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Die Kenlyn-Chroniken 01 - Drachenschiffe ueber Kenlyn

Die Kenlyn-Chroniken 01 - Drachenschiffe ueber Kenlyn

Titel: Die Kenlyn-Chroniken 01 - Drachenschiffe ueber Kenlyn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dane Rahlmeyer
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Nexus reisen?«
    »Weil es tausendmal schneller geht, als wenn er sich ein Drachenschiff mietet! Soweit ich weiß, hat er kein eigenes Schiff. Und er will die Artefakte so schnell wie möglich loswerden. Er wird keine Sekunde verschwenden!«
    Nelen hatte nicht die Energie zu widersprechen. »Ich hoffe, du hast Recht.«
    »Das hoffe ich auch«, murmelte Endriel. Mit Nelen auf ihrer Schulter kämpfte sie sich durch die überfüllten Straßen, bis zu ihrem eigenen Quartier, einige Blocks weiter in Richtung Ringhafen. Auf dem Weg musste sie zahlreiche höhnische Sprüche über ihre Alkoholfahne über sich ergehen lassen. Leider fehlte ihr im Augenblick der Nerv, darauf in gewohnt schlagfertiger Weise zu antworten.
    Sie brauchte nur zwei Minuten, um sich umzuziehen. Die anthrazitfarbene Hose von heute morgen behielt sie an, allerdings trug sie nun ein bauchfreies Hemd mit kurzen Ärmeln. Die schweren Stiefel tauschte sie gegen bequemere Halbschuhe.
    Kurz darauf waren sie auf dem Rückweg zu den Portalen.
    Teriam verfügte über zweiundzwanzig öffentliche Nexus-Portale, die sich auf dem Boulevard im Stadtzentrum erhoben, der im Kreis um den Jadeturm des Gouverneurs herum führte. Von hinten wirkten sie wie massive Rechtecke aus schwarzem Stahl, von vorne wie schwarze Rahmen die in verschiedene Stadtbilder führten.
    »Früher oder später wird das Katzenvieh dort auftauchen.« Endriels Zuversicht schien unverwüstlich.
    »Aber woher wissen wir, welches Portal er nehmen wird?«, fragte Nelen.
    Gute Frage , dachte Endriel. »Wir müssen halt auf unser Glück vertrauen. Lieber eine kleine Chance als keine Chance«, sagte sie, gerade als sie über die Blauer-Drache-Straße auf den Nexus-Boulevard gelangten, mitten ins Herz des Chaos.
    Endriel erstarrte.
    Die Leute drängten sich so dicht auf den Straßen, dass sie wie ein einziger, alles verschlingender Organismus wirkten, der den Boulevard ausfüllte. Seit ihrer Ankunft vor knapp anderthalb Stunden schien sich der Zulauf verdoppelt zu haben. In der Zwischenzeit hatten die Portale eine ganze Armee Schau- und Kauflustiger ausgespuckt. Der Himmel war voller Drachenschiffe, deren Schwingen hin und wieder die Sonne verdunkelten.
    In dem Gewirr einen flüchtenden Skria zu finden, war genauso aussichtsreich wie die Suche nach einem Sandkorn in der Wüste.
    Nelen schluckte. »Ich will ja nicht meckern, aber es sieht aus, als hättest du dir das alles ein bisschen zu einfach vorgestellt!«
    »Es geht um unser Geld, Nelen!« Endriels Gesicht zeigte grimmige Entschlossenheit, aber Nelen erkannte, dass ihr wieder tausend Flüche auf der Zunge brannten. »Das ist unsere einzige Chance! Lass uns gehen, bevor wir noch mehr Zeit verschwenden!« Sie stürzte sich mutig ins Getümmel.
    »Also dann ...« Nelen holte tief Luft und flatterte Endriel hinterher.
    Die Häuserreihen, die den Boulevard eingrenzten, wurden von Buden, Zelten und Ständen umstellt. Dahinter hockten die Händler und verkündeten ihre »verlockenden Angebote« zu »unglaublich günstigen« Preisen in einer Lautstärke, die Endriel die Ohren klingeln ließ. Hier gab es nichts, das es nicht gab: Skria-Fellbürsten, edle und weniger edle Stoffe, exotische Früchte, handgefertigtes Geschirr, Bücher (manche uralt, andere druckfrisch), Singvögel in Käfigen, Kinderspielzeug wie Drachenschiffe aus Holz oder Sha Yang-Puppen, Musikinstrumente, Werkzeuge, Uhren ... Die Liste war unendlich, und Taschendiebe hatten Hochkonjunktur.
    Es schien, als hätten die Leute es sich zur Lebensaufgabe gemacht, Endriel mit allen Mitteln aufzuhalten. Draxyll in ihren langen Roben schleppten sich wie auf Krücken an ihr vorbei. Skria, mit ihrem wesentlich hitzigeren Temperament, stießen sie einfach zur Seite, und Endriels eigene Artgenossen benahmen sich auch nicht viel freundlicher. Sie beneidete Nelen und ihre Mityadi, die einfach in der Luft herumflattern konnten wie dunkle Schmetterlinge.
    Die unterschiedlichsten Gerüche erfüllten die Luft. Endriel registrierte ofenfrisches Gebäck, menschlichen Schweiß, den Raubtiergeruch der Skria, Duftwässer, geräucherten Fisch und tausend andere, weniger leicht zu identifizierende Dinge. Die Summe von tausend Gesprächsfetzen dröhnte in ihren Ohren, gemischt mit dem Gebrüll der Händler. Irgendwo schrie ein Kind nach seiner Mutter.
    Normalerweise liebte sie das bunte Treiben in Teriam. Im Augenblick jedoch wollte sie nur eins: sich Chasu krallen und ihr Geld aus ihm herausprügeln.
    »Oh Mann«,

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