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Die Kinder von Estorea 01 - Das verlorene Reich

Titel: Die Kinder von Estorea 01 - Das verlorene Reich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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Einwohner.
    Kovan führte sie zur Hafenmole, aber das Boot würden sie nicht rechtzeitig erreichen.
    »Ins Wasser!«, rief Arducius. »Aufgestiegene, los jetzt. Kovan, du musst uns vor der Küste aufnehmen.«
    Kovan nickte und winkte seinen Männern, ihn zu begleiten. Sie setzten Mirron ab und gaben Ossacer frei. Dann drehten sich die Soldaten um und folgten Kovan. Die Autoritäten versammelten sich um die Aufgestiegenen.
    »Wir haben nicht mehr viel Zeit«, sagte Hesther, deren Gesicht vor Sorgen und vom angestrengten Rennen verzerrt war.
    »Ihr müsst mitkommen«, sagte Gorian.
    »Das können wir nicht«, erwiderte Meera und nahm ihren Sohn in die Arme. »Du musst von hier verschwinden. Uns wird schon nichts passieren, der Marschall wird uns beschützen.«
    »Ich will nicht gehen«, schluchzte Ossacer. »Bitte, ich will nicht gehen.«
    »Es ist nicht für immer«, sagte Hesther. »Du bist wieder hier, ehe du dichs versiehst.«
    »Ich gehe nicht weg«, sagte Mirron. »Ich lasse dich nicht allein. Ich lasse keinen von euch allein.«
    Gefährlich nahe prallte ein Pfeil auf die Mole. Über das Wasser hallte das Klirren von Schwertern herüber. Gwythen drückte Mirron fest an sich.
    »Es ist zu gefährlich«, sagte sie. »Komm schon, junge Dame, wir haben doch darüber gesprochen. Wir wussten, dass es dazu kommen konnte.«
    Arducius empfand die gleiche Angst, die er auch in ihren Mienen erkannte. Doch sie konnten jetzt nicht hier bleiben, so viel war klar.
    Hesther sah sich um und klatschte in die Hände. »Los jetzt, geht. Arducius, du passt auf sie auf. Gorian, zügle dein Temperament. Mirron, hör auf dein Herz. Ossacer, alles kann geheilt werden. Und jetzt geht. Wir schirmen euch ab.«
    Arducius nickte, streifte die Sandalen ab und führte sie ins Wasser des Hafenbeckens, wo sie nicht mehr zu sehen waren.
     
    Kovan schaute nicht zurück. Sein Boot schien schrecklich weit entfernt zu sein, und die Feinde schlossen auf. Er lief mit drei Männern die Hafenmole entlang. Die Bogenschützen, die das Boot bewachten, schossen unentwegt, mussten aber Acht geben, um nicht etwa unschuldige Bürger zu treffen.
    »Schwerte und Schilde!«, rief Kovan.
    Die Männer vor ihm hatten es gehört. Sie warfen die Bogen weg, hoben rechteckige Schilde und zogen ihre Schwerter. Dann verteilten sie sich am Heck, während die Diener am Bug ins Wasser wateten und das Boot so weit nach draußen zogen, dass es jederzeit auslaufen konnte.
    Mindestens sechs Ordenskrieger waren der Hauptmeute der Feinde und Verbündeten voraus und würden das Boot vor Kovan erreichen. Hinter ihnen wurden zwei weitere langsamer, um Pfeile abzuschießen. Einer wurde vom ausholenden Nackenschlag eines kräftigen Bauern aus Westfallen umgeworfen, der zweite sah sich auf einmal von einer johlenden Menge umringt.
    Unter Kovans Füßen knirschte der Sand. »Wenn ich weg bin, hört ihr so bald wie möglich zu kämpfen auf. Es ist schon zu viel Blut geflossen.«
    »Ja, Herr.«
    Die Ordenskrieger erreichten das Boot, sie hatten kleine Schilde an die Arme geschnallt und waren mit Kavallerieschwertern bewaffnet. Die Verteidiger machten sich bereit und duckten sich, um die ersten Hiebe abzufangen. Mit lautem Knallen prallten die Schwerter auf die Schilde. Sofort danach stießen sie die Schilde vor und drängten die Gegner zurück, um Raum für den Gegenangriff zu schaffen. Die Klingen zuckten, aber keine fand ein Ziel.
    »Haltet sie auf«, rief Kovan.
    Doch vom anderen Ende des Strandes, aus der Richtung des Hauses der Masken, kamen noch weitere Krieger angerannt, denen sich niemand in den Weg stellte.
    »Links von euch, links«, rief einer der Soldaten, die bei Kovan waren.
    Die Männer am Bug hatten jedoch mit den angreifenden Schwertkämpfern genug zu tun und hörten es nicht. Man konnte nichts für sie tun außer hoffen, dass die Pfeile ihre Ziele verfehlten. Kovan war nur noch zwanzig Schritte entfernt und bot selbst ein hervorragendes Ziel. Die Gegner blieben stehen, suchten einen guten Stand, zielten und schossen. Ein halbes Dutzend Pfeile zischte durch den klaren blauen Himmel. »Vorbei, vorbei«, flehte Kovan unwillkürlich.
    Ein Pfeil fand sein Ziel und bohrte sich seitlich in den Hals eines Soldaten, riss ihn von den Füßen; er prallte gegen den Kämpfer neben ihm. Drei Ordenskrieger rannten sofort vorbei und griffen die Männer an, die am Boot warteten. Sie wichen vor den Schwertkämpfern zurück und hoben die Hände, um sich zu ergeben. Auf der Stelle wurden sie

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