Die Katze in der Muelltonne
heutzutage hat.“
Die Biene schaut sich den Schaden an und schüttelt den Kopf.
„In der Tat“, sagt sie brummend. Das ist nicht mehr zu reparieren. Weißt du auch, wer uns das angetan hat?“
„Natürlich. Aber wenn ich es euch verrate, werdet ihr auch gnädig mit dem Tunichtgut umspringen? Er ist noch jung und er muss noch lernen, was es heißt, die Arbeit anderer zu achten.“
Die Biene überlegt.
„Ich denke, ein paar kleine Stiche werden ihn lehren, was es heißt, so rücksichtslos in der Natur herumzutrampeln.“
Der Rabe grinst.
„Etwa an so was habe ich gedacht. Und die Strafe, die du nanntest, sollte genügen.“
„Wo ist er also?“
„Sperr die Augen auf, mein kleiner Freund. Siehst du dort drüben die Mülltonne an der Straße?“
Die Biene nickt.
„Davor sitzt ein kleines Kätzchen auf der Holztreppe. Es ist ein wenig unartig. Und rennt hierhin und dorthin und tritt auf den Blumen herum. Denk daran was du mir versprochen hast. Nur ein kleiner Stich in den Hintern sollte genügen.“
Die Biene nickt. „Mein Wort gilt.“
Dann fliegt sie zur Mitte der Wiese und stößt einen gellenden Pfiff aus. Daraufhin versammeln sich einige Bienen um sie herum.
Als der Rabe das sieht, fliegt er wieder zur Mülltonne, setzt sich oben auf den Rand, schaut zu mir hinunter und spricht:
„Pass auf Kleine. Gleich solltest du etwas Hilfe bekommen. Wenn du ein kleines Stechen im Hintern spürst, dann springst du so hoch, wie du kannst. Und ich wette, du kannst dich dann hier oben am Rand festkrallen und gelangst dann in die Tonne hinein.“
„Danke, Fremder“, sage ich. Da höre ich auch schon, wie eine kleine Horde Bienen auf mich zufliegt. Die haben es gut denke ich. Die fliegen einfach etwas höher und können dann überall hin. Wir dagegen müssen immer auf der Erde bleiben.
Dann bekomme ich große Augen. Denn die erste Biene hat mich direkt im Visier. Und ehe ich reagieren kann, hat sie mich in den Hintern gestochen. Ich stoße einen Schrei aus, und ehe die anderen Bienen ihre Attacke fliegen können, springe ich die Mülltonne hinauf und kralle mich oben am Rand fest. So schnell wie möglich krabbele ich über den Rand und springe in die Tonne hinein.
Der Rabe oben auf dem Deckel ist ganz außer sich.
„Siehst du den Fisch, siehst du den Fisch?“, schreit er hinunter.
„Ja, ich sehe ihn“, rufe ich zurück, obwohl mir gar nicht danach ist. Denn in meinem Po stecken wohl zwei Stacheln von den verrückten Bienen, die mich so derb gestochen haben.
Der Fisch muss direkt neben mir sein. Ich rieche ihn so würzig, wie man nur irgendetwas riechen kann. Ich bin auf einen Berg von Müll gefallen. An der einen Stelle ist es weich, an einer anderen wieder hart. Ich kann das alles gar nicht einschätzen. Also richte ich mich auf und schaue mich um.
Zuerst bemerke ich eine Coladose. Sie ist so schön rot, roter als der Sonnenuntergang. Aber ich mag dieses Getränk nicht. Es ist so klebrig und fast schwarz. Ich habe schon ein paar Dosen von der Art auf der Straße gefunden und nach dem ersten Kosten immer einen großen Bogen darum gemacht. Nun klopfe ich mit dem Nagel gegen die Dose. Sie klingt hohl. Also scheint sie leer zu sein.
Dann sehe ich eine kleine Tüte. Sie ist ebenfalls rot und ein verlassenes Stück Pommes schaut heraus. Auch diese Dinger mag ich nicht. Sie schmecken hervorragend. Aber danach bekommt man immer solch einen schrecklichen Durst, weil so viel Salz daran ist. Einmal habe ich eine ganze Tüte davon neben einer Hollywoodschaukel gefunden und ganz allein aufgegessen. Danach wurde ich so schwer und faul, dass ich meine liebe Not hatte, dem Hund zu entkommen, der mich schließlich entdeckte, wie ich auf der Schaukel vor mich hindöste.
Jetzt kann ich einen Apfel erkennen. Der ist schon besser, trifft aber auch nicht wirklich meinen Geschmack. Manche Äpfel sind so sauer, dass man davon Magenschmerzen bekommt. Und dieser hier ist auch schon angeknabbert. Nur das Kerngehäuse ist noch übrig. Er sieht auch nicht mehr so schön und frisch aus, wie an einem Baum.
Dann sehe ich eine Bananenschale. Ein Stück Banane, das wär schon was. Mama hat mir einmal etwas Banane zerstampft und in Milch aufgelöst. Das ergab einen herrlich süßen Trunk. Aber es kommt nicht oft vor, dass man eine Banane zu sehen kriegt, die noch nicht ganz schwarz ist vom langen Liegen. Und diese hier wurde ja schon gegessen.
Ein Stück Toastbrot kann ich noch entdecken. Jemand hat
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