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Die Kinder Paxias

Die Kinder Paxias

Titel: Die Kinder Paxias Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Feder
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taktvollen Übergang zu den Bedürfnissen der Gelehrten. Sie handelte sich ein schmerzhaft nachdrückliches Packen ihres Handgelenkes versteckt unter dem Tisch ein. Stumm zusammenzuckend, warf sie Saya einen vorwurfsvollen und gleichzeitig um Vergebung heischenden Blick zu, sich die attackierte Stelle lindernd reibend.
    Weder diese Drohgebärde noch ihre ungeschickte Äußerung, schien von den Gastgebern registriert worden zu sein.
    Eine fast greifbare Spannung war plötzlich zwischen ihnen entstanden.
    Obwohl sie sich äußerlich lediglich nachdenklich ansahen, schienen sie eine nur für sie verständliche Zwiesprache zu führen.
    Maya zuckte mit gezogenen Brauen wie abschließend die Schultern, worauf Cedric sich mit verschränkten Armen in seinem Stuhl zurücklehnte und die trübe Flüssigkeit des fruchtigen Getränks in seinem Glas sinnend fixierte.
    „Was ist mit dem Rat? Gibt es da Auffälligkeiten?“, fragte Maya für Kaeli und Saya völlig zusammenhanglos. Langsam bewegte Cedric ablehnend den Kopf, auch seine Worte kamen sehr zögernd.
    „Nein nichts. Zumindest haben die Ratsmitglieder in ihren Berichten nichts Vergleichbares erwähnt.“
    Verständnislos blickte Kaeli von einem zum anderen, der Hintergrund dieses knappen Austausches befremdete sie in seiner Verschlossenheit. Aber sie wollte die Erwähnung des Rates auch nicht ungenutzt verstreichen lassen – selbst auf die Gefahr hin, völlig vom Thema abzuweichen.
    „Der Rat ist schon sehr alt oder?“
    „Die Historie des Rates ist in ihrem Ursprung nicht mehr nachvollziehbar, aber die derzeitige Komposition existiert erst 250 Jahre. Ich gehöre zu den neuen Gründern“, korrigierte Ceddy abwesend.
    Bei diesen Worten richtete sich Saya einigermaßen überrascht und spannungsgeladen in ihrem Stuhl auf. Fragen, die der Bestätigung dunkler Ahnungen galten, hielt sie mühsam zurück in ihrer schwer zähmbaren Unruhe.
    Und diesmal machte Kaeli keinen Fehler in dem Bestreben, den Fokus des Gespräches auf den Kern Sayas erwachten Interesses zu lenken.
    „Mir scheint diese 250 eine auffallend mysteriöse Jahreszahl zu sein. Ich allein hatte sie an diesem Tag mehrfach im Mund – und nun ergeht es dir nicht anders.
    Was ist eigentlich mit der Zeit vor diesen 250 Jahren?
    Mir ist die Geschichte der Paxianer nicht sehr geläufig, aber über diesen Teil eurer Vergangenheit liegt etwas Undurchdringliches, wie die Trübheit aufgewühlten Wassers.
    Es gibt Überlieferungen ferner Urzeit, die ausführlicher behandelt worden sind, als das Kapitel Feluzios Schreckensherrschaft, obwohl viele Paxianer ihrem Alter nach diese miterlebt haben müssen – Maya und du eingeschlossen. Wahrscheinlich auch die anderen Mitglieder des Rates, der sich, wie du andeutetest, unmittelbar nach eurer Befreiung neu formiert hat.
    Ich vermute, alle Beteiligten der aktuellen Ratsversammlung stammen aus dieser Ursprungsgruppierung.“
    Bei der Erwähnung des Herrschers der Dämonen war Cedric merklich zusammengezuckt und sein Blick hatte den seiner Gemahlin mit offenkundiger Unsicherheit gesucht.
    Doch deren Augen ruhten unverwandt auf einem anderen Objekt und überließen ihm die Entscheidung der Art und Komplexität seiner Antwort.
    Seine Reaktion schließlich erfolgte verhalten, nur auf einen geringen Teil Kaelis Äußerungen eingehend.
    „Du irrst dich was deine letzte Bemerkung betrifft.
    Ich bin einer von drei verbliebenen Gründern: Resus, Talonan und Soris. Alle anderen Städte und Dörfer entschieden sich damals, ihre Ältesten in den Rat zu entsenden. Diese sind bereits vor vielen Generationen nach und nach verstorben.“
    Triumph – ein passender Begriff, um Sayas Seelenzustand zu beschreiben.
    Ein einziger konfrontierender Redefluss, zu mehr war Kaeli nicht genötigt gewesen, um die Eingrenzung auf kümmerliche drei Kandidaten zu erreichen.
    Aus anerkennendem Respekt heraus, nickte sie dem Mädchen leicht zu – gleichzeitig als Zeichen, ihre Forschungsarbeit zu beenden.
    Nun oblag es ihr, die verbliebene Arbeit zu erledigen. Das Auffinden des Eingeweihten und dann, in endgültigem Besitz der erforderlichen Information, ihre Mission erfolgreich zu erfüllen.
    Einzig die Wahl der Methode würde ihr einiges an Überwindung abringen.
    Einen gänzlich Unbekannten oder einen Feind mit Folter und brutaler Gewalt zum Reden zu bringen, stellte sie vor kein nennenswertes Problem.
    Einem Mann aber, der seine freundliche Hilfsbereitschaft mit einer unbekümmerten

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