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Die Kandidaten

Die Kandidaten

Titel: Die Kandidaten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Archer
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welchen Preis
    sie dafür zu zahlen bereit sind.«
    »Falls jemand versucht, uns zu schlucken«, sagte Tom,
    »werden sie den gesetzlich vorgeschriebenen Monat nicht
    abwarten. Sobald sie sechs Prozent besitzen, werden sie noch
    am selben Tag ein Angebot abgeben.«
    »Das sehe ich auch so, Herr Vorsitzender«, bestätigte Nat,
    »aber bis dahin kann uns nichts davon abhalten, dass wir unsere
    eigenen Aktien kaufen, obwohl sie momentan ein wenig zu hoch
    notiert sind.«
    »Wird das unseren Gegner nicht auf die Tatsache aufmerksam
    machen, dass wir wissen, woher der Wind weht?«, fragte Julia.

    455
    »Schon möglich. Also müssen wir unsere Broker anweisen,
    unauffällig zu kaufen. Auf diese Weise finden wir schnell
    heraus, wer der große Käufer auf dem Markt ist.«
    »Wie viele Anteile besitzen wir drei?«, wollte Julia wissen.
    »Tom und ich halten jeweils zehn Prozent«, sagte Nat, »und
    du hast derzeit« – er sah auf einige Zahlen im zweiten Ordner –
    »etwas über drei Prozent.«
    »Und wie viel habe ich noch auf dem Konto?«
    Nat blätterte um. »Etwas über acht Millionen Dollar, ganz zu
    schweigen von deinen Trump-Anteilen, die du liquidiert hast,
    wann immer eine große Nachfrage herrschte.«
    »Ich könnte doch weiche Aktien kaufen. Das können die
    Beutejäger nicht so ohne weiteres herausfinden.«
    »Besonders dann nicht, wenn du über Joe Stein in New York
    handelst«, sagte Tom, »bitte ihn, uns mitzuteilen, ob seine
    Broker irgendeine Person oder Firma identifizieren können, die
    aggressiv aufkauft.« Julia machte sich Notizen.
    »Als Nächstes müssen wir den härtesten Übernahmeanwalt in
    diesem Geschäft anheuern«, sagte Nat. »Ich habe mit Jimmy
    Gates
    gesprochen,
    der
    uns
    bei
    unseren
    früheren
    Übernahmegeschäften immer vertreten hat, aber er sagt, das
    übersteige seine Fähigkeiten, und hat einen Typ aus New York
    namens« – er sah in den dritten Ordner – »Logan Fitzgerald
    empfohlen, der sich auf feindliche Übernahmen spezialisiert hat.
    Ich dachte, ich fahre noch vor dem Wochenende nach New York
    und finde heraus, ob er uns vertreten will.«
    »Gut«, sagte Tom. »Sollten wir in der Zwischenzeit noch
    etwas anderes tun?«
    »Ja. Halte deine Augen und Ohren offen, Herr Vorsitzender.
    Ich muss so schnell wie möglich herausfinden, mit wem wir es
    zu tun haben.«

    456
    *

    »Das tut mir wirklich sehr Leid«, sagte Fletcher.
    »Niemand trägt daran die Schuld«, meinte Jimmy. »Es läuft
    schon geraume Weile nicht gut und als die UCLA Joanna
    angeboten hat, die dortige historische Fakultät zu leiten, war
    einfach eine endgültige Entscheidung fällig.«
    »Wie nehmen es die Kinder auf?«
    »Elizabeth verkraftet es gut und jetzt, wo Harry junior in
    Hotchkiss ist, scheinen beide erwachsen genug, um mit der
    Situation umgehen zu können. Ehrlich gesagt, gefällt Harry die
    Vorstellung, seine Sommerferien in Kalifornien verbringen zu
    können.«
    »Es tut mir Leid«, wiederholte Fletcher.
    »Heute ist das wohl ganz normal«, meinte Jimmy. »Es dauert
    nicht mehr lange, dann sind Annie und du die Minderheit. Der
    Direktor hat mir erzählt, dass ungefähr dreißig Prozent der
    Kinder in Hotchkiss aus Scheidungsfamilien stammen. Weißt du
    noch, als wir damals dort waren, waren doch höchstens die
    Eltern von ein oder zwei Mitschülern geschieden.« Er schwieg
    kurz. »Das Gute ist, dass ich mehr Zeit habe, um dir bei deiner
    Wiederwahl zu helfen, wenn die Kinder den Sommer über in
    Kalifornien sind.«
    »Mir wäre es lieber, wenn du stattdessen noch mit Joanna
    zusammen wärst«, sagte Fletcher.
    »Hast du eine Ahnung, mit wem du es zu tun haben wirst?«,
    fragte Jimmy, der augenscheinlich das Thema wechseln wollte.
    »Nein«, erwiderte Fletcher. »Ich habe gehört, dass Barbara
    Hunter unbedingt noch einmal antreten will, aber die
    Republikaner scheinen sie nicht als Kandidatin haben zu wollen,
    wenn sie nur eine halbwegs anständige Alternative finden.«

    457
    »Es geht das Gerücht um, dass Ralph Elliot über eine
    Kandidatur nachdenkt«, erzählte Jimmy, »aber nach deinem
    Billy-Bates-Triumph glaube ich ehrlich gesagt, dass nicht
    einmal Erzengel Gabriel dir deinen Sitz im Senat streitig
    machen könnte.«
    »Billy Bates war kein Triumph, Jimmy. Der Tod dieses
    Mannes verfolgt mich immer noch. Er könnte noch leben, wenn
    ich gegenüber Chief Culver entschlossener vorgegangen wäre.«
    »Ich weiß, dass du es so siehst, Fletcher, aber die
    Öffentlichkeit denkt anders

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