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Die Katze, die den Dieb vertrieb

Die Katze, die den Dieb vertrieb

Titel: Die Katze, die den Dieb vertrieb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilian Jackson Braun
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sind so stark, daß selbst unser Lieferwagen nicht durchkam. Außerdem läuft der Mietvertrag für ihre Wohnung in Indian Village noch ein paar Monate. In der Zwischenzeit will sie mit Carter Lee arbeiten. Amanda glaubt, sie werden uns in Geschäft pfuschen, aber sie nörgelt nun mal gerne. In Wirklichkeit wird das ganze Projekt in der Pleasant Street für uns gut sein.«
    »Inwiefern?«
    »Wenn Carter Lee eine authentische Tapete, authentische Fensterverkleidungen und Teppiche empfiehlt, werden sie die Sachen über unser Atelier bestellen, weil wir als Innenausstatter Rabatt bekommen. Und wenn er als Blickfang einen Trumeauspiegel empfiehlt, wird sich Susan Exbridge darum kümmern.«
    »Und in beiden Fällen bekommt er Prozente«, vermutete Qwilleran.
    »Das heißt Provision, mein Lieber«, korrigierte ihn Fran von oben herab.
    »Ist er schon zurück?«
    »Er kommt Ende der Woche.«
    »Und was gibt es Neues von Hedda Gabler? Wollen Sie diesen Irrsinn wirklich in die Tat umsetzen?«
    Fran warf ihm einen bitterbösen Blick zu, den sie von ihrem Vater abgeschaut hatte. »Ehrlich gesagt, ist das der Grund dafür, daß Danielle so schnell wiedergekommen ist. Sie war gestern abend bei der Probe und hat den Text vom Blatt abgelesen.«
    »Und…?«
    Trotz ihrer finsteren Miene mußte Fran unwillkürlich lachen. »Wenn die hochnäsige Hedda sagt Da hat sie ihren alten Hut auf dem Stuhl liegen lassen, und das mit Danielles Stimme, die klingt wie eine rostige Gartentür, fällt es einem schwer, ernst zu bleiben.«
    »Ich habe Sie gewarnt, daß das Stück zur Farce werden würde«, sagte Qwilleran. »Das einzige Ibsen-Drama, das je ein Lacherfolg wurde!«
    »Nur keine Panik! Wir werden es schon in den Griff kriegen. Leider mag sie den Mann nicht, der den Assessor Brack spielt. Sie hätte lieber Sie als Partner, Qwill.«
    »Aber sicher. Doch den Gefallen werde ich ihr nicht tun. Ich bin der Theaterkritiker, wissen Sie noch? Ich kann nicht mit einem Bein auf der Bühne stehen und mit dem anderen in der fünften Reihe sitzen.«
    »Aber sie hat recht. Sie wären ein phantastischer Brack, und Sie haben eine so gebieterische Stimme. Und vom Standpunkt schnöden Profitdenkens gesehen, würde Ihr Name auf der Besetzungsliste den Kartenverkauf ankurbeln.«
    »Wenn Sie in erster Linie am Kartenverkauf interessiert sind, wird der Klingenschoen-Fonds mit Vergnügen die gesamten Karten für alle neun Vorstellungen aufkaufen.«
    »Vergessen Sie, daß ich es erwähnt habe«, sagte Fran.
    Die Nachmittagsflaute in Lois’ Imbißstube war gewiß eine gute Zeit für einen Besuch bei der Mutter des Verdächtigen, dachte Qwilleran. Würde sie wütend um sich schlagen oder im Schmerz erstarrt sein? Zu seiner Überraschung war der einzige, den er antraf, Lenny selbst. Er wischte mit dem Mob den neuen, scheußlich mit Blumen und geometrischen Figuren gemusterten Fußboden auf, den die treuen Kunden der Imbißstube geschenkt und auch verlegt hatten.
    »Mama ist in der Küche und kocht das Abendessen«, sagte Lenny. Trotz seiner Arbeitskleidung wirkte er eher wie ein Clubmanager und nicht wie ein Mann von der Putzkolonne.
    »Sie brauchen sie nicht zu stören«, sagte Qwilleran. »Ich wollte ohnehin lieber mit Ihnen reden. Setzen wir uns an einen Tisch.« Er deutete auf einen Ecktisch hinter der Registrierkasse. »Hat G. Allen Barter mit Ihnen Kontakt aufgenommen?«
    »Ja. Glauben Sie, daß ich ihn brauche?«
    »Und ob! Machen Sie sich wegen der Kosten keine Sorgen. Der Klingenschoen-Fonds ist an Ihrem Fall interessiert. Bart wird dafür sorgen, daß Sie von der Anklage freigesprochen werden.«
    »Aber was ist, wenn ich schuldig bin?« fragte der junge Mann mit einem spitzbübischen Grinsen.
    »Das Risiko gehen wir ein, Sie Neunmalkluger! Sogar Brodie findet die Beschuldigungen absurd, aber er mußte dem Buchstaben des Gesetzes Genüge tun. Sie werden bemerkt haben, daß sie Sie weder im Gefängnis behalten noch eine Kaution verlangt haben. Also… wollen Sie mir erzählen, was Sie wissen? Ich würde gerne herausfinden, wer der wirkliche Missetäter war – auch wenn es mich eigentlich nichts angeht. Wie lange arbeiten Sie schon im Clubhaus?«
    »Ungefähr sechs Wochen. Don ist ein guter Boß. Und die Arbeit mit den Mitgliedern macht Spaß. Es ist besser als der Job an der Hotelrezeption. Außerdem habe ich jetzt ein schönes Büro.«
    »Wo wurde der Krug mit dem Geld aufbewahrt?«
    »In meinem Büro, in einem Schrank mit Stiften, den Listen mit dem

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