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Die Karte der Welt (German Edition)

Die Karte der Welt (German Edition)

Titel: Die Karte der Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Royce Buckingham
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wohl so sein, denke ich«, murmelte Wex verunsichert.
    »Dann müssen wir anscheinend geradewegs Richtung Himmel weitermarschieren«, knurrte Fretter und trat wütend gegen einen Stein. »Was ist es in Wirklichkeit, Wexford? Oder soll ich mal wieder davon ausgehen, dass du es nicht weißt?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Wird deine Zeichnung uns diesmal das Leben kosten oder nicht?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Hmmm. Es liegt genau in der Richtung, in der diese kleine Sippe lebt, zu der wir wollen.«
    »Vielleicht haben sie es errichtet.«
    »Vielleicht.« Fretter kratzte sich am Kinn und betrachtete das Bauwerk.
    Spragg kam stolpernd zwischen ihnen zum Stehen.
    »Hauptmann, wir werden verfolgt.«
    »Die Düsterlinge. Wie viele?«
    »Zwei.«
    »Zwei?«
    »Späher, vielleicht?«
    »Äußerst unwahrscheinlich. Hieß es nicht, sie wären nicht besonders intelligent?«
    »Sie haben Bogen«, erklärte Spragg.
    »Sogar Wölfe schicken ein Mitglied des Rudels voraus, wenn sie eine Fährte verfolgen«, warf Wex ein. »Der ruft dann die anderen.«
    Fretter fluchte leise. »Haben sie uns schon entdeckt?«
    »Noch nicht, aber das werden sie bald.«
    »Ich führe den Rest der Gruppe hier weg. Du nimmst dir vier schnelle Männer und bringst sie zur Strecke. Jetzt!«
    Spragg wandte sich um. »Wexford, komm mit.«

30
    Spragg und Wex hatten Mühe, Mungos Tempo zu halten, der mit langen Schritten dahinjagte. Neben ihm lief Pinch, der geschickt über die Hindernisse auf dem unebenen Untergrund hinwegsprang. Auch Arkh war schneller als die beiden Jünglinge. Die fünf hielten sich so weit wie möglich an die Stellen, wo das Unterholz nicht so dicht war, und rannten in der Deckung der Bäume dahin. Es war ihr Glück, dass Spragg zuerst die Düsterlinge entdeckt hatte, und nicht umgekehrt. Die beiden Späher hatten Bogen, aber wenn es ihnen gelang, sie aus nächster Nähe zu überraschen, würden sie nicht mehr dazu kommen, ihre Pfeile einzusetzen.
    »Wartet«, flüsterte Pinch.
    Alle blieben stehen, und Pinch musterte das letzte Stück Weg, das zwischen ihnen und der Stelle lag, wo die beiden Düsterlinge zuletzt gesehen wurden. Wex fiel auf, dass selbst Spragg Pinchs Kommandos gehorchte, jetzt, da Fretter nicht da war. Schon allein der Selbsterhaltungstrieb gebot, dass der Erfahrenste unter ihnen den Angriff plante.
    »Ihr beiden Jungen tötet den einen. Mungo, Arkh und ich werden versuchen, den anderen lebend zu fangen. Vielleicht können wir das ein oder andere herausfinden.«
    »Warum zu dritt?«
    »Weil es schwieriger ist, jemanden zu fangen, als ihn zu töten, und wenn er entwischt, kommt er mit der ganzen restlichen Rattenbande wieder. Eilt euch, Freunde. Und gebt ihnen keine Zeit, ihre Pfeile zu zücken. Nicht dass einer von euch mit einem hässlichen Horn auf der Stirn zurückkommt!«
    Sie liefen weiter, und bald sahen sie die beiden Düsterlinge durchs hohe Gras schleichen. Als sie zwischen den Bäumen hervorbrachen, blickten die Bestien erschrocken auf, und einer der beiden ergriff sofort die Flucht.
    Pinch, Mungo und Arkh nahmen die Verfolgung auf. Wex tat die Kreatur beinahe leid: Den riesenhaften Mungo und den bizarr aussehenden Halbmenschen auf den Fersen zu haben musste schrecklich sein, ganz zu schweigen von Pinch.
    Aber Wex musste sich um seine Aufgabe kümmern. Der zweite Düsterling bückte sich bereits und hielt eine brennende Fackel in ein Gebüsch.
    »Wir müssen ihn aufhalten!«, brüllte Spragg. »Er will ein Signal geben!« Spragg hatte kein freies Schussfeld, weshalb er seinen eigenen Bogen nicht einsetzen konnte und stattdessen das Schwert zog.
    Schon stieg ein dünnes Rauchfähnchen auf.
    Wex rannte los und zog Elgers schartige Klinge.
    Spragg pflügte durchs hohe Gras und krachte gegen den Düsterling, der sich schützend über die kleine Flamme beugte.
    Wex roch stinkenden Schweiß, Moschus und Rauch, dann warf er sich bäuchlings auf das schwelende Bündel nassen Grases. Die Hitze brannte sich durch sein Hemd und versengte seine Haut, aber schließlich gelang es ihm, das kleine Feuer zu ersticken.
    Er sprang auf und sah, wie Spragg mit dem Monster rang. Gliedmaßen zuckten und schlugen, lange Krallen zerfetzten das Wams des jungen Adligen, bis es ihm gelang, die sehnigen Arme des Angreifers zu packen und ihn zu Boden zu drücken.
    »Erschlag ihn!«, keuchte Spragg.
    Wex sprang hinzu und hob die Klinge, zögerte aber.
    Das Ding sah ihn an. In seinen Augen war deutlich zu erkennen, dass es wusste, was ihm

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