Die Katze, die den Dieb vertrieb
Vergnügen, mit ihm Abendessen zu dürfen, fünfzehnhundert Dollar für wohltätige Zwecke gespendet. Er freute sich über Komplimente zu seinen Schreibkünsten, doch wie die Leute seinen Schnurrbart anhimmelten, hing ihm zum Hals heraus. Er hätte seinen Status als Berühmtheit sehr gerne mit dem blondhaarigen Neuling in Pickax geteilt.
Als Lynette Qwilleran vorstellte, erkannte er in ihm den Mann, der das MacMurchie-Haus vermessen hatte; seine Stimme war wirklich sehr angenehm. Er hatte blondes Haar, sah gut aus und hatte eine unbefangene Art gegenüber fremden Menschen, jungen und alten, Männern und Frauen. Im Vergleich zu seiner Cousine, die wie eine Bombe eingeschlagen hatte, wirkte er für die Verhältnisse von Pickax recht akzeptabel.
»Seine Haare sind gebleicht«, flüsterte Amanda Qwilleran zu.
Polly sagte: »Die Offenheit, mit der er auf einen zugeht, ist wirklich entwaffnend.«
Lynette sagte: »Er trägt auf allen Hemden und Pullovern sein Monogramm.«
»Woher weißt du das?« fragte Qwilleran.
»Er hat mit uns Bridge gespielt, und einmal habe ich die drei zum Sonntags-Brunch eingeladen. Carter Lee ist ganz begeistert von meinem Haus!«
Danielle war in ausgelassener Stimmung. Ihr metallisches Lachen war häufig aus dem gleichmäßigen Stimmgewirr der Unterhaltungen herauszuhören.
Ihr Mann war ebenfalls bester Laune. Er sagte: »Dieses’ Kostüm steht Ihnen blendend, Polly!… Hixie-Baby, wir müssen mal miteinander Mittagessen gehen… Qwill, meine Frau will, daß ich mir auch so einen Schnurrbart wachsen lasse wie Sie. Glauben Sie nicht, daß ich eher der Charlie-Chaplin-Typ bin?«
Hixie Rice packte Qwilleran am Arm. »Ein anonymer Spender hat einen Scheck über fünfzehnhundert Dollar geschickt, um das gestohlene Geld aus dem Krug zu ersetzen! Er kommt von einer Bank in Chicago. Heißt das, daß er vom Klingenschoen-Fonds ist?«
»Frag mich nicht«, sagte er. »Mir sagen sie nie was.«
Hixie Rice ging mit einem Kassettenrecorder herum und nahm für das monatlich erscheinende Rundschreiben, Die andere Village Voice, gute Vorsätze für das Neue Jahr auf. Qwilleran sagte, er wolle ein Buch schreiben. Mildred erklärte, sie würde dreißig Pfund abnehmen. Polly hatte sich vorgenommen, eine Spielkameradin für Bootsie zu finden. Lynette erregte bei den Umstehenden Heiterkeit, als sie, die eingefleischte Junggesellin, sagte: »Dies ist das Jahr, in dem ich heiraten werde.« Danielle war fest entschlossen, einen Kinkaju zu kaufen. Ihr Mann sagte, er sei fest entschlossen, Vater zu werden.
Dann überraschte Wetherby Goode die Leute, indem er sich ans Klavier setzte und Cocktailmusik spielte, und Danielle verblüffte sie noch mehr, indem sie Balladen sang.
Lynette sagte: »Ich wußte gar nicht, daß Wetherby Klavier spielen kann.«
Polly sagte: »Und ich wußte nicht, daß Danielle singen kann.«
»Kann sie auch nicht«, murmelte Qwilleran und ging zum Büffet, um sich ein zweites Mal den Teller zu füllen. Er stellte sich hinter Amanda an und sagte: »Ihren guten Vorsatz für das Neue Jahr habe ich gar nicht gehört.«
»Den würden sie nicht drucken«, sagte sie mürrisch. »Ich will etwas gegen diese Familien-Rundschreiben unternehmen, die die Leute zuhause auf ihren Computern verfassen und anstelle von Weihnachtskarten verschicken! Was ist bloß aus den schönen Reproduktionen von Raphael und Murillo geworden? Wir bekommen nur noch einen langen, widerlichen Bericht über Familienfeiern, Hochzeiten, Stipendien, Urlaube, Erfolgsmeldungen und neugeborene Babys! Wen interessiert es, daß Onkel Charlie zum Präsidenten des Bowlingclubs gewählt wurde? Ich weiß nicht mal, wer Onkel Charlie ist!«
»Sie haben absolut recht!« Qwilleran ermutigte sie gerne, wenn sie ihre Tiraden losließ. »Daß der Junior von der Schule geflogen ist, weil er abgeschrieben hat, berichten sie einem nie, und auch nicht, daß Daddy seinen Job verloren hat und Cousin Fred wegen Trunkenheit am Steuer verhaftet wurde.«
»Nächstes Jahr«, sagte sie und stieß ihn verschwörerisch in die Rippen, »erfinden wir zwei ein Rundschreiben, in dem nur schlechte Nachrichten stehen, und das verschicken wir an jeden, der im Telefonbuch von Pickax steht!«
»Und wir unterschreiben mit: Ronald Frobnitz samt Familie«, sagte er.
Nachher fragte ihn Riker: »Worüber habt ihr beide geredet? Kein Mensch hat Amanda mehr lachen sehen, seit George Breze sich um das Amt des Bürgermeisters bewarb und zwei Stimmen bekam!«
»Wir
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