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Die Kinder des Dschinn. Das Akhenaten-Abenteuer

Die Kinder des Dschinn. Das Akhenaten-Abenteuer

Titel: Die Kinder des Dschinn. Das Akhenaten-Abenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. B. Kerr
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Salem in das Ferienlager. Obwohl es eigentlich eher eine Schule ist.«
    »Eine Schule?«, fragte John entsetzt.
    »Ja«, sagte Nimrod. »Eine Sommerschule für begabte Kinder.«
    »Eine Sommerschule«, wiederholte John. In seiner Stimme klang beinahe Abscheu.
    »Dann rate ich euch, nach London zu kommen. Denkt nur daran, nicht zu erwähnen, dass ich euch den Vorschlag gemacht habe. Das ist wirklich ziemlich wichtig. Wenn herauskommt, dass ich euch die Reise vorgeschlagen habe, dann – na ja, das könnte alles ein bisschen komplizierter machen. Eure Mutter und ich haben über so manche Dinge ganz verschiedene Meinungen.«
    »Über was denn zum Beispiel?«, fragte John.
    »Na ja, zum Beispiel über die richtige Art, wie zwei Jugendliche ihre Sommerferien verbringen sollten. Manche Leutefinden, man sollte Spaß haben, und dazu gehöre ich. Und dann gibt es in Salem noch diejenigen, die der Auffassung sind, man sollte keinen Spaß haben. Und dorthin möchte eure Mutter euch in diesem Sommer schicken.«
    »Ich bin dafür«, sagte Philippa, und John nickte zustimmend.
    Nimrod stand auf. »Also gut. Wir sind fertig. Ihr wacht langsam aus der Narkose auf.«
    »Warte einen Augenblick«, sagte John.
    »Es ist vorbei«, sagte Onkel Nimrod.
    »Was ist, wenn sie dagegen sind?«
    »Es ist vorbei«, verkündete Dr.   Larr.
    Benommen setzte John sich in seinem Krankenbett auf. Automatisch fasste er sich an den Kiefer und fuhr mit der Zungenspitze über die neuen Höhlen im Zahnfleisch.
    »Dein Mund wird ein paar Tage empfindlich sein«, erklärte der Anästhesist Dr.   Moody. »Aber das ist ganz normal. Und jetzt hole ich euch etwas gegen die Schmerzen.« Er lächelte und verließ den Operationssaal.
    »Ist er weg?«, fragte Philippa, die sich ebenfalls im Bett aufgerichtet hatte.
    »Ja, er ist weg«, sagte Dr.   Larr, der glaubte, Philippas Frage sei an ihn gerichtet. »Möchtest du deine Weisheitszähne sehen? Hier sind sie.« Er hielt ihr eine nierenförmige Metallschale hin, auf der vier kleine blutige Weisheitszähne lagen.
    Philippa fand, dass sie aussahen wie Figuren eines Schachspiels, das ein böses Ende genommen hatte. »Igitt«, sagte sie. »Nehmen Sie sie bitte weg.«
    »Hast du ihn gesehen?«, fragte John seine Zwillingsschwester. »Nimrod?«
    »Ja, du auch?«
    »Hier sind sie«, sagte Dr.   Larr, der verständlicherweise immer noch glaubte, die Zwillinge würden über ihre Weisheitszähne reden. Er reichte dem Jungen die Schale, auf der Johns Weisheitszähne lagen. »Sieh sie dir an, John.«
    John warf einen Blick darauf und spürte einen Anflug von Seekrankheit. Er fand, dass seine Zähne wie Teile aussahen, die ein Wilderer in Afrika aus einem kleinen, seltenen Elefanten herausgeschnitten hatte. Im selben Augenblick wusste er, dass er weder den Beruf eines Investmentbankers oder Finanzbuchhalters ausüben noch jemals Zahnarzt werden wollte. »Ja«, sagte er zu Philippa. »Ich habe ihn auch gesehen.«
    »Und?«, fragte Philippa. »War es das Ketamin? War es ein Traum? Und unser Zwillingsphänomen?«
    »Vielleicht.«
    »Ich glaube trotzdem nicht, dass wir es Mum und Dad gegenüber erwähnen sollten. Jedenfalls für eine Weile nicht.«

Veränderungen

    m Abend ihrer Rückkehr aus dem Krankenhaus, als die Gesichter der Zwillinge so angeschwollen waren wie bei zwei gierigen Hamstern, die sich die Backen voll gestopft hatten, hörten sie auf der Treppe zufällig ein Gespräch ihrer Eltern mit.
    »Na ja«, sagte ihr Vater. »Sie scheinen okay zu sein, nicht wahr? Ich meine, bisher ist jedenfalls nichts Merkwürdiges passiert.«
    »Findest du nicht?«, fragte Mrs   Gaunt.
    »Nein, ich habe nichts bemerkt.« Mr   Gaunt hielt inne. »Was denn? Was ist es? Sag es mir. Ist etwas passiert?«
    »Es ist nichts, Liebling. Jedenfalls nichts Bedeutendes. Aber wenn ich mich nicht sehr irre, verändert John sich bereits.« Mrs   Gaunt seufzte. »Hast du es denn nicht bemerkt? Seit der Junge aus dem Krankenhaus zurück ist, sind seine Pickel verschwunden.«
    Prüfend sah Philippa Johns Gesicht an. »Na so was, Streuselkuchen! Sie hat Recht. Die Dinger sind weg. Kein einziger Pickel in deinem Gesicht!«
    John rannte die Treppe hinauf ins Ankleidezimmer seiner Mutter und stellte sich vor den großen Spiegel, der gegenüber ihrem riesigen begehbaren Kleiderschrank stand.
    »Man fragt sich, warum nicht schon früher jemand was gesagt hat«, murmelte John. Prüfend untersuchte er sein Gesicht, dehnte die Haut erst in die eine und

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