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Die Kinder Paxias

Die Kinder Paxias

Titel: Die Kinder Paxias Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Feder
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enthob sie einer Antwort.
    Donner krachte und zuckende Blitze enthüllten die gespenstische Szene – ließen das Grauen der Dorfbewohner greifbar werden.
    Schattenkrieger war eine zutreffende Beschreibung der anrückenden Gestalten gewesen.
    In perfekt geordneter Aufstellung eines Pfeils, passierte die Spitze gerade die letzten Häuser des Dorfes. Sie bewegten sich ohne Hast, ihre blassen Gesichter starr auf ihr Ziel gerichtet.
    Nicht einmal die ungewohnte Umgebung oder die Symptome des tobenden Gewitters, die keiner von ihnen jemals zuvor erlebt haben dürfte, vermochten die kollektive Einheit in ihrem unbarmherzigen Marsch zu stören. Kein Auge schimmerte irrend von seinem vorgegebenen Pfad.
    Gewandet in tiefstes Schwarz, mit Dolchen an ihren Gürteln und funkelnden Schwertern in ihren Händen, gaben sie keinerlei Verhandlungsbereitschaft zuerkennen.
    Ihre Mission bedeutete Tod.
    „Ein Hinrichtungskommando“, bestätigte Sayas tonloses Murmeln diesen Eindruck. Sie hatte den Anführer der Prozession an der Spitze erkannt.
    Es war Satys, ihr gelehrter Widersacher seit sie denken konnte – und ihr erbitterter Gegner in der Diskussion um Sanjos Verantwortung für das Erlöschen Paxias Firmament.
    Blanke Mordlust kämpfte einen tobenden Krieg in ihrem Innern, mit der lähmenden Erkenntnis, dass sie allein – trotz ihrer Unsterblichkeit – dieser Hinterlist nicht siegreich entgegentreten konnte.
    „Nein“, Sanjos bestimmte Ablehnung forderte die Aufmerksamkeit aller. Sie reagierte damit offenbar auf einen unausgesprochenen Gedanken Gareth, denn sie wandte sich ihm zu.
    „Diese Wesen sind ausgebildete Krieger und uns körperlich weit überlegen. Kein Biraner – auch nicht hunderte von ihnen – hätte Aussicht solch ein Gemetzel zu überstehen. An Erfolg brauchen wir dabei nicht erst zu denken.
    Biran und das Leben seiner Bewohner bin ich nicht gewillt zu riskieren – sie haben genug gelitten.
    Außerdem kennen wir einen anderen Weg.“
    Nicht nur Gareth sah das rote Glühen, welches Sanjos Pupillen zu färben begann.
    Aber nur er schien zu verstehen.
    Tiefe Besorgnis, fast Verzweiflung umgab ihn mit einer Aura der Furcht – so intensiv, dass die Gefährten instinktiv vor Sanjo zurückwichen.
    Gareth aber tat das Gegenteil. Er trat ganz nah an seine Gemahlin. Die glühenden Augen hielten ihn nicht davon ab, mit unendlicher Behutsamkeit ihr Gesicht zu umfassen und zu seinem emporzuheben.
    Und die Gefährten begriffen, dass der Ursprung seiner Gefühle nicht die Angst vor Sanjo, sondern die Angst um sie war.
    „Bist du sicher?“, seine Worte waren so leise, keiner hätte sie vernehmen dürfen, doch sie spürten sie tief in ihrem Inneren, bis sie sich einem Echo gleich in ihren Köpfen formten.
    Dabei erhielten sie für den Bruchteil eines Momentes eine Ahnung, wie die stumme Kommunikation zwischen dem Paar funktionierte – ohne Zeit, dieser Erkenntnis weitere Gedanken zu widmen.
    „Ja, das bin ich“, klar und entschlossen formulierte Sanjo die Antwort, wenn auch das Lächeln, das sie ihrem Gemahl schenkte voller Bedauern war. Gareth respektierte ihre Entscheidung, seine Haltung bewies es, mit der er seine Ruhe und ausstrahlende Stärke wieder beschwor.
    Er küsste Sanjo.
    Kurz nur, aber mit einer Zärtlichkeit, die tief berührte.
    Alle, außer Saya, wie Arn mit einem kurzen Blick feststellte.
    Sie wirkte seit Ankunft der Dorfbewohner wie erstarrt, mit wenigen Ausnahmen, in denen sie signalisiert hatte, dass sie das Geschehen sehr genau wahrnahm und auch da verstand, wo er selbst eine einzige Fragensammlung war. Er selbst machte sich keine Vorstellungen, was in der Gedankenwelt Sayas geschah, zu sehr forderte ihn die Bedrohlichkeit des Kommenden.
    Es war Saya, an die Sanjo ihre nächsten Worte richtete.
    „Ihr seid in Frieden gekommen, Saya, und willkommen – aber diese nicht.“
    Dann überschlugen sich die Ereignisse – zu schnell für die Wahrnehmung der Gefährten.
    Das Geschehen zu unvorstellbar, um es fassen zu können.
    Arn bemerkte noch wie Sanjos Augen zu einer blutrot brennenden, undefinierbaren Masse wurden, spürte wie ihre Aura wabernd um sie zu vibrieren begann, bevor sie in einer schattenartigen Substanz verschwand, die aus jeder Pore ihres Körpers hervorzuquellen schien.
    Schemen formierten sich, schwebten über Sanjo, ihre Gestalt nach und nach freigebend.
    Unheil verkündend schwirrten sie um die Gefährten, ließen ihre dämonische Macht über sie ausstrahlen.
    Schauer überliefen

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