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Die Kinder des Dschinn. Der Spion im Himalaya

Die Kinder des Dschinn. Der Spion im Himalaya

Titel: Die Kinder des Dschinn. Der Spion im Himalaya Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. B. Kerr
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Taranuschi-Tradition, im Gedenken an seinen Sturz durch böse Dschinn.«
    »Und warum wurde er bekämpft?«, fragte Philippa.
    »Einfach deshalb, weil er versucht hatte, den Irdischen ihr Schicksal zu erleichtern.«
    Nimrod warf einen Blick auf Groanin, der gerade einen Hosenknopf öffnete, um seinem vollgestopften Bauch mehr Platz zu verschaffen. »Entschuldigen Sie, Groanin, ich habe gerade von Menschen gesprochen. Das war nicht böse gemeint.«
    »Keine Ursache, Sir.«
    »Also«, fuhr Nimrod fort. »Wie ich gerade sagte, hat Taranuschi versucht, den Menschen ihr Schicksal zu erleichtern, indem er hin und wieder einigen von ihnen drei Wünsche gewährte. Im Grunde genommen war er es, der die Tradition der drei Wünsche einführte.«
    »Und worin besteht nun diese Tradition?«, fragte John.
    »Sie besteht darin, dass sich jeder von euch an einen Ort seiner Wahl begibt und dort jemanden suchen muss, der seiner Meinung nach drei Wünsche verdient hat. Allerdings muss sichdiese Person wirklich verdient gemacht haben, denn ihr müsst euch nach eurer Rückkehr vor einem Richtergremium verantworten, dem ich angehöre, Mr   Vodyannoy   –«
    »Aber
erst
, wenn ich aus dem Urlaub zurück bin«, warf Groanin ein. »Erst dann, sage ich. Und nicht früher. Es ist Ewigkeiten her, seit ich das letzte Mal richtig Urlaub gemacht habe.«
    Nimrod fuhr fort, die Namen des Taranuschi-Richtergremiums aufzuzählen. »Dann wären da noch Jenny Sacstroker und Uma Ayer, die Eremitin. Außerdem sollte das Ziel eurer Reise geheim bleiben, für den Fall, dass jemand versucht, drei Wünsche zu ergattern. Selbst ich sollte daher nicht Bescheid wissen. Auch wenn das keine große Rolle spielt, da es sich um mich handelt. So oder so seid ihr diesmal ziemlich auf euch selbst gestellt.«
    »Wohin wir wollen?«, hakte John nach.
    »Wohin ihr wollt«, bestätigte Nimrod.
    »Vielleicht sollte ich mit Ihnen in Urlaub fahren, Groanin«, sagte John. »Es muss doch etwas geben, was ich für diese komische kleine Stadt in Yorkshire tun kann, wo Sie Ihren Urlaub verbringen. Bumby heißt sie, nicht wahr?«
    »Oh nein«, sagte Groanin. »Du fährst nicht dorthin und damit basta! Bumby ist gerade richtig, so wie es ist, auch ohne dass du den Ort mit drei Wünschen auf den Kopf stellst.«
    »Aber irgendwas muss ich für die Stadt doch tun können«, neckte ihn John.
    »Nichts«, sagte Groanin. »Nicht das Geringste. In Bumby ist alles bestens, so wie es ist.«
    »Wie Sie meinen.« John zuckte die Schultern. »Besonders kompliziert klingt die Sache jedenfalls nicht.«
    »Nicht?« Groanin lachte. »Es ist ebenfalls Tradition, falls dudas vergessen haben solltest, dass Dschinnfrischlinge wie du normalerweise kompletten Murks machen, wenn sie jemandem drei Wünsche gewähren. Und dass sie meist keine Ahnung haben, was am Ende dabei herauskommt. Genau deshalb will dich nicht mal in der Nähe von Bumby haben, junger Mann. Schon gar nicht, wenn ich dort Urlaub mache.«
    »Schon gut, schon gut.« John lachte. »Ich habe doch nur Spaß gemacht.«
    »Kann sein«, sagte Groanin. »Aber du weißt, was der alte Mr   Rakshasas immer gesagt hat: Ein Wunsch ist wie ein Fisch. Hat man ihn erst gebraten und gegessen, kann man ihn schlecht wieder ins Wasser werfen.«
    »Ja, das weiß ich«, sagte John. »Ich habe nicht vor, irgendwas von dem zu vergessen, was er gesagt hat, okay?« Er runzelte die Stirn. »Ich wünschte nur, ich wüsste, was ihm zugestoßen ist.«
    Es herrschte einen Moment lang Stille, während alle Mr   Rakshasas gedachten, der im Metropolitan Museum in New York wohl unwiderruflich von einem chinesischen Terrakottakrieger absorbiert worden war.
    »Groanin hat ganz recht«, sagte Nimrod und kehrte zum eigentlichen Thema zurück. »Es geht nämlich nicht nur darum, dass der Empfänger die drei Wünsche verdient haben muss. Ihr müsst euch auch für das rechtfertigen, was sie mit ihren drei Wünschen anfangen. Und ich glaube, ihr wisst, dass das eine ganz andere Geschichte sein kann. Menschen sind unberechenbar. Und gierig.«
    Groanin schaffte es, ein Rülpsen zu unterdrücken. »Das können Sie laut sagen«, sagte er, winkte den Ober herbei und bestellte sich einen zweiten Nachtisch.
    »Wenn es um drei Wünsche geht, kann selbst im ehrlichstenund aufrechtesten Menschen die Gier erwachen«, fügte Nimrod hinzu.
    »Jawohl. Und nicht jeder wünscht sich den Weltfrieden«, sagte Groanin. »Nein, das macht wirklich nicht jeder. Selbst wenn das in ihrer Macht

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