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Die Kinder des Dschinn. Gefangen im Palast von Babylon

Die Kinder des Dschinn. Gefangen im Palast von Babylon

Titel: Die Kinder des Dschinn. Gefangen im Palast von Babylon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. B. Kerr
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Chance sein.«
    »Außerdem denke ich, ein Einarmiger wäre dir nur hinderlich«, sagte Groanin tapfer, denn die Vorstellung, John allein zu lassen, war ihm höchst unangenehm. »Glaub es mir, Junge. Nicht, dass du meine Hilfe brauchen würdest. Nach dem, was ich bisher gesehen habe, besitzt du mehr Mut als die meisten,die größer als du und doppelt so alt sind. Wenn jemand deine Schwester befreien kann, dann du, John.«
    Mr   Groanin drückte John an seinen Bauch und wischte sich eine Träne aus dem Auge. »Viel Glück, mein Sohn«, sagte er. »Und komm bald zurück. Wir warten mit Darius im Restaurant Kebabylon auf dich. Nicht wahr, Mr   Rakshasas?«
    »Jawohl, das werden wir«, sagte der alte Dschinn.
    »Aber was wollen Sie Leutnant Sanchez erzählen, wenn sie merkt, dass ich aus dem Stützpunkt verschwunden bin?«
    »Ich sage ihr einfach, du wärst ein bisschen durchgedreht, wegen der Hitze wahrscheinlich, und dass du wohl blindlings irgendwohin gelaufen bist. Und dass ich mich deshalb hier in der Gegend aufhalten werde, bis du wieder aufgetaucht bist. Ich bin sicher, wir werden uns bei Mrs   Lamoor im Restaurant Kebabylon treffen.«
    »Kommen Sie, Mr   Rakshasas«, sagte er und nahm die Flasche mit dem alten Dschinn. »Wir fangen am besten mit unserer Nummer an. Das Militär soll man nicht warten lassen.«
    Der Wachposten führte sie zu dem Zelt, in dem die Vorführung stattfinden sollte, aber auf halbem Weg stahl sich John mit den beiden Hunden unbemerkt davon. Er hatte einen kleinen Rucksack dabei, darin waren Enos Buch, ein kleiner Spaten, eine Taschenlampe, eine Flasche Wasser und mehrere Schoko-Riegel, die ihm Leutnant Sanchez geschenkt hatte.
    »Sieht aus, als wären wir jetzt nur noch zu dritt«, sagte John auf dem Weg zum Sanitärzelt. Alan blieb einen Moment stehen, dann kratzte er mit der Pfote in den Sand »O.   K.«, und kaum hatte Neil das gesehen, machte er ein Häkchen daneben. »Toll«, sagte John bewundernd.
    Das Sanitärzelt grenzte mit der Rückseite an den wuchtigen Sockel, auf dem der Turm von Samarra ruhte. Es gab hier mehrere Gemeinschaftslatrinen, Gemeinschaftsduschen, eine Reihe Handwaschbecken und ein paar Dutzend Körbe mit schmutziger Wäsche. Der Boden bestand aus gitterförmig übereinander gelegten Lattenrosten, auf denen die Soldaten gehen konnten, ohne dass ihre nassen Füße voll Sand wurden. Alles wirkte sehr einfach, aber zweckmäßig.
    John schob sich mit Kopf und Schultern durch eine Zeltklappe und kam hinter den Wäschekörben heraus. Er leuchtete mit der Taschenlampe am Sockel des Turmes entlang. Ein kleiner, in die Mauer gemeißelter Löwenkopf kennzeichnete die Stelle – genau wie Eno es beschrieben hatte. »Das ist es«, sagte John zu den Hunden. »Hier sind wir genau über dem Geheimeingang nach Iravotum.«
    Er rückte einen der Wäschekörbe zur Seite und hob den Lattenrost an. Darunter war harter Sandboden. Sie würden graben müssen, und John wurde ziemlich schnell klar, dass sein kleiner Spaten kaum dazu taugen würde. Glücklicherweise hatte ein Soldat einen Rucksack an einem Haken hängen lassen, und an diesen Rucksack war eine Klappschaufel geschnallt. John nahm sie und machte sich ans Graben. Er hörte jetzt, wie Groanin sein Publikum »in Stimmung brachte« und wie seine albernen Witze – zu Johns Überraschung – offenbar gut ankamen. Aber kaum hatte John die oberste Sandschicht weggekratzt, hörte er jemanden ins Zelt kommen und musste sich mit den Hunden in einem der Wäschekörbe verstecken.
    Durch die Ritzen im Flechtwerk konnte John sehen, wie sechs Soldatinnen hereinkamen, Waffen und Uniformen ablegtenund dann vor Behagen prusteten, als sie sich unter das warme Wasser stellten. John hätte selber eine gründliche Dusche nötig gehabt. Das Hemd klebte ihm am Körper vor Schweiß und er wünschte, er hätte vor dem nächsten Schritt seiner Rettungsaktion ans Duschen gedacht.
    Endlich verließ auch die letzte Soldatin das Zelt und John atmete wieder freier. »Kommt«, sagte er zu den Hunden und klappte den Korb auf. »Jetzt suchen wir nach dem Eingang.«
    Er nahm die Schaufel und fing wieder an zu graben, wenn er auch nicht recht glauben konnte, was Eno geschrieben hatte: der Sand verberge einen Griff in Form eines Löwenkopfes, den man nur ergreifen müsse. Dann müsse man das Geheimwort sprechen und daraufhin würde sich eine unterirdische Tür öffnen. Wenn Enos Beschreibung stimmte, wäre das aber erst der Beginn der Probleme. Der Hohepriester

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