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Die Kathedrale des Meeres

Titel: Die Kathedrale des Meeres Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Falcones Ildefonso
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auf die Suche nach dem Mädchen machen und ihm die Wahrheit gestehen. Er ging von der Kirche Santa María über die Plaza del Born und den Pia d'en Llull zum Kloster Santa Clara und verließ Barcelona durch das Stadttor San Daniel.
    Es war ein Leichtes für Aledis, den Herrn von Bellera und Genis Puig ausfindig zu machen. Außer dem Handelshof für auswärtige Händler, die nach Barcelona kamen, gab es in der gräflichen Stadt lediglich fünf Herbergen. Sie wies Teresa und Eulàlia an, sich an dem Weg hinauf zum Montjuïc zu verstecken, bis sie sie holen kam. Aledis blickte ihnen stumm hinterher, während schmerzliche Erinnerungen in ihr wach wurden.
    Als die leuchtenden Kleider der Mädchen nicht mehr zu sehen waren, machte sie sich auf die Suche. Zunächst im Hostal del Bou ganz in der Nähe des Bischofspalasts, an der Plaza Nova. Der Hausbursche jagte sie davon, als sie am Hintereingang klopfte und nach dem Herrn von Bellera fragte. Im Hostal de la Massa in der Portaferrissa, ebenfalls unweit des Bischofspalasts, sagte ihr eine Frau, die am Hintereingang saß und Teig knetete, dass die besagten Herrschaften nicht dort wohnten. Daraufhin ging Aledis zum Hostal del Estanyer an der Plaza de la Llana. Dort musterte ein schamloser Bursche die Frau von oben bis unten.
    »Wer interessiert sich für den Herrn von Bellera?«, fragte er.
    »Meine Herrin«, antwortete Aledis. »Sie ist ihm aus Navarcles hinterhergereist.«
    Der Bursche, der groß und dürr war, starrte auf die Brüste der Dirne. Dann streckte er die Hand aus und wog eine in seiner Hand.
    »Was will deine Herrin von diesem Adligen?«
    Aledis ließ die Berührung reglos über sich ergehen, während sie sich ein Lächeln verkniff.
    »Das geht mich nichts an.« Der Bursche begann sie zu befingern. Aledis presste sich an ihn und griff ihm zwischen die Beine. Der Bursche zuckte bei der Berührung zusammen. »Aber falls sie hier sind«, sagte sie, jedes Wort dehnend, »kann es gut sein, dass ich heute Nacht im Garten schlafen muss, während meine Herrin …«
    Aledis streichelte den Burschen zwischen den Beinen.
    »Heute morgen sind zwei Männer gekommen und haben eine Unterkunft gesucht«, stammelte er.
    Aledis lächelte. Für einen Moment überlegte sie, den Jungen stehen zu lassen, aber … warum eigentlich nicht? Sie hatte schon lange keinen jungen, unerfahrenen, nur von der Leidenschaft getriebenen Körper mehr auf sich gespürt …
    Aledis schob ihn in einen kleinen Verschlag. Beim ersten Mal hatte der Bursche nicht einmal Zeit, die Hosen herunterzuziehen, doch dann saugte die Frau das ganze Ungestüm aus dem launischen Objekt ihrer Begierde.
    Als Aledis aufstand, um sich anzuziehen, blieb der Junge keuchend auf dem Boden liegen, den Blick irgendwo an der Decke des Verschlags verloren.
    »Wenn du mich irgendwo wiedersiehst«, sagte sie, »dann kennst du mich nicht, verstanden?«
    Aledis musste zweimal nachfragen, bis der Junge es versprach.
    »Ihr seid meine Töchter«, erklärte sie Teresa und Eulàlia, nachdem sie ihnen die Kleider überreicht hatte, die sie gekauft hatte. »Ich bin seit Kurzem verwitwet, und wir sind auf der Durchreise nach Gerona, wo wir bei einem Bruder von mir unterkommen wollen. Wir sind völlig mittellos. Euer Vater war ein einfacher Geselle … ein Kürschner aus Tarragona.«
    »Dafür, dass du frisch verwitwet bist und kein Geld hast, strahlst du ganz schön«, bemerkte Eulàlia, während sie das grüne Kleid abstreifte, und zwinkerte Teresa zu.
    »Stimmt«, pflichtete diese bei. »Du solltest diesen befriedigten Gesichtsausdruck ablegen. Man könnte meinen, du hättest gerade …«
    »Keine Sorge«, unterbrach Aledis sie. »Wenn es an der Zeit ist, werde ich den Schmerz an den Tag legen, der einer jungen Witwe zusteht.«
    »Aber nicht länger als nötig«, erklärte Teresa. »Könntest du nicht die Sache mit der Witwe einmal kurz vergessen und uns erzählen, warum du so fröhlich bist?«
    Die beiden Mädchen lachten. Im Gebüsch am Hang des Montjuïc verborgen, konnte Aledis nicht aufhören, ihre nackten, vollkommenen, sinnlichen Körper zu betrachten. Für einen Moment erinnerte sie sich daran, wie sie selbst vor vielen Jahren an diesem Ort …
    »Iiih!«, rief Eulàlia. »Das kratzt!«
    Aledis kehrte in die Wirklichkeit zurück und sah Eulàlia in einem langen, farblosen Kittel, der ihr bis zu den Knöcheln reichte.
    »Die Waisen eines Kürschnergesellen tragen keine Seide.«
    »Aber das hier?«, beschwerte sich Eulàlia,

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