Die Kanonen von Dambanor II
bitte nicht, dass es Zellschäden durch den Transmittergebrauch waren.«
»Doch, exakt das ist die Todesursache. Nach meinen Untersuchungen haben die beiden Msssarrr den Transmitter mindestens dreißig Mal innerhalb eines sehr kurzen Zeitraums benutzt. Maximal 24 Stunden würde ich sagen. Das hat ihre Biochemie nicht verkraftet. Die Zellschäden waren irreparabel.«
Bruder Patrick wirkte nachdenklich. Sein Blick schien durch den Schiffsarzt der STERNENFAUST hindurchzusehen. Er wirkte sehr konzentriert. »Auf Spider II muss es einen Transmitter geben, von dem aus die beiden die Brut quasi in letzter Sekunde vor der Eroberung durch die Kridan weggeschafft haben.«
»Ja, das klingt logisch«, gestand Dr. Jennings zu. »Und es deckt sich mit meinen Untersuchungsergebnissen.«
»Das bedeutet, die Msssarrr können doch nicht die Urheber der Quader-Technik sein«, sage Bruder Patrick. »Dann hätten Sie über die gefährlichen Nebenwirkungen Bescheid gewusst.«
»Und wenn sie die bewusst in Kauf genommen haben, Bruder Patrick?«, wandte Gossan ein. »Es wäre doch auch möglich, dass sie sich geopfert haben, um wenigstetes ihrer Brut ein Weiterleben zu ermöglichen.«
»Dann stellt sich nur die Frage, wie viele weitere Quader durch den Transmitter auf Spider II für die Msssarrr erreichbar waren«, sagte Dr. Jennings.
»Der im Triple-Sun-System jedenfalls nicht«, erwiderte Gossan. »Dort gab es weder Überreste der Msssarrr noch ihrer Brut.«
Dr. Jennings zuckte mit den Achseln. »Vielleicht haben ihnen die Kshagir dort auch nur nichts davon erzählt, Lieutenant Commander Gossan. Und jetzt werde ich den Captain über alles informieren.«
Commander Richard Leslie nahm das Gespräch mit Admiral Rudenko in seinem Raum entgegen. Inzwischen hatte sich Leslie eingehend über die neuen Fakten informiert, die sich durch die Untersuchungen des Außenteams ergeben hatten.
Rudenko war über die Fortschritte, die insbesondere die Untersuchungen von Dr. Jennings noch gebracht hatten, auf dem Laufenden gehalten worden.
Umgekehrt unterrichtete Rudenko Leslie natürlich auch über die sich zuspitzende Situation im Triple-Sun-System. Mehrere tausend Schiffe und im Schlepp befindliche Raumcontainer waren dabei, das System zu verlassen, und standen kurz davor, in den Bergstrom-Raum zu entmaterialisieren.
Das Ziel dieser kosmischen Karawane war klar. Das Dambanor-System.
»Im Bergstrom-Flug werden die Ersten eine knappe Woche brauchen«, sagte Rudenko. »Und Sie werden es mit der STERNENFAUST kaum schneller schaffen.«
»Ich?«
»So lautet Ihr neuer Marschbefehl. Fliegen Sie ins Dambanor-System. Der zweite Impuls, der von dem Black Hole ausging, zielte dorthin, das haben Sie mir selbst gesagt. Das bedeutet, es wird auch dort technische Hinterlassenschaften der Erhabenen geben. Mögen sich diese nun als Msssarrr entpuppen oder nicht. Auf jeden Fall möchte ich, dass ein Star-Corps-Schiff vor Ort ist, wenn sich die Lage dort zuspitzt. Und das wird sie früher oder später, davon bin ich überzeugt. Mich haben bereits Berichte über seltsame Phänomene auf der Planetenoberfläche erreicht, die zeitlich mit dem Energieausfall der Raumkontrolle und dem Auftauchen der Xabong-Erkundungsschiffe zusammentreffen. Commander Leslie, die Lage wird in Kürze so kompliziert werden, dass nicht mehr die Möglichkeit besteht, nach irgendwelchen Artefakten zu suchen.«
»Sie stehen dann mit der PLUTO, der CATALINA und der BAIKAL ziemlich alleine im Triple-Sun-System, Admiral.«
»Das mag sein. Aber die andere Sache hat Vorrang. Und das Star-Corps-Oberkommando wird sich nicht bequemen, ein Schiff dorthin zu schicken. Schließlich besteht militärisch betrachtet kein Grund dazu. Die Raumkontrolle funktioniert, und die eintreffenden Xabong sind mit uns verbündet.« Er machte eine kurze Pause und fügte noch hinzu: » Bis jetzt besteht kein militärischer Grund. Aber wenn er erst einmal eintritt, ist es zu spät.«
»Heißt das, dieser Befehl ist mit dem Oberkommando nicht abgesprochen?«, fragte Commander Leslie.
Rudenkos Gesicht versteinerte. »Das heißt, Sie haben von Ihrem Admiral einen Befehl erhalten, den Sie umgehend zu befolgen haben.«
»Ja, Sir.«
Es ist genau so, wie ich befürchtet habe! , dachte Leslie. Aber Rudenko hat recht. Wenn wir dem Geheimnis dieser Quader und ihrer 5-D-Impulse noch auf die Spur kommen wollen, dann muss das so schnell wie möglich geschehen, denn sobald sich die Xabong auf Dambanor I häuslich
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