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Die Kinder des Dschinn. Entführt ins Reich der Dongxi

Die Kinder des Dschinn. Entführt ins Reich der Dongxi

Titel: Die Kinder des Dschinn. Entführt ins Reich der Dongxi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. B. Kerr
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gesagt und ich sage es wieder: Ich bin zutiefst bekümmert.«
    »
Sie
sind bekümmert?«, sagte John, der sofort an Mr   Rakshasas denken musste. »Einer dieser Kriegerteufel hat gerade einen guten Freund von mir absorbiert. Ich weiß nicht, wie wir ihn ohne die goldene Tafel je zurückholen sollen.«
    Nimrod nahm die Neuigkeit gefasst auf, genau wie Philippa. Es hatte wenig Sinn, auf Marco Polo wütend zu werden. Er war ein alter Mann und es war offensichtlich, dass er immer noch mit sich selbst haderte, auch nach siebenhundert Jahren.
    »Bitte achten Sie nicht auf meine jungen Freunde«, sagte Nimrod. »Sie sprechen so, wie es junge Menschen häufig tun: ohne den gebührenden Respekt für einen Mann Ihres Ansehens und Alters. Wir wären Ihnen sehr verbunden, wenn Sie uns schildern könnten, wie Ihnen die Tafel abhanden kam, Sir.«
    »
Ma certo
. Ich befand mich in einer Gondola und war auf dem Weg zum Haus von Cuzzo in Cannaregio, hier in Venedig«, sagte Marco, »wo ich die goldene Tafel in einem Bankfach deponieren wollte. Viele Menschen in Venedig bewahrten damals ihre Wertsachen dort auf. Die goldene Tafel befand sich in einem Samtbeutel.
Dunque,
als ich aus der Gondola stieg, schlug eine Welle gegen das Boot und ich verlor den Halt. Die Tafel rutschte aus dem Beutel und fiel in den Canal. Die Jungen aus der Umgegend tauchten tagelang danach, aber sie wurde nie gefunden. Das Wasser war zu schmutzig und der Schlamm viel zu tief.«
    »Verstehe«, sagte Nimrod und schwieg einen Moment gedankenverloren. »Übrigens, Sie haben in letzter Zeit nicht zufällig irgendetwas Merkwürdiges in der Geisterwelt bemerkt? Merkwürdiger als sonst, meine ich?«
    »In der Tat, das habe ich«, sagte Marco Polo. »Venedig ist eine Stadt der Geister. Das war schon immer so. Durch Pest, Hochwasser, wieder Pest, Fieberepidemien und Malaria. Aber jetzt gibt es keine Geister mehr in Venedig. Nicht mehr. Als wären sie alle geflohen. Womöglich sogar vernichtet worden.«
    »Oder absorbiert«, flüsterte Philippa.
    Sie und Nimrod wechselten einen vielsagenden Blick.
    »Wie war das?«, fragte Marco Polo nach. »Sprecht lauter. Ich bin ein wenig taub, wisst ihr. Meine Kiste und meine Mission binden mich an diesen Ort. Ich kann nicht fort, selbst wenn ich es wollte. Obwohl die Bedeutung meiner Botschaft durch den Verlust der goldenen Tafel arg geschmälert wurde. Aber was soll ich tun? Ich fürchte, sie ist für immer verloren.«
    »Wenn sie wirklich verloren ist«, sagte Nimrod, »dann, fürchte ich, sind wir es auch.«

Ein Ausbruch von Logik

    Iravotum ist das geheime unterirdische Reich, das nur die Dschinn kennen, tief unter dem früheren Babylon, im heutigen Irak. Es ist ein seltsamer, furchterregender Ort, was sowohl John als auch Philippa leicht hätten bestätigen können (das gilt für Babylon, obwohl auch der Irak beängstigend genug ist). Beide wurden noch immer von den Erinnerungen an diesen Ort und die Dinge, die sie dort gesehen hatten, verfolgt. Und das würde auch so bleiben.
    Wenn Menschen im Zorn etwas Böses wünschen, gehen diese Wünsche manchmal in Erfüllung, und Iravotum ist der Ort, an den alle diese gefährlichen und niederträchtigen Wünsche kommen, in der Hoffnung, korrigiert zu werden. Was nur selten geschieht. Doch in Iravotum landen nicht nur missratene Wünsche. Wenn alte oder sehr junge Dschinn schlechte Träume haben, verwandeln sich diese Träume manchmal in schreckliche Wirklichkeit, und diese dem schlafenden Unterbewusstsein entsprungenen Monsterwesen müssen ebenfalls nach Iravotum gehen.
    Darüber hinaus ist Iravotum der Ort, den ein Dschinn – ob gut oder böse und nach alter Tradition immer eine Frau – aufsucht, um der mächtigste von allen zu werden: der Blaue Dschinn von Babylon. Iravotum ist die geistige Heimat des Blauen Dschinnund der Ort, an den sie von Zeit zu Zeit zurückkehren muss, um sich zu erneuern. Denn hier steht der Baum der Logik, ein naher Verwandter von zwei noch berühmteren Bäumen: dem Baum der Erkenntnis von Gut und Böse und dem Baum des Lebens.
    Alles in Iravotum ist vom Baum der Logik beeinflusst. Die Luft ist erfüllt vom süßen Duft seiner Blüten, die, wie die Früchte selbst, das ganze Jahr über vorhanden sind. Und selbst die Wurzeln dieses ungewöhnlichen Baums haben Auswirkungen auf das Wasser. Man weiß nur wenig darüber, welcher Bestandteil des Baums der Logik sich auf Herz und Verstand eines Dschinn auswirkt. Sicher ist jedoch, dass es nur dreißig Tage

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