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Die Kandidaten

Die Kandidaten

Titel: Die Kandidaten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Archer
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Ralph Elliot ihnen bereits einen Besuch
    abgestattet hat.«
    Julia nickte und ging ihre Akten durch, um herauszufinden,
    was man über Mrs Bloom und Mrs Hargaten wusste.
    »Zu guter Letzt«, fuhr Logan fort, »müssen Sie, Nat, sich auf
    eine ziemlich aggressive Medienkampagne einstellen. Mit
    anderen Worten: Wuchern Sie mit all Ihren Pfunden.«
    »An was denken Sie da?«, fragte Nat.
    »Junge aus dem Ort, der es geschafft hat. Vietnamheld.
    Harvardabschluss. Kehrte nach Hartford zurück, um mit seinem
    besten Freund eine Bank aufzubauen. Werfen Sie sogar Ihre
    Erfahrung im Querfeldeinlauf in die Waagschale – die Nation
    macht momentan eine wahre Jogging-Manie durch und ein oder
    zwei Aktionäre könnten Lauffanatiker sein. Und falls eine
    Zeitschrift Sie interviewen will, sei es Der fröhliche Radfahrer
    oder Stricken leicht gemacht, sagen Sie einfach Ja.«
    »Und mit wem muss ich es aufnehmen?«, fragte Nat. »Mit
    dem Vorstandsvorsitzenden von Fairchilds?«
    »Nein, das glaube ich nicht«, sagte Logan. »Murray Goldblatz
    ist ein gerissener Bankier, aber sie werden nicht riskieren, ihn
    ins Fernsehen zu bringen.«

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    »Warum nicht?«, fragte Tom. »Er ist seit über zwanzig Jahren
    Vorstandsvorsitzender der Fairchild Bank und gehört zu den
    angesehensten Finanziers der Branche.«
    »Da gebe ich Ihnen Recht, Herr Vorsitzender«, sagte Logan.
    »Aber vergessen Sie nicht, dass er vor zwei Jahren einen
    Herzinfarkt hatte und schlimmer noch, er stottert. Ihnen mag das
    nichts ausmachen, weil Sie sich im Laufe der Jahre daran
    gewöhnt haben, aber wenn er im Fernsehen auftritt, wird ihn die
    Öffentlichkeit nur dieses eine Mal sehen. Er mag ja der
    angesehenste Bankier im ganzen Land sein, aber sein Stottern
    lässt alle denken, er habe sich nicht im Griff. Unfair, aber Sie
    können sicher sein, dass Ihre Gegner das einkalkuliert haben.«
    »Dann wird wohl Wesley Jackson mein Gegner werden«,
    sinnierte Nat. »Er ist der redegewandteste Bankier, mit dem ich
    es je zu tun hatte. Ich habe ihm sogar einmal einen Sitz in
    unserem Vorstand angeboten.«
    »Das mögen Sie ja getan haben«, sagte Logan, »aber Jackson
    ist schwarz.«
    »Wir schreiben das Jahr 1988«, entgegnete Nat erbost.
    »Das ist mir bewusst«, sagte Logan, »aber weit über neunzig
    Prozent Ihrer Aktionäre sind weiß und das werden Ihre Gegner
    ins Kalkül gezogen haben.«
    »Was glauben Sie, gegen wen ich antreten muss?«, fragte Nat.
    »Ich habe nicht den geringsten Zweifel, dass Sie gegen Ralph
    Elliot antreten müssen.«

    *

    »Dann haben die Republikaner also doch Barbara Hunter
    aufgestellt«, sagte Fletcher.

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    »Nur, weil sonst keiner gegen dich antreten wollte«, erwiderte
    Jimmy. »Sobald klar war, dass du in den Umfragen mit neun
    Punkten vorn liegst.«
    »Ich habe gehört, sie hätten Ralph Elliot förmlich angefleht, in
    den Ring zu steigen, aber er meinte, er habe mit der Übernahme
    der Russell Bank mehr als genug am Hals.«
    »Eine gute Ausrede«, sagte Jimmy. »Aber er hätte seinen
    Namen nie und nimmer ins Spiel gebracht, wenn er nicht absolut
    sicher gewesen wäre, dich schlagen zu können. Hast du ihn
    gestern Abend im Fernsehen gesehen?«
    »Ja.« Fletcher seufzte. »Und wenn ich es nicht besser wüsste,
    wäre ich auf sein ›Sichern Sie sich Ihre Zukunft, indem Sie zu
    der größten, stabilsten und angesehensten Bank im Staat
    wechseln‹ glatt hereingefallen. Er hat nichts von seinem alten
    Charisma verloren. Hoffentlich hat sich dein Vater keinen Bären
    aufbinden lassen.«
    »Nein. Harry hat seine Anteile bereits Tom Russell
    überschrieben und fordert alle auf, dasselbe zu tun. Allerdings
    war er schockiert, als ich ihm sagte, wie viel seine Aktien
    mittlerweile wert waren.«
    Fletcher lachte.
    »Ich habe in den Finanzblättern gelesen, dass beide Seiten jetzt
    wohl um die vierzig Prozent halten«, fuhr Jimmy fort. »Und
    Angebote dürfen nur noch eine Woche lang abgegeben werden.«
    »Ja, das wird knapp. Ich kann nur hoffen, dass Tom Russell
    weiß, wie schmutzig es werden wird, wenn Ralph Elliot seine
    Finger im Spiel hat«, sagte Fletcher.

    *

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    »Wann wurde das verschickt?«, fragte Nat, während der Rest
    des Vorstands den neuesten Rundbrief las, den Fairchild an alle
    Aktionäre verschickt hatte.
    »Der Brief trägt das gestrige Datum«, berichtete Logan. »Das
    bedeutet, wir haben noch drei Tage, um darauf zu reagieren,
    aber ich fürchte, der Schaden ist bereits angerichtet.«
    »Nicht einmal ich hätte

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