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Die Klingen der Rose: Ein unwiderstehlicher Schurke (German Edition)

Die Klingen der Rose: Ein unwiderstehlicher Schurke (German Edition)

Titel: Die Klingen der Rose: Ein unwiderstehlicher Schurke (German Edition)
Autoren: Zoë Archer
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ihrem Po hinzu. »Jetzt holen wir uns erst einmal die Quelle.«
    Sie küsste ihn, dann trat sie vor die südliche Wassersperre hin. Angst, Erregung und Vorfreude ergriffen sie, als sie mit plötzlich feuchten Händen den bronzenen Griff umfasste. Würden Bennett und sie wie der andere unglückliche Entdecker der Höhle enden? Blieben auch von ihnen nur blanke Knochen als Warnung für alle künftigen Eindringlinge übrig? Musste sie schockiert zusehen, wie sich brühheißes Wasser über Bennett ergoss, oder musste er ihre qualvollen Schreie mit anhören?
    »Auf mein Kommando«, befahl er mit fester Stimme, die so gar nichts von ihrer eigenen Angst verriet. »Drei …« Sie umfassten beide die bronzenen Griffe. »Zwei …« Sie holten tief Luft und korrigierten noch einmal ihren Griff. »Eins. Jetzt!«
    London stemmte die Fersen in den Boden und zog. Sie war überrascht, wie schwer sich die Sperre bewegen ließ. Sie zog heftig und stöhnte vor Anstrengung. Das Metall ächzte ebenfalls, als es sich aus den Schlitzen im Fels löste. Schon sehr lange hatte kein Verrückter mehr den Versuch gewagt, das Wasser aus dem Teich abzulassen.
    Die Sperren rasteten oben ein. Schnell floss das Wasser aus dem Teich ab und strömte plötzlich gluckernd durch unsichtbare Leitungen über ihren Köpfen. London überlegte, ob sie den Platz wechseln sollte, doch wo wäre sie wirklich sicher gewesen? Unmöglich zu sagen. Bennett hob eine Hand und bedeutete ihr, Geduld zu haben. Sie beobachteten die Löcher über ihren Köpfen. Ihre Nerven waren bis zum Zerreißen gespannt. Warteten sie hier still und leise auf einen furchtbaren Tod?
    Als das Wasser zischend aus einem Rohr schoss, zuckte London erschrocken zusammen. Dann ließ sie erleichtert die Schultern sinken. Das Wasser ergoss sich direkt in das schmale Becken, durch das sie die Höhle zuvor betreten hatten.
    Zitternd stieß sie die Luft aus und wechselte einen triumphierenden Blick mit Bennett. Sie waren sicher. Vorerst.
    Bennett trat in den nun leeren Teich und ging hinüber zu dem Auge. Einen Moment lang betrachtete er die Quelle nur. Seine Brust hob und senkte sich rasch, sein Gesicht leuchtete vor Aufregung. Das Auge spiegelte das Licht des Leuchtzylinders wider und tauchte Bennett in einen geisterhaften Schein. Zunächst ließ er seine Hände über dem Auge schweben, dann näherte er sich ihm mit größter Vorsicht.
    »Es könnte eine weitere Falle geben«, sagte er, den Kopf leicht zur Schulter gedreht, sodass London ihn hören konnte. »Das kommt in solchen Fällen häufig vor.«
    London umklammerte die Riemen ihres Rucksacks so fest, dass ihre Knöchel weiß wurden.
    Quälend langsam griff Bennett nach dem Auge und hob es vorsichtig von der kleinen Felssäule, die als Ablage diente. Er wartete eine Weile und ließ den Blick auf der Suche nach einer möglichen weiteren Falle durch den Raum schweifen. Den Kopf etwas zur Seite geneigt, lauschte er auf verdächtige Geräusche. Doch in der Höhle herrschte völlige Stille.
    London umklammerte weiterhin die Träger ihres Rucksacks, während Bennett die Lederriemen des Auges über seinen Arm schob, den Griff umfasste und es wie einen Schild vor sich hielt. So blickte das Auge nun von der Stelle aus, an der Bennett in dem leeren Teich stand, in die Höhle.
    Plötzlich erschütterte ein Beben den Höhlenboden. Von den Wänden rieselten kleine Steine herab. Bennett stellte sich breitbeinig hin und suchte Halt, London tat es ihm gleich. Angst packte sie. Von der Höhlendecke löste sich ein kleiner Stein und stürzte herab. Dann erstarb das Beben.
    Dort, wo sich der Stein gelöst hatte, fiel ein schmaler Streifen Tageslicht durch die Decke herein und direkt auf das Auge. Fast verlor Bennett das Gleichgewicht, als das Licht von dem Auge abprallte und als gleißender Strahl über die Höhlenwand glitt. London hob die Arme, um sich vor der grellen Intensität des Lichtes zu schützen.
    »Hör auf!«, schrie London. »Ich dachte, die Klingen dürften keine Magie benutzen, die nicht ihre eigene ist.«
    »Ich mach ja gar nichts«, erwiderte Bennett mit zusammengebissenen Zähnen. »Das tut die Quelle von ganz allein. Ihre Macht ist überwältigend.«
    Wie eine Energiewelle prallte das Licht voller Wucht gegen die Höhlenwand, die darunter zerbröselte. Steine fielen herab und rissen ein weiteres Stück der Wand mit sich. Auf dem Boden türmte sich ein wachsender Schutthaufen. Schon spürte London Bennett neben sich, der schützend die Arme um
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