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Die Kinder des Dschinn. Das Akhenaten-Abenteuer

Die Kinder des Dschinn. Das Akhenaten-Abenteuer

Titel: Die Kinder des Dschinn. Das Akhenaten-Abenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. B. Kerr
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schrecklich, um ihn auszusprechen, was er ja auch war. »–   eine Zigarette zu rauchen«, sagte sie, entsetzt über sich selbst.
    Mrs   Trump lachte schrill und hielt sich dann hastig die Hand auf den Mund, um ihre Zahnlücke zu verbergen.
    »Ihr Kinder sagt die lustigsten Sachen«, sagte sie.
    »Nein wirklich, es ist wahr«, beharrte Philippa. »Ich kann es selber nicht erklären. Schließlich hasse ich Zigaretten. Ich glaube, dass sie wirklich schädlich sind. Und ich wünschte, meine Mutter würde nicht rauchen. Aber plötzlich habe ich ein starkes Verlangen danach. Ach bitte, Mrs   Trump, könnte ich eine Zigarette haben?«
    Mrs   Trump sah John an. »Soll das ein Witz sein, oder was?«
    John zuckte die Schultern und schwieg. Insgeheim hatte er gehofft, Mrs   Trump würde die Bitte erfüllen, denn aus einem unerklärlichen Grund verspürte er dasselbe Verlangen wie seine Zwillingsschwester. Die Vorstellung einer Zigarette und noch mehr von dem Rauch, der von ihr emporstieg, sowie dem kleinen, heißen Glimmstück übten plötzlich eine starke Faszination auf ihn aus. Der Ekel, den er gewöhnlich spürte, wenn er einen Raucher beobachtete, war verschwunden. Er schien nach Zigarettenrauch und nach Hitze zu gieren. Es war beinahe so, als würde das feurige Ritual einer angezündeten Zigarette ihm die Wärme bieten können, nach der sich sein fröstelnder Körper sehnte.
    »Bitte, Mrs   Trump«, flehte Philippa. »Ach bitte, bitte, bitte.«
    »Willst du, dass ich gefeuert werde?« Mrs   Trump lachte nervös. »Du lieber Himmel! So was hab ich noch nie gehört. Hast du schon mal geraucht?«
    »Nein«, sagte Philippa. »Ich hatte wohl plötzlich einfach Lust dazu.«
    »Ich auch«, gab John zu. »Keine Ahnung, warum.«
    »Das ist, weil ihr Zwillinge seid«, meinte Mrs   Trump.
    John nickte. »Um ehrlich zu sein – wir haben nur einen Witz gemacht.« Beschwörend sah er seine Schwester an. »Machen Sie doch einfach eine Zigarettenpause im Garten wie immer. Wir dachten bloß, wenn wir auch eine wollen, wären Sie vielleicht so geschockt, dass Sie das Rauchen aufgeben. Stimmt’s, Phil?«
    »Ja«, antwortete Philippa, der langsam dämmerte, worauf John hinauswollte. Aus irgendeinem Grund fiel ihr ein, wie Winston immer angerannt kam, wenn ihr Vater eine Zigarre rauchte, um den Rauch zu schnüffeln. »Es war bloß ein blöder Witz. Rauchen Sie ruhig eine Zigarette. Wir wollen Ihnen nicht den Spaß verderben.«
    Mrs   Trump nickte. Als die Zwillinge in die Küche gekommen waren, hatte sie gerade vorgehabt, in den Garten zu gehen und eine zu rauchen, worauf sie sich schon seit Stunden gefreut hatte. Sie holte ihr Päckchen Salem heraus und ging hinaus in den Garten.
    Die Zwillinge, die fast telepathisch denselben Plan geschmiedet hatten, folgten Mrs   Trump hinaus und setzten sich neben ihr auf zwei Gartenstühle. Sie beobachteten aufmerksam,wie die Köchin ihre Zigarette anzündete und eine große blaue Rauchwolke ausstieß.
    »Da ist das Sommercamp, in das wir fahren sollen«, sagte Philippa. »In Salem.«
    Mrs   Trump wirkte erstaunt. »Komischer Ort für ein Ferienlager«, sagte sie. »Ich meine, in so ’ner Gegend mit so viel Geschichte.«
    »Das haben wir uns auch gedacht«, sagte John. »Wir haben Arthur Millers Stück
Hexenjagd
in der Schule durchgenommen. Und« – er schnüffelte die rauchgeschwängerte Luft   –, »und Sie haben Recht: Es ist kein Ort, an dem man ein Ferienlager vermuten würde.«
    »Nein, wirklich nicht«, erwiderte Mrs   Trump. »Aber ich glaube trotzdem, dass es euch sehr gefallen wird.«
    »Ja«, sagte Philippa und sog Mrs   Trumps Rauch tief durch die Nasenlöcher ein. »Aber wir würden es vorziehen, nach Europa zu reisen.«
    Allmählich spürte Mrs   Trump die gierigen Blicke der Kinder. Die Zwillinge beobachteten sie wie zwei Katzen, die jemandem dabei zusehen, wie er einen leckeren Fisch verspeist.
    »Was für ein wundervoller Abend«, sagte John unschuldig, als seine Schwester laut den Rauch inhalierte.
    »Ja, nicht wahr?«, sagte Philippa, während ihr Bruder es ihr nachtat.
    Mrs   Trump runzelte die Stirn. »Was zum –?« Verärgert stand sie auf, warf die Zigarette auf den Boden und zertrat sie mit dem Turnschuh. »Also wirklich«, sagte sie, während sie in die Küche zurückging. »So was hab ich noch nie erlebt. Eigentlichmüsste ich es eurer Mutter sagen. Ja, das müsste ich. Ihr habt Glück, dass ich keine Petze bin. Noch nicht mal bei zwei Kindern, die eine

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