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Die Kinder von Estorea 02 - Der magische Bann

Titel: Die Kinder von Estorea 02 - Der magische Bann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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und war bereit; auch den Schild hatte er schon am Arm befestigt. Ihre Blicke begegneten sich, Kovan nickte.
    Die Aufgestiegenen standen dicht beisammen. Mirrons ängstliche Miene widerspiegelte Gorians eigene Gefühle. Ossacer hatte die Augen geschlossen, Arducius kniete zwischen den beiden und winkte Gorian zu sich.
    »Verbindet euer Bewusstsein, konzentriert euch.«
     
    Jhered huschte auf Menas’ rechte Seite und vergewisserte sich, dass Kovan bereit war. Sie mussten schnell und sehr genau zuschlagen. Sieben gegen drei und ein paar unbewaffnete Kinder. Gorians kurze Schilderung hatte ihnen einen Vorteil verschafft. Inzwischen konnte er die Gestalten erkennen, die sich dicht über dem Boden lautlos und sehr langsam in ihre Richtung bewegten. Sie waren gut, und er hatte Kovan und Menas entsprechend vorgewarnt. Noch ein paar Schritte, und die Gegner würden sie entdecken. Er wandte sich um und nickte Kovan zu. Dieser gab wiederum das Signal an Arducius weiter, der wenige Schritte hinter ihm wartete.
    Die Atmosphäre veränderte sich, auch Jhered spürte es. Als würde unter ihm etwas Warmes vorbeiströmen. Er schauderte. Es fühlte sich fremd an, falsch. Vor ihm und am Ufer bebten die Pflanzen, der Bambus seufzte.
    »Enttäuscht mich nicht«, flüsterte er.
    Dann sprang er auf und griff an. Menas’ Bogen summte. Die Gegner stießen Schreie aus, richteten sich auf und zogen ihre Waffen. Rechts von ihm schossen Wurzeln aus dem Boden hoch. Das Gras wuchs dicht und drängte sich um die Bäume. Äste bogen sich nach unten, neue Blätter sprossen. Die niedrigen Büsche wurden dichter und griffen nach den Feinden. In einem Bereich von mindestens zehn Schritten vor dem Flussufer sprang die Barrikade empor. Jhered hörte ängstliche, schmerzvolle und überraschte Schreie.
    Vor ihm lösten sich die ersten Tsardonier aus dem Schatten. Sie waren nur leicht bewaffnet, damit sie sich schnell bewegen konnten, und hatten sich dunkle Farbe in die Gesichter geschmiert. Jhered nahm sich gleich zwei auf einmal vor. Dem ersten stieß er die linke Faust ins Gesicht und warf ihn zurück. Der zweite wollte sich wehren und hob die Klinge. Jhered fing die Waffe mit seinem eigenen Schwert ab und drückte sie zur Seite, dann holte er mit dem Gladius aus, hieb dem Mann über das Gesicht und stach ihm die Spitze durchs Leder in den Bauch.
    Kovan rannte an ihm vorbei, Waffen klirrten, und Jhered drehte sich zu seinem zweiten Gegner um, der noch nicht einmal Anstalten machte, sich zu verteidigen. Er starrte an Jhered vorbei auf die wachsende, undurchdringliche Wand der Pflanzen und wich zurück.
    »Kämpfe«, sagte Jhered.
    Der Tsardonier schüttelte den Kopf. Jhered ging auf ihn los. Der Mann wich aus, stolperte über eine Wurzel und stürzte. Jhered setzte nach und stieß ihm den Gladius durch die Brust. Aus dem Mund spritzte das Blut hoch und traf Jhereds Gesicht. Er richtete sich auf, um es abzuwischen, bekam einen kräftigen Stoß und taumelte zurück. Dabei prallte seine rechte Hand gegen einen Ast, und das Schwert entglitt seiner Hand.
    Der Gegner war über ihm. Jhered rollte sich schnell ab, ein Schwert bohrte sich hinter ihm in den Boden. Mit einem Tritt trieb er den Tsardonier zurück und kam rasch wieder hoch. Irgendwo summte eine Bogensehne, dann folgte ein Schmerzensschrei. Die Tsardonier kreisten ihn ein. Unten am Fluss klirrten Schwerter. Er baute sich vor dem kleineren Gegner auf und beobachtete dessen Bewegungen.
    Als der Mann einen Ausfallschritt machte, wich Jhered geduckt aus und prallte gegen einen Baumstamm. Der Gegner riss die Augen weit auf und wollte zustechen. Abermals duckte Jhered sich. Die Klinge fuhr über ihm in den Baum. Jhered versetzte dem Tsardonier einen kräftigen Stoß und nahm ihm den Atem. Dann umklammerte er dessen Hüften und rollte mit ihm über den Boden. Plötzlich lag Jhered unter ihm, war aber mit den Fäusten schneller als der Gegner. Mit der linken Hand stieß er ihn zurück und versetzte ihm mit der rechten Faust einen Kinnhaken. Knackend schloss sich sein Mund, einige Zähne brachen und splitterten, und der Mann rutschte seitlich weg. Jhered folgte der Bewegung, zog einen Dolch und stach ihm die Klinge in die Kehle. Mit abgewandtem Kopf ließ er den Gegner verbluten.
    Dann lauschte Jhered. Die Kämpfe hatten aufgehört, aber irgendwo am Flussufer sprach jemand.
    »Menas!«
    »Hier, Schatzkanzler.« Sie kam sofort zu ihm getrottet, den Bogen hatte sie noch in der Hand. »Ich habe hier zwei

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