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Die Kenlyn-Chroniken 01 - Drachenschiffe ueber Kenlyn

Die Kenlyn-Chroniken 01 - Drachenschiffe ueber Kenlyn

Titel: Die Kenlyn-Chroniken 01 - Drachenschiffe ueber Kenlyn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dane Rahlmeyer
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Skria. »Manchmal scheint es, als wären es nur Mythen: die Sha Yang, der Saphirstern, das Strahlende Zeitalter. Doch dann sehe ich Aufnahmen wie diese und weiß, es ist wahr. Es ist wirklich geschehen, vor langer Zeit.« Chasu hielt den Kubus ganz nah vor seine Augen. »Sie können sich gar nicht vorstellen, was ich dafür geben würde, einem von ihnen gegenüberzustehen, mit ihm zu sprechen ...«
    Doch , widersprach Endriel ihm in Gedanken. Das kann ich mir sehr gut vorstellen, glaub mir.
    »Verflucht seien die Schattenkaiser und ihr Wahnsinn!« Der Skria ließ den Kubus in der Tasche verschwinden, ohne die anderen Artefakte genauer unter die Lupe zu nehmen. Er sah Endriel an und ließ wieder sein Raubtierlächeln aufblitzen. »Endriel Naguun, Sie haben hervorragende Arbeit geleistet, wie erwartet.«
    Du meinst wohl, ich habe mir hervorragend die Finger für dich schmutzig gemacht , dachte sie. »Danke.«
    »Meine ... Geschäftspartner werden hocherfreut sein.«
    »Das denke ich auch. Und ich wäre Ihnen dankbar, wenn wir nun zum für mich erfreulichsten Teil kommen könnten.«
    Wieder zuckten Chasus Ohren. »Ach ja.« Es schien, als fiele ihm erst jetzt ein, dass das Ganze kein Freundschaftsgeschenk war. »Selbstverständlich.«
    Auf einen Wink seines Meisters trat der Tätowierte erneut vor, diesmal hielt er ein Lederetui in den Händen. Endriel stand auf und nahm es freudig entgegen. Geld!, dachte sie. Freiheit! Luxus! Keine körperliche Arbeit für die nächsten paar Monate!
    Und das war nur die erste Rate. Sobald Chasu die Artefakte unter seinen »Geschäftspartnern« versteigert hatte, würde sich ein weiterer Geldsegen einstellen. Bei dem Gedanken wurde ihr ganz heiß. »Es war mir ein Vergnügen, für Sie zu arbeiten, Chasu«, sagte sie, während sie unter seinen wachsamen Katzenaugen das Etui öffnete. »Falls Sie meine Dienste noch einmal benötigen sollten ...«
    »Oh, ich glaube, das wird auf absehbare Zeit nicht erforderlich sein«, antwortete Chasu mit gebleckten Zähnen.
    Die Abkühlung kam sehr schnell. Endriel griff in das Etui und förderte eine Hand voll Papierschnipsel zutage. Sie starrte Chasu verwirrt an. »Was soll das sein?«
    »Papierschnipsel, Endriel Naguun.« Der Skria grinste. »Beantworten Sie mir doch eine Frage: Warum sollte ich mit Ihnen teilen, wenn ich alles haben kann?«
    Endriel starrte ihn finster an, ihre Hände waren zu Fäusten geballt. Sie hätte ihm diverse Gründe nennen können, wie Integrität, die Erhaltung seines guten Rufes in Diebeskreisen und ähnliches, doch alles, was sie herausbrachte, war: »Sie Mistkerl ...!«
    Von dem plötzlich auftauchenden, zweiten Leibwächter nahm sie nur einen Schemen wahr. Endriel wirbelte herum, doch zu spät. Das letzte, was sie mitbekam, war ein heftiger Schlag in den Nacken, dann breitete sich Schwärze vor ihren Augen aus. Endriel fiel zu Boden. Das Etui landete neben ihr und die darin enthaltenen Schnipsel verteilten sich in alle Richtungen.
    »Ich glaube, damit wäre unsere geschäftliche Beziehung beendet, Endriel Naguun.« Chasu erhob sich mühsam. Als er stand, überragte er selbst seine hochgewachsenen menschlichen Leibwächter um einen Kopf. Der alte Skria warf einen mitleidigen Blick auf die bewusstlose Endriel und glättete seine Tunika. »Anfängerin.« Er wandte sich dem Tätowierten zu seiner Rechten zu. »Schaff sie beiseite.«
    Der Mensch grinste ihn an. »Soll ich sie umbringen, Meister?« Ein leises »Bitte« schwang in der Frage mit.
    Chasu schüttelte seinen mächtigen Kopf. Die Perlen in seiner Mähne klapperten. »Nein. Ich will keinen unnötigen Ärger. Leg sie irgendwo in die Gosse, dann verschwinden wir aus der Stadt.«
    »Aber ... wenn sie aufwacht, wird sie Schwierigkeiten machen! Was, wenn sie zu den Weißmänteln geht?«
    Chasu zeigte seinem Leibwächter die Zähne. »Und was soll sie ihnen sagen? Dass man sie um ein paar Klunkern erleichtert hat, die sie vor kurzem selbst erst gestohlen hat?« Wieder blickte er zu der ohnmächtigen, jungen Menschenfrau, die so viel riskiert und alles verloren hatte. »Sie wird schön den Mund halten. Jetzt beeilt euch, ich will spätestens heute Abend die ersten Gebote entgegennehmen.«
    Oh nein ... Nelen hatte die ganze Zeit gewusst, dass es Schwierigkeiten geben würde. Es schien ein Naturgesetz zu sein: Je sicherer Endriel war, dass alles glatt lief, desto mehr ging schief. Das hatte sich in den drei Jahren, die Nelen jetzt mit ihr befreundet war, immer wieder

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