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Die Kinder Paxias

Die Kinder Paxias

Titel: Die Kinder Paxias Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Feder
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einfachen und vielversprechend effektiven Plans, der in seinem Geist Gestalt annahm.
    „Die Dämonen sichern die Verteidigung, indem sie durch die Infiltration Gegner zu Gegnern machen.“
    „Ganz genau.“
    Während ihres kurzen Gesprächs, waren auch die anderen lauschend näher getreten.
    Cecil hatte Fackeln entzündet, was Arn nun erst die Erkenntnis aufgehen ließ, dass der Regen nachgelassen hatte. Das Gewitter hatte ausgetobt.
    Die Fackeln erhellten die nächste Umgebung ausreichend, dass er alle Gefährten endlich ohne Einschränkung betrachten konnte.
    Da Cecil dem Kampf der unter den Kriegern wütete ebenso blind gegenüberstand wie er selbst, wunderte es ihn nicht, dass dieser die Gelegenheit, mehr zu erfahren angenommen hatte, statt weiterhin die Kriegslaute und Waffengeräusche zu interpretieren gezwungen zu sein.
    Sayas Teilnahmslosigkeit und ihre Distanziertheit hingegen gaben ihm definitiv Rätsel auf. Ihre Abwendung vom Kampfgeschehen, um Gareth Worten zu folgen, war ein einziger Widerspruch zu ihrem sonst leicht nachvollziehbaren Charakter.
    Arn hatte verschiedene Reaktionen erwartet und sich in den vergangenen Momenten seit Kampfbeginn darauf vorbereitet, Einhalt gebietend einzugreifen.
    Sie hätte losstürmen können, um die zu allem entschlossenen Krieger kraft ihrer Autorität von ihrem Vorhaben abzubringen zu versuchen.
    Sie hätte ihrer Forderung nach einem sofortigen Rückzug, mit Waffengewalt Nachdruck verleihen können.
    Sie hätte sich – was am Wahrscheinlichsten gewesen wäre – ihrem Temperament und ihren Instinkten unterwerfen können, um sich mit Leidenschaft ins Kampfgetümmel zu stürzen, ohne sich zuvor den Folgen dieser Handlungsweise zu stellen.
    Aber keine dieser Möglichkeiten war eingetreten, und er entspannte sich in dem Bewusstsein, dass Saya seinen Handlungsbedarf nicht herausfordern würde.
    Kaeli, die alles viel zu gut sehen konnte, verfolgte Gareth Erläuterung, ohne den Blick von dem blutrünstigen Geschehen abzuwenden.
    Sie fühlte sich wie gelähmt in dem Zwang das Treiben zu beobachten.
    Sie hatte gesehen, was außer Saya niemand wahrgenommen haben konnte. Sie hatte beobachtet, wie der Wahnsinn in Form der Dämonen in die bleichen zielgerichteten Gesichter der Krieger gefahren war. Wie sich das Schimmern der Augen in finsterstes Schwarz wandelte, die Mienen sich verzerrten, bis schierer Tötungswahn sie trieb, ihre Waffen zu erheben und irrsinnig in die Masse zu schlagen.
    Das da unten waren nicht länger stolze Krieger auf der fehlgeleiteten Suche nach einem Kampf, der ihre Heimat schützen und ihre Funktion und Ehre wiederherstellen sollte.
    Es waren Schlächter – getrieben von dämonischen Mächten und deren Suche nach Verderben.
    Der Tod ihr Antrieb.
    Mit der Zeit wurden die Bewegungen kontrollierter, die Schwerthiebe zielgerichteter – die Dämonen lernten schnell, ihre neuen Körper zu beherrschen, die überlegene Physik, die Starre des Blutes nutzbringend einzusetzen.
    Ihre zunehmende Kontrolle verwandelte zerstörerisches, kraftprobendes Fuchteln in ein erbittertes Gemetzel steigender Brutalität.
    Auf der Wiese lagen verteilt einige undefinierbare Objekte, die Kaeli bei näherem Hinsehen als abgetrennte Gliedmaßen erkannte – Arme, Hände. Vor ihnen silbriges Lachen.
    Ein brüllender Aufschrei weckte ihre Aufmerksamkeit, sie sah noch das Schwert durch den Arm des Kriegers sausen, als wäre dieser aus Butter, bevor er sich wie in Zeitlupe vom Rest des Körpers löste und zu Boden fiel. Ohne seine Verbindung fiel die Blutstarre aus dem amputierten Glied, und die vormals stählerne Materie rann in einem silbernen Strom sickernd auf die Erde, während sein ehemaliger Besitzer unbeirrt weiterkämpfte.
    Ein erstickter Laut entfuhr ihr, mit dem sie ihre plötzliche Übelkeit niederzwang. Grauen übermannte sie, fegte wie eine rauschende Welle über sie hinweg und erlaubte ihr nur eine einzige instinktive Aktion: Flucht.
    Aber nicht Flucht vor dem Geschehen war es, die sie trieb, sondern die Flucht aus der Isolation. Ohne nachzudenken, trieb es sie in Cecils Arme. Beide Arme um seine Taille schlingend, nutzte sie seine Wärme und Nähe als Kraftspender, der es ihr erlaubte, sich weiterhin dem grausamen Anblick zu stellen.
    Und Cecil verwehrte ihr diesen Trost nicht – im Gegenteil. Er legte seinen Arm um ihre schmalen Schultern und ermöglichte ihr, die Wange an seine Brust zu schmiegen, sein starker Herzschlag unter ihrem Ohr.
    Arn, der ahnte was in dem

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