er ist ein Freund.«
    »Seltsam. Ich kenne alle Freunde von Shaw, und Sie gehören nicht dazu.«
    »Ich bin erst seit Kurzem mit ihm befreundet. Kann ich jetzt Ihre Marke oder einen Ausweis sehen? Schließlich will ich in dem Expose ja alles richtig haben.«
    »Was für ein Expose?«, fragte Frank.
    »Das ich erstellen werde, wenn Sie mich nicht sofort gehen lassen!«
    »Was genau heißt seit Kurzem?«, fragte Frank ruhig.
    Katie zögerte. »Seit Edinburgh.«
    »Das hat er nie erwähnt.« Frank schaute sich den Pass genauer an. »Sie sind also den ganzen weiten Weg hierhergeflogen, um einen Freund zu sehen, den Sie erst vor Kurzem kennengelernt haben? Warum?«
    »Wer zum Teufel sind Sie?«
    »Warum sind Sie hier?«, wiederholte Frank.
    »Lebt er, oder ist er tot?«
    »Er lebt ... so gerade. Und nun beantworten Sie meine Frage.«
    »Ich habe ihn gestern angerufen. Eine Frau hat sich gemeldet. Sie sagte, er sei ins Krankenhaus eingeliefert worden und werde operiert. Daraufhin bin ich hergekommen.«
    »Ich verstehe. Und warum haben Sie ihn angerufen?«
    »Könnte ich auch mal eine Frage beantwortet kriegen?«
    »Nein. Warum haben Sie ihn angerufen?«
    Katie blickte sich nervös um. Die beiden anderen Männer schauten sie ausdruckslos an. »Weil ich das von der Phoenix Group gehört habe.«
    Das schien Frank gar nicht zu gefallen. »Was ist damit?«
    »Jetzt kommen Sie aber!«, explodierte Katie. »Ich bezweifle, dass Sie noch nichts vom Londonmassaker gehört haben.«
    »Was hat das mit Shaw zu tun?«
    »Die Verbindung zu Shaw heißt Anna Fischer. Und ich sehe Ihnen an, dass Sie ebenfalls davon wissen. Also ziehen Sie keine Show ab.«
    »Woher kennen Sie Miss Fischer?«
    »Ist sie tot?«
    »Woher kennen Sie die Frau, Miss James?«
    Katie überlegte, ob sie dem Mann die ganze Wahrheit sagen sollte oder nicht. Sie entschied sich für etwas Erfundenes, das jedoch plausibel klang. »Ich habe eine Story über die Phoenix Group geschrieben. Dabei habe

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