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Die Kinderbibel - Das Alte Testament (German Edition)

Die Kinderbibel - Das Alte Testament (German Edition)

Titel: Die Kinderbibel - Das Alte Testament (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annemarie Benedikt
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stapfen hier in der Wüste umher, haben kaum was zu trinken, und zu essen gibt es immer nur Manna. Warum sind wir nicht in Ägypten geblieben?« Gott hörte das und beschloss, die Kleinmütigen zu bestrafen. So schickte er Giftschlangen unter die Menschen, viele Israeliten wurden gebissen und starben.
    Da liefen sie schreiend zu Moses und baten: »Wir haben gesündigt, uns gegen den Gott aufgelehnt. Bete für uns, dass er uns von den Schlangen befreit!« Und Moses betete für das Volk. Gott antwortete: »Forme dir eine Schlange und hänge sie an einer Fahnenstange auf. Jeder, der gebissen wird, soll am Leben bleiben, wenn er die Schlange ansieht.«
    Daraufhin formte Moses eine Schlange aus Kupfer und wand sie um einen Fahnenmast; wenn nun jemand von einer Schlange gebissen wurde, musste er nur zur Kupferschlange aufblicken, um gerettet zu werden.

Der Wahrsager Bileam
    Die Israeliten lagerten jenseits des Jordans, nahe dem Gebiet der Moabiter. Die fürchteten die Israeliten, denn sie wussten aus Berichten, wie sie sich zuvor im Land der Amoniter durchgesetzt hatten. Die Ältesten des Ortes Midian versammelten sich und sagten: »Jetzt wird dieser Haufen zu uns kommen und alles abfressen, wie es die Rinder mit dem Gras machen.« Der König von Moab hieß Balak, der nichts unternahm, bevor er nicht die Meinung eines Wahrsagers gehört hatte. Deshalb schickte er mehrere Leute seines Hofes an den Euphrat, um den dort lebenden Wahrsager Bileam zu sich an den Hof zu bitten.
    Die Boten sollten folgende Nachricht überbringen: »Aus Ägypten ist ein Volk herangezogen, welches das ganze Land bedeckt und sich nun mir gegenüber niedergelassen hat. Komme her zu mir und sprich einen Fluch über dieses Volk; vielleicht kann ich es dann besiegen.« Die Höflinge suchten Bileam auf, richteten die Botschaft aus und zahlten sogleich den Lohn für die Wahrsage. Bileam sagte: »Nehmt Unterkunft in meinem Haus und bleibt über Nacht. Am Morgen kann ich euch berichten, was Gott zu mir sagt.«
    In der Nacht kam Gott zu Bileam und fragte ihn, was für Gäste er beherberge; Bileam antwortete: »Es sind Männer vom Hofe Balaks«, und wiederholte die Botschaft, die ihm ausgerichtet worden war. Gott sprach: »Gehe nicht mit ihnen! Das Volk, das du verfluchen sollst, wurde von mir gesegnet.« Am Morgen erklärte Bileam den Hofleuten, dass er nicht mitgehen könne: »Gott erlaubt es mir nicht.« Also zogen die Höflinge von dannen und kehrten zu Balak zurück. Balak stellte eine neue Botengruppe zusammen, diesmal sehr vornehme Leute.
    Als sie zu Bileam kamen, sagten sie: »Lass dich nicht abhalten, mit uns zu gehen. Dir wird auch ein hoher Lohn gezahlt; jede Summe ist unserem Herrn recht.« Bileam antwortete: »Selbst wenn euer Herr mir ein Haus voll Gold und Silber geben würde – ich kann Gottes Befehl nicht zuwiderhandeln. Doch bleibt auch ihr über Nacht, bis ich weiß, was Gott zu mir sagt.«
    Wieder erschien Gott in der Nacht bei Bileam und sprach: »Du kannst mit ihnen gehen, aber nur das tun, was ich dir sage.« Am Morgen sattelte Bileam seinen Esel und zog mit den Hofleuten nach Moab. Aber Gott war zornig, dass Bileam mitging, und stellte ihm einen Engel in den Weg, der für Bileam jedoch nicht sichtbar war. Der Esel aber sah den Engel und wich auf ein Feld aus; Bileam schlug das Tier, um es auf den richtigen Pfad zurückzubringen. Da stellte sich der Engel in einen engen Weg, und der Esel wich ängstlich zur Seite aus, wobei er Bileams Bein an eine Mauer drückte. Der schlug wieder wütend auf sein Reittier ein.
    Da trat der Engel an eine besonders enge Stelle, wo es keine Ausweichmöglichkeit gab. Als der Esel den Engel sah, hielt er an und ging in die Knie, worauf Bileam nochmals auf das Tier einschlug. Gott gab dem Esel eine Stimme, und der sagte: »Was habe ich dir getan, dass du mich jetzt schon zum dritten Mal schlägst?« Bileam erwiderte: »Weil du mich zum Narren hältst. Hätte ich ein Schwert dabei, ich hätte dich längst umgebracht.« Der Esel sagte: »Bin ich nicht dein Esel, auf dem du seit eh und je reitest? Habe ich dir jemals Schwierigkeiten gemacht?« Da musste Bileam eingestehen, dass er nie Grund zur Klage gehabt hatte.

Bileam erkennt den Engel
    Nun ließ Gott Bileam seinen Engel erkennen, und der Wahrsager warf sich auf den Boden. Der Engel sagte: »Warum schlägst du dein Tier? Es ist mir dreimal ausgewichen. Hätte der Esel dies nicht getan, wärst du wahrscheinlich schon tot, weil ich dich getötet, aber den

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