Die Kinder Paxias
Beherrschung, doch der Schmerz ihres zerrissenen Herzens und die Trauer, soeben etwas Kostbares verloren zu haben – noch bevor es wirklich ihr gehört hatte – waren übermächtig.
An diesem Tag schlief sie schlecht, weit weg von Cecil am anderen Ende der Grotte.
Saya erwachte mit dem Gefühl anstehender Veränderungen. Und das nicht nur, weil sie Kaeli neben sich liegend entdeckte, während Cecil die Grotte verlassen zu haben schien.
Erstaunt registrierte sie die rot geschwollenen Lider des Mädchens, welches noch keinerlei Regung zeigte, die auf baldiges Erwachen schließen ließ.
Seltsam genug, da sie sonst die Erste war, die die Augen öffnete.
Die Gelehrte entschloss sich, Kaeli noch ein wenig Ruhe zu lassen und erhob sich leise.
Es war noch früh, die Sonne machte keine Anstalten unterzugehen, was sie davon überzeugte, im Schatten der Höhle zu bleiben.
Sie entdeckte Cecil unweit von sich, erkundend die Umgebung betrachtend – sichtliche Erleichterung in seiner Miene.
An der Ursache dieser interessiert, machte sie neugierig einige Schritte auf ihn zu, um gleich darauf abrupt in der Bewegung zu verharren. Trotz Sonne löste sie den Umhang, der mit einem leisen Plumps zu Boden fiel.
Cecil hatte sie bemerkt und wandte sich ihr mit einem breiten Lächeln zu.
„Du spürst es auch, nicht wahr?“
Saya nickte. Es war unmöglich soviel Ignoranz aufzubringen, es nicht zu tun.
Beginnend damit, dass die Momente ihres Stillstandes keinen brennenden Schmerz entstehender Blasen an ihren Füßen verursachte, bis zu der zwar noch recht unangenehmen Hitze in der Luft, die jedoch von erfrischenden Windzügen unterbrochen wurde.
„Was ist geschehen?“, irritiert fragte sie sich, ob der klimatische Zustand über Tag eine Veränderung erfahren hatte, oder ob sie es am Morgen in der Euphorie der gefundenen Tropfsteinhöhle schlicht übersehen hatte.
Die zweite Möglichkeit war leider die wahrscheinlichere, wie Saya ob ihres Versäumnisses zähneknirschend zugab, und Cecil bestätigte mit seinen nächsten Worten ihre demütigende Theorie.
„Wir können aufatmen. Heute beginnt der letzte Abschnitt des Plateaus – die Wüste endet bald.“
„Das ist eine gute Nachricht“, Saya presste es mühsam hervor, verärgert über sich selbst.
Es passte nicht zu ihr, dass ihr ein derartiger Wandel entging. Die einfache Erklärung, die absolut neue Erfahrung einer Wüste hatte Körper wie Geist überfordert, ließ sie für ihre Ansprüche an sich selbst natürlich nicht gelten.
„Bei Sonnenuntergang brechen wir auf“, Saya nickte ihm knapp zu und betrat dann mit schnellen Schritten die Höhle.
Kaeli war erwacht. Sie hockte bei der Quelle und wusch sich gründlich. Neben ihr standen die wiederaufgefüllten Trinkbehälter.
Sie blickte sich nicht um, als sie Saya kommen hörte. Ein sicheres Zeichen in Ruhe gelassen werden zu wollen, was die Gelehrte in der Regel respektieren würde, doch sie war sicher, das Mädchen würde diese Neuigkeit hören wollen.
„Wir haben die Ebene fast passiert. Die Wüste ist bezwungen.“
Kaeli hielt augenblicklich inne und drehte dann langsam ihren Kopf Richtung Saya.
Unglauben spiegelte sich in ihrer Miene, dann, als sie Sayas ernstem Blick gewahr wurde, der ihrer Wahrhaftigkeit Beweis war, beginnende Freude und tiefe – tiefe Erleichterung.
„Endlich!“, stieß sie mit Inbrunst hervor. Saya lächelte kurz.
„Du sagst es.“
Kaeli musste sich die Lider gekühlt haben. Keine Spur der geröteten Schwellung war mehr zu erkennen, aber ihre Freude hatte die dunkelgrünen Augen nicht erreicht. Sayas Aufmerksamkeit war dieses Detail nicht entgangen, doch das Wesen des Mädchens schien ihr für den Moment stabil genug. Sie würde sich nicht aufdrängen, um zu erfahren, was geschehen war.
Dass etwas vorgefallen war, dessen war sie sich sicher. Ein entwickelter Rhythmus wie ein Schlafritual, zerstörte sich nicht von selbst.
Während Kaeli sich anzog, verstaute Saya die Getränke gleichmäßig in beiden Rucksäcken.
„Soll ich dir die Last nicht mal abnehmen?
Du schleppst das Ding schon die ganze Zeit allein. Fairerweise müssten wir uns abwechseln.“
Saya wollte das Gepäckstück gerade anlegen, als Kaelis Einwand erfolgte.
Zweifelnd schaute sie auf die zierliche Gestalt des Mädchens, das in ihrem, von Maya überlassenen Anzug völlig versank. Wahrscheinlich passten zwei ihres Kalibers in die Kluft – und Maya war auch nicht eben von kräftiger Statur.
„Nicht
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