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Die Katze, die den Dieb vertrieb.

Die Katze, die den Dieb vertrieb.

Titel: Die Katze, die den Dieb vertrieb. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilian Jackson Braun
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sein.«
    »Wir machen uns alle Sorgen, und ich persönlich vermute, daß etwas faul an der Sache ist.«
    »Gehe ich recht in der Annahme, daß Sie etwas für mich zu hm haben, Boß?« fragte sie eifrig.
    »Nur soviel: Lennys Posten in Indian Village muß vorübergehend besetzt werden, und zwar möglichst bald. Es ist ein Teilzeitjob, als Manager für die Gesellschaftsräume im Clubhaus. Ich schlage vor, Sie bewerben sich darum. Don Exbridge erwartet Ihren Anruf. Ich erkläre es Ihnen später. Das ist die Art Job, auf die Sie spezialisiert sind, Celia.«
    »Schon kapiert, Boß!« antwortete sie vielsagend und lachte noch einmal schallend.
    Zwei Katzen beobachteten Qwilleran aufmerksam, wie er den Hörer auflegte, als wollten sie sagen: Und was ist mit den Fleischbällchen? Er zerbröckelte einen, den sie mit Genuß verschlangen, wobei sie sorgsam darauf bedacht waren, die Zwiebelstückchen auszuspucken. Als er ihnen dann beim Putzen zusah, ging Koko zielstrebig zu Yum Yum und gab ihr einen Stups auf die Nase. Sie duckte sich.
    »Koko! Laß das! Böser Kater!« schalt Qwilleran, hob die kleine Katze hoch und drückte ihren Kopf unter sein Kinn.
    »Was macht denn dieses Monster mit meinem schönen kleinen Mädchen? Warum fauchst du ihn nicht an und jagst ihm eine Heidenangst ein?«
    Zu Koko sagte er scharf: »Dein Benehmen gefällt mir nicht, mein Bester! Was ist denn bloß los mit dir? Wenn das so weitergeht, müssen wir einen Katzenpsychiater für dich suchen.«
    Am Abend war er bei Polly zum Essen eingeladen, und er berichtete ihr von diesem Vorfall. Beim Weggehen kuschelten die Katzen sich glückselig aneinander. Polly meinte, daß Koko von irgendeiner neuen Entwicklung frustriert sei. Vielleicht sei es irgend etwas Hormonelles. Der Tierarzt könne ihm gewiß etwas verschreiben; Bootsie bekäme rosa Pillen.
    Einmal in der Woche lud sie Qwilleran zu einem ›Hühneressen‹ ein, wie sie es scherzhaft nannte. Die Diätassistentin im Krankenhaus hatte ihr siebzehn kalorien- und cholesterinarme Rezepte verraten, die einem Hühnerbrustfilet Glanz verleihen sollten: mit Zitrone und gerösteten Mandeln, mit Artischockenherzen und Knoblauch und so weiter.
    »Betrachte es als pollo scallopini appetito«, schlug Polly vor. Für Qwilleran war es noch immer ein Hühnerbrustfilet – eigentlich nur ein halbes Hühnerbrustfilet. Wenn er von solch einem Abendessen nach Hause kam, mußte er sich immer noch einen Hamburger auftauen, um satt zu werden. Dieses Mal war die Spezialität der Woche Hühnerbrustfilet mit Pilzen und Walnüssen.
    Bei seiner Ankunft hatte Qwilleran als erstes nachgesehen, wo Pollys Kater war. Jetzt bemerkte er, daß Bootsie wie zum Sprung bereit dasaß und ihn nicht aus den Augen ließ.
    Qwilleran fragte: »Warum sitzt er nicht gemütlich und entspannt sich wie andere Katzen?«
    »Er kann sich in deiner Gegenwart nicht entspannen, Lieber«, erklärte sie.
    »Bootsie ist nicht entspannt?!« explodierte er. »Und was ist mit mir? Bin ich ihm je auf den Rücken gesprungen und habe mich geweigert, wieder herunterzukommen? Habe ich ihm je unter einem Tisch aufgelauert und ihn aus dem Hinterhalt angefallen?«
    »Ich bringe ihn hinauf in sein Zimmer«, sagte sie, »sonst bekommen wir noch alle drei eine Magenverstimmung.« Sie hatten sich viel zu erzählen. Qwilleran beschrieb sein in Kürze zu erwartendes Buch – eine Sammlung von Legenden, Anekdoten und Skandalen aus Moose County mit dem Titel ›Mehr oder weniger haarsträubende Geschichten‹. Er würde die Erzählungen auf Band sprechen; vielleicht konnte man neben der gedruckten Ausgabe auch eine Tonbandausgabe produzieren. Homer Tibbitt würde mit der Geschichte vom Dimsdale-Fluch den Anfang machen. Vorschläge waren willkommen.
    »Versuch’s doch mal mit Wetherby Goode«, sagte sie. »Er kennt Geschichten über Seepiraten, die er ab und zu in der Bücherei den Kindern erzählt. Siehst du ihn manchmal?«
    »Nur wenn er auf seinem Gehsteig Schnee schaufelt. Er hat eine Katze, also kann er kein allzu schlechter Mensch sein. Sie ist eine Art Technokatze, die ein elektronisches Gerät bedient, das ausschließlich Märsche von Sousa spielt.«
    »Dabei fällt mir ein, Qwill, du hast gar nicht gesagt, wie dir Adriana Lecouvreur gefällt. Ich habe die Oper selbst noch nie gehört, und ich weiß nichts über den Komponisten.«
    Er hatte vergessen, sich ihr Weihnachtsgeschenk anzuhören, aber er hatte die beiliegende Broschüre gelesen und sagte souverän:

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