Die Kinderbibel - Das Alte Testament (German Edition)
viel für das Volk der Israeliten getan hatte. Da er von Moses als dessen Nachfolger auserwählt und von Gott bestätigt worden war, hörten die Israeliten von nun an auf seine Worte und folgten ihm, das gelobte Land endlich zu besiedeln.
Diese lange Reise legte das Volk Israels zurück: von Ägypten nach
Palästina mit Umwegen durch die Wüste Sinai.
Im gelobten Land
Die Israeliten hatten nun Kanaan, das gelobte Land, endlich erreicht. Sie lagerten östlich des Flusses Jordan. Und Gott sprach zu Josua: »Mein Knecht Moses ist gestorben. Mach dich also auf den Weg über den Jordan, denn auch das jenseitige Land will ich dem Volk geben. Euer Gebiet soll von der Steppe und dem Libanon bis zum Euphrat reichen, im Westen begrenzt durch das Meer.«
So ging Josua zu den Stammesführern und befahl ihnen, Lebensmittel zu bevorraten, da der nächste Marsch drei Tage dauern würde, bis man den Jordan überschreiten und das neue Land in Besitz nehmen könnte. Zu den Rubenitern, Gaditern und den Manassern sagte er: »Gott hat euch dieses Land östlich des Jordan überlassen. Ihr werdet also hier siedeln. Nun haben wir aber noch das Gebiet im Westen zu erobern; deswegen können zunächst nur eure Frauen und Kinder sowie eure Viehherden hier bleiben, die Männer sollen mit ihren Brüdern ziehen, um bei der Einnahme des Landes zu helfen.«
Am Morgen zogen die Israeliten los; erst am Abend erreichten sie die Ufer des Jordans und schlugen das Nachtlager auf. Drei Tage später gaben die Stammesführer folgende Anweisungen an das Volk: »Wenn ihr die Bundeslade seht, die von den Priestern getragen wird, müsst ihr aufbrechen und ihr folgen. Aber denkt daran – der Abstand zwischen euch und der Lade muss immer etwa tausend Meter betragen; ihr dürft nicht näher an sie heran.« Und Josua befahl den Menschen, sich zu waschen und saubere Kleidung anzuziehen: »Morgen wird der Herr zwischen euch ein Wunder tun; seid bereit.« Dieses Ritual musste immer vorgenommen werden, wenn eine heilige Handlung bevorstand.
Gott sagte zu Josua: »Wenn die Priester mit der Bundeslade an den Jordan kommen, sollen sie in den Fluss hineingehen und stehen bleiben. Das Wasser wird dann wie abgeschnitten sein und wie ein Wall dastehen.« Genau so geschah es: Das ankommende Wasser von den Bergen blieb stehen, während die zum Toten Meer ablaufenden Fluten wegflossen und so eine trockene Ebene entstand, die vom Volk der Israeliten trockenen Fußes durchquert werden konnte. Erst als alle Israeliten das Westufer erreicht hatten, verließen auch die Priester mit der Bundeslade den Flusslauf, der sich danach wieder mit Wasser füllte. Das Volk zog nach dem Ort Gilgal, nahe der Stadt Jericho, und schlug das Lager auf.
Um die Stadt Jericho auszukundschaften, schickte Josua zwei Männer als Spione los. Die beiden Männer beschlossen, sich wie normale Reisende zu benehmen, die sich in Jericho nach einem Nachtlager umsahen. Tatsächlich aber prägten sie sich die Stärke der Mauern, die Lage der Türme und die Zahl der Wachtposten genau ein; die Stadt war sehr gut befestigt und schien uneinnehmbar.
Spione in Jericho
Josuas Männer waren aber doch aufgefallen, und ein Soldat folgte ihnen vorsichtig. Gegen Abend fragten sie um ein Nachtlager in einem Haus, das oben auf der mächtigen Stadtmauer erbaut worden war, und wurden eingelassen. Die Frau, die dort wohnte, hieß Rahab. Der Soldat, der den Spionen gefolgt war, lief zum König von Jericho und meldete: »Zwei Kundschafter der Israeliten sind in der Stadt und haben bei Rahab Quartier genommen.«
Der König schickte sofort eine Patrouille los, um die Spione festzunehmen. Als die Soldaten zum Haus von Rahab kamen, begehrten sie Einlass. Rahab versteckte die beiden Israeliten unter einem Heuhaufen auf dem Dach und ging zu den Soldaten. Sie sagte: »Die beiden Männer waren zwar hier, sind aber bald wieder gegangen, denn ich habe ihnen gesagt, dass bei Dunkelheit die Stadttore geschlossen werden; ich weiß nicht, wo sie hin sind.«
Die Soldaten zogen wieder ab, und Rahab stieg auf das Dach zu den beiden Spionen. »Ich habe euch geholfen«, sagte sie, »weil ich von eurem Gott und seiner Macht gehört habe. Alle hier fürchten sich, denn wir wissen, dass euer Gott euch dieses Land versprochen hat. Wenn ihr Jericho einnehmt, werdet ihr mich und die Meinen dann verschonen?« Die beiden Israeliten schworen, Rahab und ihren Angehörigen nichts zu tun.
Dann ließ Rahab die Männer an einem roten Seil durch das
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