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Die Katze, die den Dieb vertrieb.

Die Katze, die den Dieb vertrieb.

Titel: Die Katze, die den Dieb vertrieb. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilian Jackson Braun
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»Lynette! Wir haben gerade von dir gesprochen! Qwill ist hier. Einen Augenblick… Qwill, nimmst du dieses Telefon? Ich gehe an den anderen Apparat.«
    »Wie ist es in New Orleans?« fragte er Lynette.
    »Warm und wunderschön!« Sie sprach rasch und aufgeregt. »Wir wohnen in einem bezaubernden alten Hotel. In unserem Zimmer ist ein Himmelbett und ein Kamin. Das Frühstück wird auf einem riesigen Tablett heraufgebracht: Croissants, leckere Konfitüren und köstliche heiße Schokolade!«
    »Vorsicht mit der heißen Schokolade!« warnte Polly, die sich jetzt auch in das Gespräch einschaltete.
    »Ihr solltet das French-Quarter und die filigranen schmiedeeisernen Balkone sehen! Es ist alles so romantisch hier! Der Kaffee schmeckt allerdings merkwürdig. Carter Lee sagt, sie fügen Zichorien hinzu. Aber am liebsten esse ich das kreolische Gumbo. Das Gewürz, das sie dabei verwenden, heißt File powder. Das werde ich mir kaufen, dann kann ich zu Hause selber Gumbo machen.« Sie nahm sich kaum Zeit zum Atemholen. »Hier ist alles anders. Wenn sie einander zuprosten, sagen sie: ›Auf ein kurzes, aber fröhliches Leben!‹ Am Samstag beginnen die Paraden; ich kann es kaum erwarten!«
    »Halte dich bei den Sazeracs zurück«, riet Qwilleran.
    »Ich bin so glücklich!« sagte sie nun fast weinend. »Carter Lee ist einfach wunderbar! Es ist alles perfekt!«
    »Also!« sagte Polly, als das Gespräch zu Ende war.
    »Ich habe den Eindruck, New Orleans gefällt ihr«, meinte Qwilleran.
    »Ich freue mich so für sie!«
    Am Ende des Abends, als er durch die immer tiefer werdenden Pfützen nach Hause platschte, dachte er an Lynette und ihr neues Leben. Sie hatte ihren Job in der Klinik aufgegeben und würde ihrem Mann als PR-Assistentin für sein Renovierungsprojekt zur Seite stehen. Sie war bestens geeignet dafür. Sie kannte jeden in der Stadt, und ihre Begeisterung für Carter Lees Fähigkeiten war grenzenlos. Qwilleran interessierte sich sehr für die Mappe mit seinen Arbeiten, die von allen so gepriesen wurde. Selbst der alte Giftzwerg hatte von den ›mächtig schönen Bildern‹ gesprochen. Breze war keine Autorität in Sachen historische Bauten, aber über ihn könnte man vielleicht in Carter Lees Abwesenheit diese Mappe ausleihen.
    Zu Hause angekommen, tippte Qwilleran Anweisungen für Celia:

Mission: Operation Winterbrise
Auftrag: Das Buch mit den › mächtig schönen Bildern‹ von Carter Lee James beschaffen. Als erstes könnten Sie Rotkäppchen mal selbstgemachten Schokoladenkuchen anbieten, um zu beweisen, daß Sie kochen können. Sagen Sie ihm, daß sie sein Haus in der Sandpit Road gesehen haben und glauben, daß es eine Menge Geld wert wäre, wenn er es ein wenig herrichtet. Sagen Sie, daß Sie sich für Innenausstattung interessieren und gerne das Buch mit den Bildern sehen würden… Dann nehmen Sie Verbindung mit Danielle Carmichael am Woodland Trail auf. Bitten Sie sie, Ihnen das Buch für Mr. Breze zu borgen, der überaus erpicht darauf ist, sein Haus renovieren zu lassen. Nach Erledigung des Auftrages benachrichtigen Sie das Hauptquartier.
    Am nächsten Morgen warf Qwilleran die Anweisungen in Celias Briefkasten im Pförtnerhaus. Mit Schneeschuhen zu gehen war unmöglich. Die Temperatur war auf unglaubliche zehn Plusgrade angestiegen, und ein steter Regen verwandelte die weiße Landschaft in ein graues Laken mit dunklen Flecken. Die von schrumpfenden Schneehaufen gesäumten Wege und gepflasterten Bürgersteige verwandelten sich in Kanäle. Im Postzimmer drehte sich das Gespräch ausschließlich um das Tauwetter:
    »Was wird jetzt aus dem Eisfestival?«
    »Die Raupen hatten doch recht. Sie haben einen milden Winter vorausgesagt.«
    »Ja, aber sie haben sich im Zeitpunkt geirrt – um etwa zehn Wochen.«
    »Wieviel Wasser können die Abwasserkanäle aufnehmen?«
    Qwilleran nahm seine Post mit nach Hause, wo er sie öffnete und das meiste davon in eine kleine Schublade in seinem Regalschrank warf – seine Ablage für ›ein andermal‹. Einer der Briefe war von Celias Enkelsohn und enthielt Schnappschüsse des Wünschelrutengängers und die Abschrift einer Tonbandaufnahme. Der andere war eine Einladung zu einer Einweihungsparty in Danielles Wohnung – nur ein gemütliches Beisammensein in kleinem Rahmen. U. A. w. g.
    Als das Telefon klingelte, freute er sich, die schöne Radiostimme seines Nachbarn zu hören:
    »Qwill, hier schwimmt so langsam alles, aber der Mensch muß essen, und es heißt, die Straße

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