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Die Katakomben von Acron

Die Katakomben von Acron

Titel: Die Katakomben von Acron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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was sie meint.«
    Gaidel wollte noch etwas sagen, doch der Tod war schneller. Selbst die Zaubermutter konnte es nicht verhindern. Haltlos sank die Hexe zurück. Ihre verkrampften Gesichtszüge lösten sich, nahmen den Ausdruck des Friedens an.
    Zaem stand eine Weile schweigend neben ihr und sah sie nur an. Burra fühlte, daß die Zaubermutter betroffen war.
    »Gaidel war zu schwach«, sagte Zaem schließlich. »Ich kann ihr Ende nicht bedauern, obwohl ich hoffte, sie würde gesunden, sobald die Umnachtung von ihr genommen wird. Sie hat mich enttäuscht. Es gibt keine Gaidel mehr und wird nie eine Gaidel geben.
    Sie starb vor Erschöpfung, an einem ausgemergelten Körper und einer Seele, die nichts zu ertragen vermochte.«

7.
    Gerrek schwieg.
    »Er muß krank sein«, spottete Lankohr. Aber selbst das veranlaßte den Mandaler zu keiner noch so kurzen Bemerkung.
    Lediglich Mythor konnte Gerrek verstehen. Er war überzeugt davon, daß der Beuteldrache verzweifelt in seinen Erinnerungen kramte, um herauszufinden, welche Bedeutung das seltsame Blasinstrument für ihn besaß.
    Sie folgten der deutlich sichtbaren Spur, die Yacub hinterlassen hatte. Zerstörung kennzeichnete seinen Weg. Mehrmals hatte er dicke Felswände durchbrochen.
    Dann aber stießen sie auf eine Mauer, an der Yacubs Kräfte offensichtlich versagt hatten. Die Bestie mußte hier gewütet haben wie ein Besessener, dennoch war es ihr nicht gelungen, an dieser Stelle durchzubrechen.
    »Yacubus wird schwächer«, stellte Scida fest. »Mag sein, daß wir ihm bald gegenüberstehen.« Ihre Hände ruhten auf den beiden Schwertern.
    Sie wandten sich nach links. Flackernde Lichterscheinungen holten sieein und huschten an ihnen vorüber. Die Luft war erfüllt von einem seltsamen Murmeln, das bedrückend wirkte.
    Plötzlich war der Gang zu Ende.
    »Wir sind in die Irre gelaufen.« Wutentbrannt schlug Scida mit der Faust gegen den Fels. Nirgends zeichneten sich Spuren ab.
    Lankohr zögerte jedoch, zurückzugehen.
    »Ich weiß nicht«, murmelte er leise.
    Für Mythor war das Grund genug, Alton zu ziehen und zuzustoßen. Er hatte einmal erlebt, wie täuschend Hexenzauber sein konnte. Tatsächlich drang das gläserne Schwert in die Wand ein, und im selben Augenblick verschwand diese, als habe es sie nie gegeben.
    »Der Alptraum währte zu lange, um überall schnell zu vergehen«, nickte Lankohr. »Er wurde bald zur Wirklichkeit.«
    Kurz darauf gelangten sie über einen gewundenen Zugang in einen nicht sonderlich großen, pyramidenförmigen Raum.
    »Wir haben Yacubs Fährte verloren«, sagte Mythor. »Weiß jemand, wo wir uns befinden?«
    Zuerst war da nur ein Flüstern, das sich wiederholte, dann wurde es lauter und schwoll schnell zur Stimme eines Riesen an.
    Mythors Worte hallten von allen Seiten wider, bis sie sich unter der hohen Decke brachen und endgültig verstummten.
    »Zauber?« platzte Scida heraus.
    »Zauber…«, klang es auf. »Zauber… Zauber… Zauber…« Der Lärm wurde ohrenbetäubend.
    »Hier kommen wir nicht weiter«, flüsterte Mythor. »Wir müssen eine der letzten Abzweigungen nehmen.« Das Echo wiederholte das Gesagte immerhin in normaler Lautstärke.
    Auch das Geräusch ihrer Schritte wurde von den spitz zusammenlaufenden Wänden zurückgeworfen.
    Auf einmal glaubte Mythor, Stimmen zu hören. Mit einer heftigen Handbewegung gebot er den anderen, stehenzubleiben. Er lauschte. An Scidas bedeutungsvollem Blick erkannte er, daß er sich nicht getäuscht hatte.
    Es war tatsächlich Burras Stimme, die man vernehmen konnte. Aus halber Höhe des Raumes erklangen ihre Worte. Dabei war nicht festzustellen, ob sie sich tatsächlich in der Nähe befand oder an einem weit entfernten Punkt des Labyrinths. Vielleicht leiteten die Felsen den Schall und machten ihn ausgerechnet hier hörbar.
    Burra unterhielt sich mit einer andern Frau – vermutlich einer einflußreichen Hexe:
    »Gaidels Tod wird vor allem Ambe nützen.«
    »Nicht nur ihr. Es gibt Dinge, von denen du noch nichts ahnst.«
    Bei Quyl, dachte Mythor. Wenn die Hexe nicht mehr lebt, wird Gerrek womöglich nie wieder ein Mann werden. Er wandte sich zu dem Mandaler um, der wie versteinert dastand.
    Erneut redete Burra:
    »Glaubst du, daß die Gefahr wirklich ein solches Ausmaß angenommen hat?«
    »Sie ist entsetzlicher, viel schrecklicher als ich geahnt habe.«
    »Aber Fronja…«
    »Der Tochter des Kometen ist nicht mehr zu helfen. Wenn wir unsere Welt retten wollen, müssen wir sie töten. Uns

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