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Die Katze die Brahms spielte

Die Katze die Brahms spielte

Titel: Die Katze die Brahms spielte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilian Jackson Braun
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aus.«
»Jetzt machst du dich lustig darüber. Du sollst die Sache
doch ernst nehmen.«
Als Mildred schließlich wiederkam, hatte Qwilleran eine
aufrichtige Miene aufgesetzt. Er mischte die Karten und stellte
seine Fragen: »Werde ich diesen Sommer mein Ziel
erreichen? Warum werde ich bei allem, was ich hier tue,
behindert?«
»Die Karten zeigen ein Muster der Verwirrung, die in
Frustration enden könnte«, sagte Mildred ruhig. »Das führt
dazu, daß Sie Ihre Kräfte verzetteln und Ihre Energie an
triviale Einzelheiten verschwenden. Sie haben Fähigkeiten,
doch Sie benutzen sie nicht. Ändern Sie Ihre Taktik. Ihre
Starrköpfigkeit ist das Hindernis. Seien Sie offen für Hilfe von
außen. Ich sehe einen Mann und eine Frau in den Karten. Die
Frau ist ein heller Typ und gutherzig, und sie hat Sie ins Herz
geschlossen. Der Mann ist jung, dunkel und intelligent. Lassen
Sie sich von ihm helfen. In den Karten sehe ich auch eine neue
emotionale Verwicklung. Es könnte schlechte Nachrichten
geben, durch die Sie in juristische Dinge involviert werden,
aber Sie werden das Beste daraus machen. Ihr Sommer wird
erfolgreich sein, wenn auch nicht so, wie Sie geplant haben.« Qwilleran wand sich auf seinem Stuhl. »Ich bin beeindruckt,
Mildred. Sie sind sehr gut!«
Sie nickte abwesend und ging wieder aus dem Zimmer,
nachdem sie ein Fischglas mit der Aufschrift Spenden für das
Krankenhaus , das einen Zehn-Dollar-Schein enthielt, auf den
Tisch gestellt hatte. Qwilleran sagte: »Du bist eingeladen,
Rosemary«, und legte zwei Zwanziger hinein, eine großzügige
Summe, die seine Freunde beim Fluxion überrascht hätte. Rosemary sagte: »Das mit deiner neuen Verwicklung gefallt
mir gar nicht. Wahrscheinlich handelt es sich um die
Blondine, die sie erwähnt hat.«
»Hast du diese Karte gesehen? Die Blondine hatte eine
schwarze Katze. Das klingt nach der Frau, die das Postamt leitet. Der dunkle Mann hört sich an wie ihr Ehemann.« Sie gingen schweigend über den Strand zurück; jeder dachte
über die Ratschläge nach, die die Karten gegeben hatten. Man
konnte den Sand unter den Füßen knirschen hören. »Mildred
hat seit der Tragödie im Nachbarhaus ihr nervöses Lachen verloren«, war das einzige, was Qwilleran sagte.
Am Eingang zur Veranda läuteten sie die Glocke, nur um
sich an dem klaren Klang zu erfreuen. Als Qwilleran die Tür
aufschloß und für Rosemary öffnete, stand Koko auf der
Schwelle und Yum Yum nicht weit dahinter. Koko hatte eine
einzelne rote Tulpe im Mund.
»Das ist ein Friedensangebot«, sagte Qwilleran zu Rosemary, aber er wußte nur zu gut, daß Koko sich niemals für
irgend etwas entschuldigte. Der Kater wollte ihm irgend etwas
mitteilen, und das hatte nichts mit Gartenbau zu tun... Tulpen
... Tulpen... Sein Schnurrbart sandte Signale aus. Die Tulpen
stammten aus den Gefängnisgärten. Nick war im Gefängnis
beschäftigt... Er sah auf die Uhr und griff nach dem Telefon. Lori meldete sich. »Sie haben mich gerade noch erwischt,
Mr. Qwilleran. Ich wollte gerade absperren und heimgehen.« »Heißt das, das Postamt von Mooseville wird tatsächlich
abgeschlossen ?«
»Kommt einem dumm vor, nicht wahr?« sagte sie. »Aber es
ist Vorschrift.«
Er machte die erforderlichen Bemerkungen über das Wetter
und sagte dann: »Würden Sie und Nick morgen abend auf
einen Drink herüberkommen? Sie könnten die Katzen
kennenlernen und sich den Sonnenuntergang ansehen. Ich
habe einen charmanten Gast aus dem Süden, und ich weiß
nicht, wie lange sie noch hierbleiben kann.«
Lori dankte ihm fast zu überschwenglich für die Einladung,
und Qwilleran sagte nachher zu Rosemary: »Man könnte glauben, es handelt sich um eine Einladung ins Weiße Haus oder
in den Buckingham Palace.«
Sie hob die Brauen: »Habe ich recht gehört – hast du gesagt,
dein charmanter Gast bleibt vielleicht nicht mehr lange?« »Das war nur ein unschuldiger, gesellschaftlich akzeptierter
Kniff, der einer beunruhigend plötzlich ausgesprochenen Einladung auf überzeugende Weise Berechtigung verleihen
sollte.«
»Du mußt gut aufgelegt sein«, sagte Rosemary. »Wenn du
gut aufgelegt bist, redest du immer wie ein Buch.«
    »Was soll ich anziehen, wenn wir Tante Fanny besuchen?« fragte Rosemary am Mittwochmorgen. »Ich bin ganz aufge
regt.«
»Du siehst gut aus in deinem weißen Kostüm«, sagte
Qwilleran. »Sie wird angezogen sein wie Pocahontas oder die
Kaiserin von China. Ich werde meine orangefarbene Mütze
aufsetzen.« Er wußte, daß Rosemary von seiner

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