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Die Kanonen von Dambanor II

Die Kanonen von Dambanor II

Titel: Die Kanonen von Dambanor II Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Wissenschaft vereinbaren lässt?«
    »Was ist schon ein unsichtbarer Gott? Fast so etwas wie eine nicht zutreffende Wissenschaft oder eine ungefangene Riesengrille, von der man niemals satt werden wird. Ich brauche so etwas nicht!«
    »Recht hat er!«
    »Sollen sie doch verschwinden. Sie sind Außenweltler wie die anderen!«
     
     
    Die KMX-22 kehrte zu ihrem Hangar auf dem Mond Dambanor II/1 zurück. McKinley und seine Crew hatten ihren Job getan. Die Doppelschicht steckte allen in den Knochen, und die Stimmung war entsprechend.
    McKinley war der Pilot und daher wurde ihm ganz zum Schluss bei dem Hangareinflug noch einmal volle Konzentration abverlangt.
    »Ich hoffe, Sie unterstützen mich noch und sind nicht schon in Gedanken beim Windeln wechseln, Bledsoe!«, raunzte er seine Kopilotin an.
    »So klein sind meine Kinder nicht mehr.«
    »Was Sie nicht sagen.«
    Der Mond II/1 lag vor ihnen. Deutlich hob er sich gegen das Schwarz des Weltraums ab.
    »Man sollte die eingeborenen Spinner alle mal mit dem Shuttle hier hinaufbringen, damit sie sehen, dass ihre Götter nur Monde sind«, sagte Damaron, der sich erstaunlich lange zurückgehalten hatte.
    Die Nachrichten von den Dingen, die sich gegenwärtig in den vier Reichen taten, waren bis zur Nordinsel und den Kontrollstationen auf den Monden gelangt.
    »Ich frage mich, was diese Fanatiker hier sehen wollen. Diese angeblichen Farben der Götter, die hier herumschwirren sollen. Das ist doch alles Quatsch! Das sind nur Steine. Meteoriten, die vergessen haben, dass sie eigentlich diesen Echsen auf die Köpfe fallen wollten!«
    Damaron fand das witzig.
    Sonst niemand.
    Irgendwie hatte nach dieser Doppelschicht keiner mehr die Kraft, über Damarons Bemerkung auch nur den Mund zu verziehen.
    Eher beiläufig bemerkte Song, dass die Ortung das Eintreffen von weiteren Xabong-Schiffen anzeigte. Es materialisierten Hunderte in jeder Stunde, darunter Raumvehikel, von denen keiner an Bord der KMX-22 je geglaubt hätte, dass man damit durch das All fliegen konnte.
    »Hey, McKinley, was hältst du eigentlich davon, dass die Bundesregierung der Solaren Welten in ihrer unergründlichen Weisheit den Xabong den ersten Planeten geschenkt hat?«, fragte Damaron – wohl um sich selbst zu unterhalten.
    »Halt die Klappe, ich muss mich konzentrieren.«
    »Mir ist das egal«, sagte Song. »Wir wollen Nummer I ja schließlich nicht haben. Also soll doch jemand anders dort leben, wenn er meint, mit der Hitze klarzukommen.«
    »So heiß nun auch wieder nicht«, meinte Bledsoe.
    »Ich bin dagegen«, sagte Damaron. »Die Menschheit wurde mal wieder an die Aliens verraten. Das ist ein Ausverkauf unserer Interessen oder so.«
    »Wer hat dir denn ins Gehirn geschissen? Engagierst du dich neuerdings für Pro Humanity?«, fragte Bledsoe.
    »Ich sagte, haltet die Klappe!«, machte sich Kommandant McKinley noch einmal bemerkbar.
    Die Landung der KMX-22 im Hangar gelang nicht ganz so weich, wie man das sonst von McKinley gewohnt war. Der Pilot fluchte vor sich hin.
    Das große Außenschott schloss sich, und Atemluft wurde in den Hangar eingelassen.
    McKinley lehnte sich in seinem Pilotensitz zurück. Er starrte auf die Druckanzeige, aber erfahrungsgemäß dauerte es ein bis zwei Minuten, ehe im Hangar ein annehmbarer Luftdruck herrschte.
    Dann schloss McKinley für einen Moment die Augen. Unser Job wird wohl in Zukunft nicht leichter werden.
     
     
    »Ich orte Hunderte von Xabong-Schiffen im Orbit von Dambanor I«, meldete Fähnrich Majevsky. »Wobei der Begriff Schiff den Kern der Sache vielleicht nicht in jedem Fall trifft.«
    »Fliegende Kisten!«, meinte Lieutenant Ramirez verächtlich.
    »Aber die Xabong schafften es auf diese Weise, ihre gesamte Bevölkerung innerhalb relativ kurzer Zeit aus einem sterbenden System zu evakuieren und auf einer neuen Heimat anzusiedeln«, gab Bruder Patrick zu bedenken. Der Christophorer war von Commander Leslie auf die Brücke beordert worden. Er teilte sich gegenwärtig mit Fähnrich Majevsky die Ortungskonsole und war damit beschäftigt, zusätzliche Scans durchzuführen und die eingehenden Daten auszuwerten. Außerdem wollte Leslie ihn auf der Brücke haben, wenn es zu einer Kontaktaufnahme kam – von welcher Seite auch immer.
    Die Raumkontrolle der Siedler, die Verwaltungsbehörde des Bundesterritoriums und die Xabong kamen dafür ebenso in Frage wie die Vertreter eines Christophorer-Camps, das seit einem Jahr auf Dambanor II bestand.
    Fünfzig

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