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Die Kenlyn-Chroniken 01 - Drachenschiffe ueber Kenlyn

Die Kenlyn-Chroniken 01 - Drachenschiffe ueber Kenlyn

Titel: Die Kenlyn-Chroniken 01 - Drachenschiffe ueber Kenlyn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dane Rahlmeyer
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bewahrheitet.
    Es war also keine große Überraschung, als sie von ihrem Versteck hinter einem Pflanzentopf aus beobachtete, wie zwei Chasus menschliche Schoßhunde ihre (hoffentlich nur) bewusstlose Freundin wie ein Gepäckstück durch den Flur schleppten.
    Warum hört sie bloß nie auf mich?
    Nelen versuchte, ihre Wut und Sorge zu beherrschen und flatterte den beiden Handlangern des Skria hinterher – quer durch das Hotel, immer auf sicherem Abstand und nahe an der von Rankpflanzen geschmückten Decke. Endriel zog eine atemberaubende Alkoholfahne hinter sich her, die Nelen allein auf diese Entfernung benommen machte. Wie es schien, hatten die Kerle sie in Wein geradezu gebadet.
    Dann erkannte sie – den Geistern sei dank! –, dass Endriel wirklich nur ohnmächtig war. Ihre Bauchdecke hob und senkte sich langsam.
    »Keine Sorge«, hatte sie vor ein paar Stunden noch gesagt. »Uns kann nichts passieren. Heute scheint die Sonne nur für uns beide.«
    Das war wohl nichts.
    Nelen erschrak, als sich unvermittelt eine Tür öffnete und ein junges Menschenmädchen mit kupferroten Haaren und Sommersprossen auf den Flur trat. Ihrer weißen Kleidung nach gehörte sie zum Hotelpersonal.
    Mit großen Augen beobachtete sie, wie die beiden Schergen Endriel durch die Gegend schleppten. Für einen Augenblick glaubte Nelen, endlich jemand gefunden zu haben, der ihr helfen konnte, ihre Freundin aus den Klauen der zwei zu befreien. Aber das hieß, ihre Tarnung aufgeben zu müssen, und vielleicht machte das alles nur viel schlimmer! Vielleicht wurde sie dann auch geschnappt, und dann war alles vorbei!
    Was soll ich nur tun?
    »Äh, gibt es Schwierigkeiten, die Herren?«, erkundigte sich das Mädchen und blickte zu Boden, um sich von seiner Neugier nichts anmerken zu lassen.
    »Unsere Freundin hat sich ein bisschen übernommen, fürchte ich«, antwortete einer der beiden Menschen – der mit der Glatze und den unmöglichen Tätowierungen im Gesicht. Es sah nicht so aus, als fühlte er sich auf frischer Tat ertappt. »Sie verträgt nicht allzu viel.«
    Und sein Kumpan, ein Wieselgesicht mit schwarzem, öligem Haar, fügte mit einem listigen Grinsen hinzu: »Wir wollten sie an die frische Luft bringen.«
    »Dort entlang, und den nächsten Gang links«, erklärte das Mädchen und trat zur Seite. Dann verschwand sie hinter der nächsten Tür. Die Schergen setzten ihren Weg fort. Nelen war hin- und hergerissen. Einerseits wollte sie dem Mädchen hinterher und ihr alles erzählen, aber andererseits durfte sie Endriel jetzt nicht aus den Augen verlieren.
    Ihr Geister, wo sind wir da nur wieder hineingeraten?
    Schließlich fanden Chasus Unterlinge die Tür nach draußen. Dort, zwischen Abfalltonnen und verfaulenden Essensresten, ließen sie Endriel im Müll liegen und verzogen sich wieder.
    »Schlaf schön, Süße«, sagte der eine zum Abschied und lachte dreckig.
    Noch bevor die Tür zugefallen war, schlüpfte Nelen hindurch und landete auf dem Bauch ihrer bewusstlosen Freundin.
    »Endriel!«, rief sie und schlug ihr mit winziger Hand auf die Wange. »Wach auf! Komm schon, wach auf!« Keine Reaktion. Nelen schwang sich in die Luft, um tief durchzuatmen.
    Sie befanden sich in einem kleinen Hinterhof, umringt von einem zwei Meter hohen Holzzaun, versteckt im Schatten der umliegenden Gebäude. Ganz in der Nähe tobte der Basar. Eine Katze, deren Fell die Farben des Abfalls angenommen hatte, näherte sich neugierig, doch als Nelen bedrohlich ihre Flügel aufstellte, verschwand sie sofort wieder durch ein Loch im Zaun.
    »Komm schon, Endriel! Wach endlich auf!«
    Minute um Minute verging. Wertvolle Zeit, in der sich Chasu nebst Kumpanen wahrscheinlich auf Nimmerwiedersehen verabschiedete. Sie brauchten nur durch den nächsten Nexus zu steigen und die Chance, sie wiederzufinden, war so hoch wie ... wie ... Jedenfalls war sie nicht sehr hoch.
    Nelen suchte verzweifelt nach einer Möglichkeit, ihre Freundin aufzuwecken. In einer Abfalltonne fand sie eine angebrochene Schüssel voll schmutzigen Wassers. Nelen legte alle Kraft in Arme und Schwingen und zog das Ding aus dem Müll. Sie flatterte über Endriels Kopf und ließ ihr die Brühe ins Gesicht plätschern.
    Zuerst zuckten Endriels Lider, dann gab sie ein müdes Knurren von sich. Schließlich riss sie die Augen auf und starrte in den blauen Himmel.
    Schmerz pochte dumpf in ihrem Hinterkopf. Langsam richtete sie sich auf, mit einem finsteren Blick, der selbst Felsgestein geschmolzen

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