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Die Katze, die den Dieb vertrieb.

Die Katze, die den Dieb vertrieb.

Titel: Die Katze, die den Dieb vertrieb. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilian Jackson Braun
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Art-deco-Bechern. Er hatte erst vor kurzem seinen Briefkopf von George A. Barter in G. Allen Barter umgeändert, weil der Name zu oft mit George A. Breze verwechselt worden war. Seinen Klienten war das egal, sie nannten ihn einfach Bart. Er war um die Vierzig – ein ruhiger, tüchtiger Profi, der in keiner Weise überheblich war.
    Als Qwilleran in seinem Büro auftauchte, sagte Barter: »Wir werden jemanden zur Anklageerhebung ins Gericht schicken, und ich glaube, wir können erreichen, daß er bis zur Verhandlung unter die Obhut seiner Mutter gestellt wird und freikommt.«
    Qwilleran nickte und dachte an die vielen Leute, die im Gericht arbeiteten, von den Richtern bis zu den kleinen Angestellten, die alle bei Lois zu Mittag aßen. Er strich sich über den Schnurrbart. »Irgend etwas sagt mir, daß er da hereingelegt worden ist, Bart. Ich weiß nichts über Lennys Privatleben, nur daß seine Freundin im letzten Herbst bei der Bombenexplosion ums Leben kam. Aber er könnte einen Feind haben – einen Rivalen, der auf seinen Job aus ist. Es ist nur ein Teilzeitjob, aber für einen Studenten sehr attraktiv: interessante Arbeit, gute Bezahlung, flexible Arbeitszeit… Übrigens, haben Sie in der Zeitung gelesen, daß das gestohlene Geld von einem anonymen Spender ersetzt wurde? Der Scheck stammte von einer Bank in Chicago, und die Leute nehmen an, er käme vom Klingenschoen-Fonds. Ich weiß nichts davon. Und Sie?«
    »Ich habe auch keine Ahnung.« »Tut sich was in der Limburger Geschichte?« »Ja, der Nachlaßverwalter ist jetzt bereit, das Hotel und das Herrenhaus an den Klingenschoen-Fonds zu verkaufen. Der Fonds möchte das Hotel renovieren und das Herrenhaus in einen Landgasthof umbauen.«
    »Dann könnten sich die Leute vom Fonds vielleicht überlegen, ob sie Carter Lee James für die Renovierungsarbeiten engagieren wollen. Er ist der Cousin von Willard Carmichaels Witwe. Er war über die Feiertage hier und hatte eine sensationelle Idee für die Pleasant Street. Sie haben vielleicht schon davon gehört. Alle hoffen, daß er zurückkommt und sie in die Tat umsetzt.«
    »Glauben Sie, er ist gut?«
    »Willard hat ihn empfohlen, und die Hausbesitzer waren sehr angetan von ihm. Wie es scheint, hat er bisher vorwiegend an der Ostküste gearbeitet. Jedenfalls sollte der Klingenschoen-Fonds ihn sich mal ansehen.«
    »Wie heißt er?« Barter notierte sich den Namen.
    »Inzwischen könnten Sie etwas Gutes tun. Gus Limburger hat versprochen, seinem Hausangestellten seine deutsche Bibel und seine Kuckucksuhr zu hinterlassen. Er hat sie aber in seinem Testament nicht erwähnt. Irgend jemand sollte sich diese zwei Dinge schnappen und sie Aubrey Scotten, dem Hausangestellten, geben.«
    »Ich denke, das läßt sich einrichten«, sagte der Anwalt und schrieb es sich auf. »Was sagen eigentlich Ihre Katzen dazu, daß sie jetzt in einer kleinen Eigentumswohnung leben statt in einer großen Scheune?«
    »Ach, die sind glücklich«, sagte Qwilleran. »Sie lauschen ganz verzückt den Geräuschen der Wasserleitung.«
    Als Lenny Inchpot sogar mehrerer Diebstähle angeklagt wurde, empörten sich die Bewohner lautstark: »Das glaube ich nicht! Das muß ein Irrtum sein! Lenny ist ein ehrlicher Junge!«
    »Was wird mit ihm geschehen? Kommt er ins Gefängnis? Das wird seine arme Mutter umbringen.«
    »Doch nicht Lois! Seine Mutter wird höchstwahrscheinlich den Richter mit der Bratpfanne erschlagen!«
    Zwei Tage später kehrte Danielle Carmichael zurück, und da war der Klatsch weniger freundlich: »Kein Mensch hat sie in Schwarz gesehen.«
    »Ich wette, der hat gut für sie vorgesorgt.«
    »Was wird sie mit dem großen Haus machen, das er gekauft hat? Eine Frühstückspension aufmachen?«
    Qwilleran schaute im Einrichtungsatelier vorbei, um von Fran Brodie den neuesten Stand der Dinge zu erfahren.
    »Ja, Danny-Girl ist wieder da. Ich habe mit ihr telefoniert, sie aber noch nicht gesehen. Jetzt trudeln allmählich die Waren ein, die ich für das Haus bestellt habe – natürlich alles moderne Sachen. Das war der große Streitpunkt zwischen ihr und Willard. Als wir in Detroit ankamen, konnte sie es kaum erwarten, die konventionellen Möbel loszuwerden, die seine erste Frau gekauft hat. Er hatte sie in einem Lager untergestellt.«
    »Wie schnell kann sie ihr Haus beziehen?« wollte er wissen; er hoffte, sie würde bald aus Indian Village ausziehen. Es war ihm unangenehm, daß sie so nahe wohnte; sie würde sicher auch weiterhin mit ihm zu

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