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Die Kinder des Dschinn. Das dunkle Erbe der Inka

Die Kinder des Dschinn. Das dunkle Erbe der Inka

Titel: Die Kinder des Dschinn. Das dunkle Erbe der Inka Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. B. Kerr
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Manco Cápac der Herrliche ist«, meinte Macreeby. »Aber es könnte genauso gut dich bezeichnen, wenn wir es schaffen, diese Sache durchzuziehen. Dann könntest du der Herrliche sein, mein lieber Buck. Aber dafür müssen wir unbedingt diese dritte Scheibe finden. Sonst ist überhaupt nichts mehr sicher.«
    Dybbuk schlug sich an die Stirn. »Na klar«, sagte er. »Die dritte Scheibe. Ich wette, ich weiß, wo sie ist. In der Vampirpflanzenallee. Sie muss aus dem Rucksack gerutscht sein, als Sie hingefallen sind. Wahrscheinlich liegt sie immer noch auf dem Weg. Einer von uns muss zurückgehen und sie holen.«
    »Ich sicher nicht«, sagte Macreeby. »Ich erinnere mich noch zu gut daran, wie es dem Schweinevieh ergangen ist.«
    »Das war ein Tapir«, sagte Dybbuk müde.
    »Nun, egal, wie du es nennst, für diese unheimlichen Pflanzen war es jedenfalls eine Riesen-Cola.« Macreeby schüttelte den Kopf. »Hör mal, ich bin älter als du. Und müde. Der Weg liegt eine Gehstunde von hier entfernt. Und der Rückweg dauertnoch einmal ebenso lang. Für einen jungen Burschen wie dich ist das eine Kleinigkeit, Buck. Außerdem bist du schneller als ich. Und agiler. Daher hast du viel bessere Aussichten, den Giftpfeilen auszuweichen.«
    Dybbuk überlegte einen Augenblick und gähnte dann. »Ich finde, Sie sollten die Scheibe holen. Jetzt, wo Sie mir gesagt haben, was zu tun ist, sind Sie entbehrlicher als ich.« Er lächelte durchtrieben. »Stellen Sie sich vor, mir würde etwas zustoßen. Sie wollen doch drei Wünsche, oder?«
    »Du feiges kleines Schwein«, sagte Macreeby.
    »Oder vielleicht sogar sechs Wünsche, wie ich vorhin schon gesagt habe.« Dybbuk zuckte die Achseln. »So viele, wie Sie wollen.«
    »Du scheinst mich für einen Idioten zu halten«, sagte Macreeby. »Du weißt so gut wie ich, dass ein vom selben Dschinn gewährter vierter Wunsch die vorhergehenden drei wieder aufhebt.«
    »Schon gut, schon gut. Ich sag Ihnen was. Sie gehen. Und sobald ich meine Dschinnkraft wiederhabe, mache ich mich auf die Socken und schaue nach Zadie. Von ihr bekommen Sie dann die anderen drei Wünsche. So, wie wir es zu Beginn der Expedition geplant haben.«
    »Hattest du nicht gesagt, Zadie wäre tot?«
    Dybbuk grinste ein wenig verlegen. »Das habe ich nur gesagt, damit wir keine Zeit damit verschwenden, sie zu befreien.«
    »Arme Zadie«, sagte Macreeby.
    »Von wegen ›arme Zadie‹. Sie hat uns wahnsinnig gemachtund das wissen Sie.« Dybbuk schüttelte den Kopf. »Außerdem war klar, dass es keine Chance gab, sie von der Brücke loszuschneiden, ohne genauso zu enden wie sie.«
    Macreeby lächelte ironisch. »Du hast wirklich keine Skrupel, was?«, sagte er. »Ganz wie dein Vater. Ja, wirklich, Buck. Ich werde mich vor dir in Acht nehmen müssen.«
    Dybbuks Grinsen erstarb. »Was wissen Sie von meinem Vater?«
    »Ich weiß, wer er ist«, sagte Macreeby. »Und ich weiß, was du bist, Sohn von Iblis. Zwei Dschinn in einem. Halb Marid und halb Ifrit. Jekyll und Hyde. Wie Zwillinge. Gut und böse.«
    »Wenn Sie das alles wissen, wundert es mich, dass Sie nicht einfach tun, was man Ihnen sagt«, erwiderte Dybbuk. »Hören Sie, Ihnen wird nichts passieren. Legen Sie sich eine der Inkarüstungen an, die wir in den anderen Gebäuden gefunden haben. Es gibt sogar einen Schild, den Sie mitnehmen können.«
    »Schon gut, ich gehe«, sagte Macreeby. »Aber vergiss nicht: Du hast auf das Leben deiner Mutter geschworen, mir drei Wünsche zu gewähren, wenn ich dir helfe. Nun, ich helfe dir. Und ich erwarte, dass du dein Wort hältst.« Finster fügte er hinzu: »Das würde deine Mutter auch tun, wenn sie davon wüsste. Ich schlage vor, dass du über dieses Versprechen nachdenkst, während ich fort bin. Und darüber, was es bedeutet. Für sie und für dich.«

E rdbeerslipper

    »Mir tun die Füße weh«, sagte Philippa und ließ sich am Rand des gelben Steinwegs niederplumpsen.
    »Die tun uns allen weh«, sagte John.
    »Kein Wunder«, sagte Zadie. »Wir sind stundenlang gelaufen.«
    »Was hast du denn erwartet auf einer Expedition in den Regenwald?«, wollte John wissen. »Eine Limo mit Chauffeur?« Er musste sich immer noch an den Gedanken gewöhnen, dass Zadie nicht mehr die Alte war.
    Achselzuckend schüttelte Zadie den Kopf. »Tut mir leid«, sagte sie. »War nicht so gemeint.«
    »Nein, mir tut es leid«, sagte John. »Es gab keinen Grund, dir so über den Mund zu fahren.«
    Ungeduldig nahm Nimrod den vor ihnen liegenden Weg in Augenschein.

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