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Die Karte der Welt (German Edition)

Die Karte der Welt (German Edition)

Titel: Die Karte der Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Royce Buckingham
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müde und hatte schlechte Laune.
    »Lass mich in Ruhe und zieh dir doch selber eins über, Hornochse«, murmelte Wex.
    Zu seiner eigenen Überraschung hatte Wex so laut gesprochen, dass Winster ihn hörte.
    »Wie hast du mich gerade genannt?« Er hatte sein Schwert schon halb gezogen, als Mungo dazwischensprang und ihn zu Boden warf.
    »Ich glaube, er hat gesagt, du sollst dir selber eins überziehen«, erklärte Pinch kichernd und hüpfte schadenfroh vor dem Soldaten auf und ab. »Und vielleicht hast du es ja auch verdient, oder? Dein Schwert zu bemühen, um eine kleine Meinungsverschiedenheit mit einem Halbwüchsigen zu regeln, wie kann man nur.«
    Er hielt Winster die Hand hin und zog ihn auf die Beine.
    »Pah! Ich brauche kein Schwert, um diesem Schweinehirten das Beschimpfen eines unbescholtenen Mannes auszutreiben, Dieb.«
    Er hatte in der Tat kein Schwert mehr, wie Wex bemerkte, denn Pinch hatte es geschickt stibitzt, als er ihm auf die Beine half.
    Winster, der noch gar nicht mitbekommen hatte, dass seine Waffe nicht mehr da war, wandte sich Wex zu und erhob die Hände zum Faustkampf.
    »Pfeif deinen Wachhund zurück und lass mich gefälligst Satisfaktion nehmen.«
    Pinch gab Mungo ein Zeichen, der daraufhin zur Seite trat.
    Über Winsters Schulter hinweg sah Wex, wie Brynn herankam, um nachzuschauen, was los war. Eilig hob er ebenfalls die Fäuste.
    Pinch stand immer noch zwischen den beiden. »Mögen die Götter den gerechteren der beiden Herren als Sieger aus diesem Disput hervorgehen lassen«, verkündete er wie ein Marktschreier und glitt beiseite, um den Kampf freizugeben.
    Steif wie ein Stock stand Winster da, beide Fäuste am Kinn, doch Wex, der die Regeln dieser Art der gesitteten Auseinandersetzung nicht kannte, stürmte einfach los und packte ihn um die Hüften. Krachend schlugen sie gemeinsam zu Boden. Wex gelang es, sich auf den Herausforderer zu rollen, und sofort begann er, Winster mit den Fäusten zu bearbeiten.
    »Was tust du da?«, schrie Winster.
    In dieser Situation den Mund zu öffnen, war ein Fehler. Wex dachte an sein unglückliches Aufeinandertreffen mit Osi Hoxxel, presste Winsters geadelte Visage in den Dreck und ließ ihn fauliges Laub fressen.
    In angenehmem Gegensatz zu dem Hoxxel-Fiasko war es diesmal Wex, der die Oberhand hatte, als Fretter am Schauplatz des Geschehens eintraf. Unglücklicherweise zeigte sich Fretter jedoch bei weitem nicht so beeindruckt, wie Wex sich gewünscht hätte.
    »Habt ihr beiden den Verstand verloren?«, zischte der Hauptmann. »Wir versuchen, uns heimlich davonzustehlen, nicht möglichst viel Aufmerksamkeit zu erregen!«
    Hastig trennten Pinch und Mungo die Streithähne voneinander.
    Winster erhob sich spuckend und schäumend, während Wex sich beeilte, hinter seinen Schurkenfreunden in Deckung zu gehen.
    »Ich wusste, dass dies keine gute Idee war, mein Offizier«, entschuldigte sich Pinch.
    »Halt den Mund, Halunke. Immer, wenn irgendeine Dummheit im Gange ist, bist du derjenige, der sie angestiftet hat oder sich zumindest köstlich darüber amüsiert.« Er wandte sich an Winster. »Ich habe dir aufgetragen, sie zu wecken, nicht, dir eine Tracht Prügel einzufangen. Bei dem einen wahren Gott, er ist doch nur ein Junge!«
    »Er hat unfair gekämpft. Ich hob die Hände zum Boxen, und er hat sich auf mich gestürzt wie ein tollwütiges Wiesel. Wären wir im Palast, würde ich …« Er tastete nach seinem Schwert und stellte bestürzt fest, dass die Scheide leer war.
    »Sieh dich um«, bellte Fretter. »Sind wir hier im Palast? Sind wir?«
    »Nein, Hauptmann.«
    »Nein, sind wir eindeutig nicht. Und du siehst im Moment auch nicht so aus, als ob du dort hingehörst. Und jetzt ab in Marschformation zu den anderen. Wir brechen auf. Gut möglich, dass die Düsterlinge während der Nacht aufgeholt haben.«
    Winster nickte und machte sich auf die Suche nach seinem Schwert.
    Fretter drehte sich weg und deutete auf Wex. »Und du kommst mit mir. Ich muss dir etwas zeigen.«
    Fretter brachte Wex zu einer Stelle, an der die Bäume weniger dicht standen. Die Sonne kam gerade über den Horizont, warf morgendliche Schatten über die Landschaft und verjagte die letzten Nebelfetzen. Wex wünschte beinahe, er hätte sein Zeichenpapier und die runde Holzscheibe.
    »Dort. Dieses Ding. Ist das der Richtungspfeil, den du gezeichnet hast?«
    In einiger Entfernung erhob sich eine schlanke, weiße Säule über die Bäume, die sich nach oben zu einer Spitze verjüngte.
    »Muss

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