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Die Kinderbibel - Das Alte Testament (German Edition)

Die Kinderbibel - Das Alte Testament (German Edition)

Titel: Die Kinderbibel - Das Alte Testament (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annemarie Benedikt
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Fenster ihres Hauses an der Stadtmauer herab; die Tore Jerichos waren längst verschlossen, sodass nur dieser Weg ins Freie blieb. Dort wiederholten die Männer ihren Schwur und sagten: »Wenn wir Jericho einnehmen, lasse dieses Seil an deinem Haus hängen; niemand wird dann hier eindringen. Du musst nur vorher deine Angehörigen ins Haus holen und sie nicht hinauslassen, solange gekämpft wird.« Nun machten sich die Spione auf den Rückweg.
     

Jericho wird erobert
    Aus Furcht vor den Israeliten hielten die Einwohner von Jericho die Stadttore Tag und Nacht geschlossen; auch die Mauern und Wehrtürme waren ständig mit Soldaten besetzt. Allerdings wusste Josua noch gar nicht, wie er die Stadt einnehmen sollte, denn die Spione hatten ihm die Wehrhaftigkeit Jerichos sehr ausführlich beschrieben. Gegen die mächtigen Bollwerke und massiven Pforten wusste Josua kein Mittel, denn die üblichen Rammböcke würden nicht stark genug sein, solche Türen oder gar die Mauern einzurennen.
    Josua betete zu Gott um Hilfe. Der sprach: »Ich gebe Jericho in deine Gewalt; du musst nur meinen Plan ausführen.« Und Josua hörte erstaunt, was Gott vorhatte, sagte ein Dankgebet und gab dann seine Anweisungen. Am nächsten Morgen zogen die Israeliten nach Jericho; vorn die Bewaffneten, dahinter sieben Priester mit Posaunen, dann folgte die Bundeslade und danach das gesamte Volk, wie Gott es angeordnet hatte.
    Vor den Mauern Jerichos angekommen, marschierten die Israeliten in der befohlenen Ordnung einmal um die Stadt herum, während die Priester ständig die Posaunen bliesen. Danach kehrte man ins Lager zurück. Josua befahl dem Volk und den Kriegern, kein Geschrei zu machen, wie es sonst bei Angriffen üblich war.
    Am nächsten Tag zogen die Israeliten wieder nach Jericho, und wieder umkreisten sie einmal die Stadt zum Klang der Posaunen; dann ging es zurück zum Lager. Dieser Vorgang wiederholte sich an weiteren vier Tagen, ohne dass etwas anderes geschah. Erst am siebten Tag marschierten die Israeliten sieben Mal um Jericho, während die Posaunen ertönten; dann blieben die Angreifer stehen und bildeten einen Ring um die Stadt. Da stießen die Priester noch einmal mit aller Macht in ihre Posaunen, und Josua gab gleichzeitig den Befehl, dass alle Israeliten das Kriegsgeschrei anstimmen sollten.
    Und dann geschah das Unerwartete: Die Mauern der Stadt Jericho wankten und stürzten ein! So konnten die Kämpfer der Israeliten in die Stadt eindringen und die Soldaten des Königs von Jericho besiegen. Nur ein Stück der Mauer war stehen geblieben – der Teil, der das Haus Rahabs trug. Sie und ihre Angehörigen wurden nicht in den Kampf verwickelt. Josua befahl, diese Menschen ins Lager zu bringen und sie bei den Israeliten aufzunehmen.
     
    Sonne über Gibeon
    Die Nachricht über die Einnahme Jerichos hatte sich schnell herumgesprochen. Auch der König von Jerusalem, Adoni-Zedek, wusste davon. Als er nun hörte, dass die Israeliten ohne Kampf in die Stadt Gibeon einmarschiert waren, bekam er Angst. Denn Gibeon war für den Weg nach Jerusalem von strategischer Bedeutung, und den Israeliten traute er nun ohne weiteres zu, dass sie nach Jerusalem ziehen würden.
    Darum sandte Adoni-Zedek Boten an vier weitere Könige in Kanaan, um sich mit ihnen zu verbünden und mit vereinten Kräften die Israeliten aus Gibeon zu vertreiben. So zogen die vereinten Heerscharen nach Gibeon; die Bewohner der Stadt sahen den Aufmarsch und schickten sofort einen Boten nach Gilgal, um Josua zu informieren und ihn zu bitten, mit seinen Truppen Gibeon zu beschützen. Josua setzte seine Kämpfer in Bewegung, und nach einem Eilmarsch durch die Nacht kamen sie morgens nahe an Gibeon heran. Zwar war der Gegner in der Überzahl, aber Josua sah eine Chance, wie er den Sieg erringen könnte. Das war aber nur bei Tageslicht möglich, denn Josua wollte in mehreren Wellen die vereinigten Königsheere angreifen, und das konnte wegen des unwegsamen Geländes nur bei Tag geschehen.
    Da betete Josua zu Gott, und diesmal tat er es laut, sodass alle ihn hören konnten. Er flehte Gott an, die Sonne so lange über Gibeon stehen zu lassen, bis die Heere der Könige besiegt seien. Und Gott erhörte sein Gebet, denn er war aufseiten der Israeliten. So blieb die Sonne am Himmel über Gibeon stehen, einen ganzen Tag länger, als es sonst der Fall war. Josuas Kämpfer konnten die Gegner schließlich niederringen, und die Könige flohen nach der vernichtenden Niederlage in die Berge.
    Die

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