Die Kinderbibel - Das Alte Testament (German Edition)
Israeliten um Josua kehrten nach ihrem Sieg nach Gilgal zurück, und die Einwohner von Gibeon lebten von nun an in Frieden. Die Könige konnte Josua später gefangen nehmen.
Simson
Eigentlich hätte das Volk der Israeliten längst in Ruhe und Frieden leben können. Aber es kam immer wieder vor, dass sie die Gebote Gottes missachteten und sich Gott deshalb von ihnen abwandte. Dann gerieten sie schnell in die Knechtschaft der Nachbarvölker. Diesmal waren es die Philister, die vierzig Jahre Herrschaft über das Volk der Israeliten ausübten; Gott aber hatte schon einen Retter bestimmt.
In dem Ort Zora lebte ein Mann namens Manoach, dessen Frau keine Kinder bekam. Doch eines Tages erschien der Frau ein Engel Gottes. Der sagte: »Bis jetzt hast du keine Kinder; aber du sollst einen Sohn zur Welt bringen. Den hat Gott auserwählt, das Land der Israeliten aus der Gewalt der Philister zu befreien.«
So geschah es. Manoachs Frau bekam einen Sohn, und nun wuchs in Zora ein junger Mann heran, der über außergewöhnliche Körperkraft verfügte. Sein Name war Simson. Eines Tages ging er nach Timna, und dort sah Simson eine junge, hübsche Philisterin. Als er zurückkehrte, sagte Simson zu seinem Vater: »Diese will ich zur Frau.« Doch der antwortete: »Gibt es denn in unserem Volk keine Frau, die dir gefällt? Muss es denn unbedingt eine Philisterin sein?« Simsons Eltern wussten nicht, dass Gott dies so geplant hatte, damit es einen Grund zum Kampf mit den Philistern geben sollte.
Simson konnte seine Eltern überreden, mit ihm nach Timna zu gehen, um die Frau kennen zu lernen. Als sie einige Stunden unterwegs waren, näherte sich ein Löwe den Reisenden. Simson ließ seine Eltern vorausgehen und bog vom Weg ab, um mit dem Löwen zu kämpfen. Er stellte die Großkatze, packte sie und tötete sie mit bloßen Händen, als würde es sich um ein Zicklein handeln. Dann stieß er wieder zu seinen Eltern, denen er nichts von dem Zwischenfall erzählte.
Zwar willigten seine Eltern in die Hochzeit ein, doch ging die Ehe nicht gut, da die Frau Simson hinterging; er trennte sich von ihr und übergab sie seinem Freund. Simson ließ keine Gelegenheit aus, den Philistern Schaden zuzufügen, und tötete dabei auch einige Menschen ihres Volkes. Eines Tages sorgte er dafür, dass die Getreidefelder der Philister abbrannten; die rächten sich, indem sie das Haus seines Freundes samt den Bewohnern in Brand steckten.
Simson sagte: »Wenn ihr es so macht, dann werde ich nicht aufhören, bis ich an euch Rache genommen habe.« Wieder zog er los und erschlug eine größere Zahl Philister. Nun suchten die Philister noch eifriger nach Simson, konnten ihn jedoch nicht finden, da er sich inzwischen in einer Höhle bei Etam versteckte. Die Israeliten fürchteten die Philister, und so erschienen eines Tages einige von ihnen vor Simsons Höhle, um ihn auszuliefern.
Man fesselte Simson und brachte ihn zu den Philistern; Simson aber sprengte die Stricke mit einem Ruck, ergriff den Unterkiefer eines Eselschädels, der auf der Erde lag, und schlug auf die Philister ein. Durch seine gewaltige Körperkraft gelang es ihm, viele der Feinde umzubringen; die Übrigen rannten in Panik davon.
Ein anderes Mal war Simson in der Stadt Gaza; seine Häscher lauerten ihm vor dem Stadttor auf, das abends fest verschlossen wurde. Sie nahmen sich vor: »Wenn er am Morgen hier durchkommt, werden wir ihn überfallen.« Simson aber erwachte um Mitternacht, ging zum Tor und riss die mächtigen Türflügel mitsamt dem eisernen Riegel heraus; seinen Feinden blieb wieder das Nachsehen.
Simson und Delila
Da sannen die Philister auf eine List. Als sie erfuhren, dass Simson sich in eine Frau namens Delila verliebt hatte, kamen die Fürsten der Philister zu ihr und sagten: »Versuche, ihn zu betören und herauszufinden, wie wir ihn überwinden können. Du wirst eine hohe Belohnung in Silberstücken bekommen.« Delila ließ Simson in ihr Haus und versuchte, ihm das Geheimnis zu entlocken, denn sie mochte weder Simson noch die Israeliten.
Zunächst nannte ihr Simson dreimal einen anderen Grund für das Geheimnis seiner enormen Körperkräfte, und deshalb konnten die Philister seiner nicht habhaft werden. Da bedrängte Delila ihn jeden Tag mehr und mehr, bis er es leid war und sagte: »Noch nie ist ein Schermesser an meine Locken gekommen. Würde man meine Haare abschneiden, die Kraft verließe mich auf der Stelle.«
Das teilte Delila den Philisterfürsten mit, die ihr
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