Die Kinder Paxias
vorbehaltloses Lächeln trat in seine Miene, während er sich, Mayas Hand fest in seiner verschränkt, ihnen erklärend zuführen ließ.
„Die junge Dame hier ist Kaeli, ihre Freundin Saya begleitet sie. Sie sind heute morgen hier eingetroffen – kurz nachdem du zur Versammlung aufgebrochen bist.“
Saya, die die Situation mit mehr Distanz als Kaeli beobachtete, ahnte die Wahrheit noch bevor Maya sie mit ihren nächsten Worten aussprach.
„Kaeli, Saya, hier stelle ich Euch Cedric vor, meinen Gatten und Vorsteher des hohen Rates.“
Cedric, der Ratsvorsitzende, war ein noch ein recht junger Mann, im Beginn des zweiten Lebensdrittels.
Kaeli starrte die unerwartete Gestalt des Paxianers offenen Mundes fassungslos an. Ihre impulsive Art machte es ihr unmöglich, ihren perplexen Ausruf rechtzeitig zu unterbinden und ihn in ihrer Gedankenwelt zu belassen, wie ihr Taktgefühl es ihr im Regelfall geboten hätte.
Doch dies war kein Regelfall.
„Ihr seid Cedric?! Euch hätte ich für viel älter gehalten – sehr viel älter!“
Saya verdrehte in der Verborgenheit ihrer Binde die Augen, wenn sie der mangelnden Beherrschung des Mädchens auch ein widerwilliges Verständnis gegenüber empfand.
Cedric und Maya dagegen lachten fröhlich auf, bezaubert von dem Charme des jungen Meereswesens.
Saya überlegte einen Moment, ob es an der Wirkung Kaelis Stimme lag, verwarf diesen Verdacht aber sofort wieder, da ihr keine Veränderungen im Timbre der Lautformung aufgefallen waren.
Außerdem wirkten weder Maya noch Cedric mental schwach genug, um empfänglich auf die hypnotischen Künste einer wahrscheinlich sehr unerfahrenen Anwenderin zu reagieren.
„Für diese Unterstellung fordere ich eine Erklärung“, meinte Cedric mit humorvoll hochgezogenen Brauen. Obwohl seine Entrüstung eindeutig gespielt war, brachte sie Kaeli ihr Fehlverhalten ins Bewusstsein. Komisch entsetzt schlug sie ihre Hand vor den Mund.
„Das hätte ich so wohl besser nicht ausdrücken sollen. Meine Mutter wäre entsetzt über mein Benehmen. Ich bitte um Vergebung.“
Saya murmelte in ihrem Rücken, nur für sie verständlich, einige prägnante Sätze. Etwas, über die Dummheit sich auf andere zu verlassen, dass sie diese erste Begegnung auch nicht ungeschickter hätte beginnen können. Kaeli wäre eine Steigerung, ihrer eigenen mangelhaften diplomatischen Fähigkeiten. Und dann folgte eine Aufzählung deren begangener Fehler, mit reichlich Kraftausdrücken unterstrichen.
Ein entsetztes Auflachen entfuhr Kaeli, welchem sie gerade noch den Anschein eines Hustens verleihen konnte.
Ihre abweisende Handbewegung nach hinten, brachte die Gelehrte, die nach diesem Ausrutscher erneut zu einer weiteren zerfleischenden Kritik angesetzt hatte, endlich zum Schweigen und ihr selbst die Sicherheit zurück, dem paxianischen Paar in die amüsiert fragenden Augen zu blicken.
Ihr Ausdruck wich tiefem Ernst, als sie die Einleitung ihrer Erklärung aussprach – ihre Lage ins Bewusstsein einkehren lassend.
„Ich bin Kaeli, Tochter von Anameg.
Ich bin ungewollt in Not geraten, eine Rückkehr nach Hause ist mir verwehrt.“
„Megs Tochter? Du bist Megs Tochter?“, mit beiden Händen wurden Kaelis schmale Schultern umfasst, und seine Augen tauchten in tiefstem Erstaunen in ihre.
Hatte sie selbst bis eben noch Zweifel an der Echtheit Cedrics als Freund ihrer Mutter gehabt, so waren diese im Nichts verschwunden bei der Erwähnung des alten Spitznamens ihrer Mutter, den seit ihrer Heirat vor vielen Jahren, niemand mehr zu verwenden wagte.
Ihr bestätigendes Nicken kaum abwartend, führte der Paxianer sie seiner Gemahlin sichtlich freudig erregt zu.
„Hast du gehört? Sie kommt von Meg!“
„Unglaublich“, Maya fasste die Hände des Mädchens, sie eingehend betrachtend. Ein leichtes Lächeln umspielte ihre Lippen.
„Ich hätte es ahnen können. Ihre Augen – sie verändern sich auf die wundersame Weise, die du mir so oft als ein Merkmal Megs Abstammung beschrieben hast.
Es ist mir bereits bei ihrem Eintreffen aufgefallen, ohne es zugeordnet zu haben.
Meine Talente müssen mittlerweile ziemlich eingerostet sein.“ Dann wandte sie sich Kaeli erklärend zu.
„Ich kenne deine Mutter nicht persönlich wie Ceddy, aber er hat mir ihr Bild so eingehend geschildert, dass ich sie wie eine Vision vor mir sehe, wenn er über sie redet.“
„Du musst uns von ihrem Ergehen berichten, ich habe sie seit......... etlichen Jahren nicht mehr getroffen“, unterbrach
Weitere Kostenlose Bücher