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Die Kinder des Dschinn. Gefangen im Palast von Babylon

Die Kinder des Dschinn. Gefangen im Palast von Babylon

Titel: Die Kinder des Dschinn. Gefangen im Palast von Babylon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. B. Kerr
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konstruiert waren, dass der Zufall ausgeschaltet und ein Spiel nach dem anderen gewonnen wurde.
    Das Problem war nur, dass Edwiges ihre Systeme umsonst abgeben musste, da gute Dschinn kein im Zusammenhang mit dem Glücksspiel stehendes Geld erwerben dürfen. Und weil nur wenige Menschen bereit waren, mit Hilfe eines Systems,für das sie nichts bezahlt hatten, ihr Geld zu riskieren, hatten auch nur wenige je so viel gewonnen, wie es möglich gewesen wäre.
    Nimrod traf Edwiges auf der Treppe des eleganten Spielkasinos Belle Epoque in Monte Carlo. Sie war eine Frau von extravaganter Erscheinung in vorgerückt mittlerem Alter, dazu von fröhlichem Wesen wie eine allseits beliebte Tante. Und tatsächlich hatte Nimrod sie wegen ihrer vielen Freundlichkeitsbeweise ihm gegenüber schon von klein auf immer Tante Edwiges genannt, obwohl sie gar nicht mit ihm verwandt war. Sie trug ein geblümtes Kleid von undefinierbarem Schnitt und strahlte wie gewöhnlich eine Zerstreutheit aus, die wenig dazu beitrug, menschliches Vertrauen in ihre Spielsysteme zu stärken.
    Aber unter ihrer äußeren Erscheinung als altjüngferliche Tante und ihrer extremen Vergesslichkeit verbarg sich ein erstaunliches mathematisches Talent. Sie hätte einem Polizisten nicht ihre korrekte Anschrift oder ihre Telefonnummer nennen können, aber hätte jemand sie gebeten, die fermatsche Vermutung zu beweisen, hätte sie das tun und nebenher einen Biskuitkuchen backen können.
    »Nimrod«, rief sie angenehm überrascht.
    »Hallo, Tantchen«, sagte er und umarmte sie liebevoll. Er schaute über ihre Schulter auf die Broschüren in ihrer Hand. »Darf ich?« Sie gab ihm ein Exemplar und er las laut die Titelseite: »Idiotensichere Methode zur Ausschaltung des Zufalls im schädlichen Roulettespiel, dessen korrekte Anwendung zur unmittelbaren Bereicherung des gewissenhaften Benutzers führt. Anmerkung: Erfordert geringe Kenntnisse der Wahrscheinlichkeitstheorie,der newtonschen Mechanik und der Funktion von Klimaanlagen.«
    »Ich nenne es meine Drei-Minuten-Methode«, sagte Edwiges. »Ein Irdischer könnte damit aus 500   Dollar 23   Millionen machen – mit nur drei Drehungen der Roulettescheibe.«
    »Wird es die Menschen nicht ermutigen, eher mehr zu spielen?«, sagte Nimrod.
    »Nur kurzfristig. Wenn genügend Menschen meine Methode aufgreifen, werden die Kasinos allmählich ihre Überlegenheit den Spielern gegenüber verlieren. Und schließlich aufgeben. Ich habe ausgerechnet, dass nur sechs Personen mit meiner Methode gewinnen müssten, damit das System der Spielbanken durcheinander kommt.« Sie seufzte. »Leider lässt sich etwas so Idiotensicheres nicht leicht verschenken. Die Menschen haben kein Vertrauen in eine Sache, die sie umsonst bekommen.«
    Sie gingen in das nahe gelegene Café de Paris, wo Nimrod Kaffee und Gebäck bestellte.
    »Aber was führt dich nach Monte Carlo?«, fragte Edwiges. »Urlaub?«
    »Leider nicht«, sagte er. »Nein, ich bin in Dschinn-Angelegenheiten hier. Ayesha hat nämlich meine Nichte Philippa entführt, offenbar in der Absicht, sie zum nächsten Blauen Dschinn von Babylon zu machen.«
    »Philippa?«, sagte Edwiges. »Ich kann verstehen, warum Ayesha sie haben will. Sie ist reizend, klug und spielt gut Dschinnverso. Sie scheint ein ausgezeichnetes Verständnis für das mathematische Prinzip zu haben, das dem Spiel mit sieben achtseitigen Astragali zugrunde liegt. Aber sie ist noch einKind und viel zu jung, um der nächste Blaue Dschinn zu werden. Sie muss etwas vom Leben sehen dürfen, bevor man sie mit einer solchen Verantwortung belastet. Nein, es sollte jemand sein, der schon etwas vom Leben gesehen hat. Jemand wie diese schreckliche de Ghulle. Ich habe den Eindruck, sie ist ganz scharf darauf, der nächste Blaue Dschinn zu werden. Nach allem, was man so hört, erzählt sie ja schon seit einer Ewigkeit, dass sie den Posten bekommt.«
    »Das ist richtig«, sagte Nimrod. »Aber ich denke, Ayesha hat Philippa in einer Art Panikstimmung auserwählt, einfach, um Mimi de Ghulles Pläne zu durchkreuzen.«
    »Mimi ist eine grässliche Frau, das stimmt. Aber wenn man es recht bedenkt, was kann es schaden, dass sie die Aufgabe übernimmt? Wenn Mimi erst mal jenseits von gut und böse steht, ist die Sache mit der Nachfolge ausgestanden und dann spielt es keine Rolle mehr, aus welchem Stamm sie kommt.«
    »Es
sollte
keine Rolle spielen, ob der nächste Blaue Dschinn aus einem guten oder einem bösen Stamm kommt. In dieser Situation

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