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Die Katze, die den Dieb vertrieb.

Die Katze, die den Dieb vertrieb.

Titel: Die Katze, die den Dieb vertrieb. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilian Jackson Braun
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sind Schwägerinnen, und sie hat sich gefreut, daß Lynette so glücklich war. Aber… ja, ich war überrascht – soweit einen alten Zeitungsmann überhaupt noch etwas überraschen kann.«
    »Ich frage, weil ich Carter Lee im Bridgeclub beobachtet habe. Wie er ihr Honig um den Mund geschmiert hat, war herrlich anzuschauen. Und es hat funktioniert.«
    ›»In der Liebe und im Krieg sind alle Mittel erlaubte heißt es.«
    »Vielleicht, aber ich neige zu der Ansicht, daß er ein Mitgiftjäger ist. Obwohl Lynette einen Job hat und niemals angibt, wissen wir alle, daß sie das gesamte Duncan-Vermögen geerbt hat. Und mir scheint, sie haben ziemlich schnell geheiratet. ›Schnell gefreit, lang bereut‹, wie es so schön heißt.«
    »Das hätte mir jemand vor zwanzig Jahren sagen sollen«, meinte Qwilleran.
    »Falls Sie es noch nicht wissen sollten, Qwill, hier treibt sich noch eine Mitgiftjägerin herum. Und die hat es auf Sie abgesehen!«
    »Danielle?« Qwilleran tat sie mit einem Achselzucken ab. »Ich halte sie nicht für besonders clever. Glauben Sie mir, Joe, ich weiß ganz gut, wie man mit dieser Art Frauen umgeht. Aber trotzdem danke, daß Sie mich darauf aufmerksam machen… Kommt Danielle noch in den Bridgeclub?«
    »Kaum. Aber das ist uns allen ganz recht; sie spielt furchtbar. Sie ist mit den Proben für ein Theaterstück beschäftigt. Können Sie sich das vorstellen? Sie spielt die Hauptrolle in Hedda Gabler!«
    »Ich kann es mir nicht vorstellen«, sagte Qwilleran leise.
    Am Samstag morgen wurde ihm in einem weiteren geschäftsmäßigen Anruf aus dem ›Büro des Buchhalters‹ mitgeteilt, daß die ›Dokumente‹, um die er gebeten hatte, im Pförtnerhaus in Indian Village abgegeben werden würden. Um sie abzuholen, fuhr er mit seinem Wagen vorsichtig über die überfluteten Straßen – zwischen schmelzenden Schneehaufen und unter einem grauen Himmel, von dem noch mehr Wasser auf den durchweichten Boden fiel. Denn der Regen regnet jeglichen Tag, war das heutige Motto des Meteorologen gewesen – nicht gerade tröstlich.
    Die Angestellte im Postzimmer reichte ihm ein großes, flaches Päckchen, das in weißes Seidenpapier gewickelt und mit einer roten Schleife zugebunden war. »Sieht aus wie ein Geschenk zum Valentinstag«, sagte sie. »Vielleicht ist es ein großes Schokoladenherz.«
    Zu Hause spielten die Katzen mit der Schleife, während Qwilleran Celias Begleitbrief las:
Lieber Boß,
kein Problem! Ich brauchte Rotkäppchen nicht einmal Schokoladenkuchen zu geben. Er gab sein Okay, also rief ich die Dame an. Sie war einverstanden, daß ich das Ding abholte. Mein Gott! Das ist eine merkwürdige Frau! Wenn ich noch etwas tun kann, lassen Sie es mich wissen. Habe gerade einen Brief von Clayton bekommen. Er fragt, wie Ihnen seine Schnappschüsse gefallen.
Celia
    Qwilleran hatte noch nicht mal einen Blick auf Claytons Fotos geworfen; sie waren in der Ablage für ›ein andermal‹ Die berühmte Mappe von Carter Lee James war ein ledergebundenes Album mit Farbfotos unter Plastikfolie: Innen- und Außenaufnahmen von alten Häusern. Sie waren anscheinend alle echt und offensichtlich teuer. Bevor er sie einer kritischen Prüfung unterziehen konnte, läutete wieder das Telefon, und er hörte die dröhnende Stimme des pensionierten Versicherungsvertreters:
    »Qwill, hier ist Ernie. Ernie Kemple. Sind Sie in Ihrer Wohnung noch auf dem Trockenen?«
    »So weit, so gut. Gibt es in der Pleasant Street Überschwemmungen?«
    »Nein, und hoffentlich bleibt das auch so! Hier hat jedes Haus eine Wasserpumpe, die auf Hochtouren läuft.«
    »Wie geht es Tracy?«
    Kemple senkte die Stimme zu einem rauhen Grollen. »Kommen Sie vielleicht zufällig in die Stadt? Ich weiß, die Straßen sind schlecht zu befahren, aber… Ich will am Telefon nicht darüber sprechen.«
    Qwilleran meinte: »Man könnte mich schon in die Innenstadt locken, wenn jemand bei Onoosh Mittagessen gehen wollte.«
    »Wo immer Sie wollen.«
    »Ich bin schon unterwegs.«
    Die Ittibittiwassee Road war passierbar. Als die Räder durch die Riesenpfützen und kleinen Überschwemmungen rauschten, daß die Fontänen nur so aufspritzten, dankte Qwilleran Scott Gippel trotzdem im stillen, daß er ihm einen Wagen mit hohem Radstand verkauft hatte. Als er die Brücke überquerte, blieb er stehen, um sich den Wasserstand anzusehen. Er war höher als sonst, doch noch immer weit unter dem Betonbett der Brücke. Laut WPKX waren bereits viele Brücken an abgelegenen

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