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Die Katastrophe

Die Katastrophe

Titel: Die Katastrophe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Krystyna Kuhn
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langsam begriffen. Manche Dozenten mochten ja in ihren Spezialgebieten wahre Koryphäen sein, doch in Alltagsdingen würden sie durch jeden Idiotentest fallen.
    »Da gibt es ein Problem«, sagte Mr Forster.
    »Und das wäre?«
    »Ich habe keinen Sohn, der Paul heißt.«

Epilog
    E s war einer der letzten warmen Tage im September und sie saßen auf dem Balkon der Mensa und genossen die Sonnenstrahlen.
    Robert, Julias Bruder, stand ganz vorne an die Brüstung gelehnt und starrte hinaus auf den See. Für den Nachmittag war eine Regatta angesagt und die weißen Segel schienen in der flimmernden Luft über den Lake Mirror zu fliegen.
    Wie weiße Umschläge, die vom Himmel schweben, dachte Katie und seufzte.
    Sie hatte keine Nachricht von Paul erhalten. Keiner von ihnen. Das alleine war noch etwas, das man hinnehmen konnte. Nein, was wirklich alle erschüttert hatte, sogar Benjamin, war die Tatsache, dass Paul überhaupt nicht am College angemeldet gewesen war. Dass niemand ihn kannte und er darüber hinaus auf keiner einzigen Filmaufnahme von Benjamin zu sehen war.
    Benjamin saß in lila Shorts und nacktem Oberkörper auf einem Stuhl und hatte die Beine auf den Tisch gelegt. Die ganze Zeit spulte er bereits die Aufnahmen auf seiner Kamera vor und zurück. »Das gibt es doch nicht«, jammerte er. »Ich bin mir so sicher, dass er irgendwo dadrauf sein muss! Ich hab doch ständig gefilmt.«
    »Vielleicht war er ein Geist«, erklärte Chris, der irgendetwas in seinen Laptop hackte. »Oder was meinst du, Süße?«
    Katie konnte Julias Blick hinter der dunklen Sonnenbrille nicht erkennen, aber eines war klar: Paul war kein Geist gewesen. Dafür erinnerte sie sich noch allzu gut an den Kuss und den Satz »Das habe ich schon tun wollen, als ich dich das erste Mal gesehen habe«.
    »Wer hat eigentlich das Gerücht in die Welt gesetzt«, murmelte Julia schläfrig, »er sei Forsters Sohn?«
    Eine Zeit lang schwiegen alle, bis Rose meinte: »Debbie, oder? Du hast es gesagt.«
    »Hab ich nicht!«
    »Also, ich kann mich erinnern, dass du über Forsters Sohn geredet hast.«
    »Er, er hat es gesagt!«
    »Spielt das eine Rolle?«, fragte David. »Es ist vorbei.«
    »Ist es nicht.« Katie schrak zusammen, als Robert plötzlich vor ihr stand. »Oder, Katie? Es ist nicht vorbei.«
    Wie immer, wenn Robert eine seiner seltsamen Bemerkungen machte, wurden alle aufmerksam.
    »Was meinst du, Rob?«, fragte David, der außer Rose und Julia der Einzige war, der an Robert herankam.
    »Fragt Katie.«
    »Fragt Katie?« Ihre Stimme klang eindeutig hysterisch. Noch immer hatte sie nichts von dem Jungen dort oben in der Gletscherhöhle erzählt. Die Büchse der Pandora. Das College hatte schon einmal wegen dieses Unglücks in den Siebzigern geschlossen werden müssen. Katies Geschichte würde die Vergangenheit des Colleges wieder aufrollen. Und noch dazu ihre eigene.
    »Also, Katie.« Benjamin sprang auf und richtete die Kamera auf sie. »Was sollen wir dich fragen? Das wäre ein Super-Ende für meine Doku über dich!«
    »Ich brauche keine Doku über mich!«
    »Zu spät!« Benjamin zog eine DVD aus der hinteren Hosentasche.
    »Was ist das?«
    »Eine DVD.«
    »Das sehe ich selbst. Und was bitte schön ist dort drauf?«
    »Du.«
    »Ich?«
    »Ja.«
    Chris nahm Benjamin die DVD aus den Händen und schob sie in den Laptop.
    Innerhalb weniger Sekunden erschien ein Titelbild. Katie. Katie, die an der Steilwand hinter dem Solomonfelsen hing.
    »Wow!«
    »Das ist ja geil! Du bist noch nicht einmal gesichert.«
    »Wann hast du das denn gefilmt?«
    Katie konnte die einzelnen Stimmen nicht unterscheiden. Sie hätte Benjamin umbringen können. »Du hast mich gefilmt? Du warst das, an jenem Morgen? Du hast den Steinschlag ausgelöst?«
    Benjamin zuckte mit den Schultern. »Sorry Babe. War keine Absicht.« Er blinzelte ihr zu. »Mir fehlt noch irgendein Knaller am Schluss. Ich meine, das Ende ist ziemlich lahm. Schließlich war ich ja nicht dabei, wie du Ana aus der Gletscherspalte gezogen hast.«
    In Katies Kopf passierte etwas. Es war wie eine Explosion aus Erinnerungen. Die Stimme im Aufzug. Die Bilder in der Höhle. Ihr Name, in die Felswand geritzt.
    »Du willst einen Knaller«, schrie sie. »Einen echten Knaller? Du kannst ihn haben, wenn du willst. Da oben in der Gletscherhöhle, da liegt einer, der die Tour auf den Ghost nicht überlebt hat.«
    Es war zu spät, sie hatte es gesagt. Hatte die Büchse der Pandora geöffnet.
    »Und das erzählst du uns erst

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