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Die Kinder des Dschinn. Der Spion im Himalaya

Die Kinder des Dschinn. Der Spion im Himalaya

Titel: Die Kinder des Dschinn. Der Spion im Himalaya Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. B. Kerr
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läge.«
    »Was bedauerlicherweise nicht der Fall ist«, sagte Nimrod.
    »Wie sollen wir herausfinden, ob jemand wirklich drei Wünsche verdient hat?«, fragte John.
    »Durch Nachforschungen«, erwiderte Nimrod. »Lest Bücher und die Zeitung. Stellt fest, was in der Welt vor sich geht.«
    John stöhnte. »Ich hätte mir denken können, dass es was mit Lesen zu tun hat.«
    »Jedenfalls spart es Zeit, wenn man Dinge selbst herausfindet«, meinte Nimrod.
    »So ist es«, stimmte Groanin ihm zu.
    »Vielleicht gehe ich nach Kanada«, meinte John. »Ich wette, dort gibt es jede Menge Leute, die drei Wünsche gebrauchen können.« Er grinste. »Das kann man ja nachvollziehen, oder?«
    »Erzähle mir nichts davon«, insistierte Nimrod. »Selbst deine Eltern sollen es nicht wissen. Es ist ein Geheimnis, schon vergessen?«
    »Er hat keine Ahnung, wie man Geheimnisse für sich behält«, sagte Philippa.
    »Das sagst ausgerechnet du«, beschwerte sich John. »Du bist die größte Klatschtante, die ich kenne.«
    Als er sah, dass Groanin eine Zeitung in der Tasche hatte, bat John ihn, sie kurz ausleihen zu dürfen, und Groanin stimmte geistesabwesend zu. Es war eine englische Tageszeitung namens
Yorkshire Post
, und John war nicht überrascht, dass nichts Interessantes darinstand.
    Philippa erwog insgeheim, nach Indien zu reisen. Zum einen glaubten die Menschen in Indien an Dschinn, und Philippa wusste aus Erfahrung, dass es wesentlich leichter war, jemandem drei Wünsche zu gewähren, wenn er oder sie so etwas überhaupt für möglich hielt. Zum anderen gab es viele Menschen in Indien, die etwas Gutes verdient hatten. Wo man auch hinkam, man sah sie fast an jeder Straßenecke. Ja, Indien schien ihr eine gute Idee zu sein. Dorthin würde sie fahren. Außerdem war es in Indien heiß, und das wiederum bedeutete, dass sie über maximale Dschinnkraft verfügen würde. Auch das schien ihr wichtig zu sein.
    Aus ganz ähnlichen Gründen fand sie, dass John eigentlich nach Afrika fahren sollte. Sie beschloss, es ihm auf dem Nachhauseweg vorzuschlagen.
    »Angenommen, du und diese anderen Richter kommen zu dem Schluss, dass die drei Wünsche nicht gerechtfertigt waren«, sagte Philippa. »Was passiert dann?«
    »Gut, dass du es erwähnst«, sagte Nimrod. »Dann wird man bestraft.«
    »Wie bestraft?«, fragte John misstrauisch.
    Philippa grinste.
    »Was ist?«, fragte John.
    »Nichts.«
    »Was?«
    »Ich hatte nur gerade so ein unglaubliches Déjà-vu-Gefühl«, sagte Philippa. »Als hätte ich dich diese Frage hier beim Mittagessen schon einmal stellen hören.«
    »Das lässt sich leicht ausschließen«, sagte John. »Wir haben hier noch nie zu Mittag gegessen.«
    »Das wundert mich nicht«, sagte Groanin. »Bei den Preisen.Bei den Preisen wundert mich überhaupt nichts.« Er lehnte sich auf seinem Stuhl zurück, hob die Stimme und sagte so laut, dass der Kellner es hören konnte: »Fünfundsechzig Dollar für eine Seezunge? Wenn ihr mich fragt, probieren Sie hier einfach aus, ob Sie damit durchkommen. Kein Fisch auf der Welt ist es wert, dass man dafür fünfundsechzig Dollar auf den Tisch blättert.«
    »Groanin, bitte«, sagte Nimrod. »Reißen Sie sich zusammen oder ich schicke Sie auf Ihr Zimmer.«
    »Jawohl, Sir.« Groanin kicherte. »Hört mal: Wie nennt man es, wenn man jeden Morgen in seinen Schubladen nach Socken kramt? Déjà-wühl.«
    Philippa stöhnte.
    »Mit dir erlebt man jeden Tag ein Déjà-vu, Schwesterherz«, sagte John. »Bei dem, was du sagst, was du anziehst und was du machst.«
    »Herzlichen Dank.«
    »Streng genommen, sollte man natürlich nicht von Déjà-vu sprechen«, sagte Nimrod. »Es müsste eigentlich
Déjà-vecu
heißen – das Gefühl, etwas schon einmal durchlebt zu haben.«
    »Komisch«, sagte John, »ich wusste, dass du das sagen würdest.« Er lachte.
    »Nein, wirklich«, beharrte Philippa. »Egal, wie du es nennen willst. Es war ein sehr starkes Gefühl.«
    »Du hast zu viel gegessen«, sagte John.
    »Nicht so viel wie du.«
    »Dieses ganze Gerede über Déjà-vu erinnert mich an ein Gedicht, das ›Auf einmal Licht‹ heißt«, sagte Nimrod. »Es stammt von Dante Gabriel Rossetti.«
    »Von dem habe ich noch nie gehört«, meinte John. »
Déjà-nie
sozusagen!«
    »Halt die Klappe«, sagte Groanin. »So ist es recht.«
    Nimrod rezitierte:
    »ICH WAR schon hier zuvor.
    Nur wann und wie das war, das weiß ich nicht.
    Ich kenn das Gras dort drüben überm Tor,
    Geruch und Sicht,
    dies klagende Getön, am

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