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Die Klinik

Die Klinik

Titel: Die Klinik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Noah Gordon
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die Niere zu entfernen, anscheinend eine gute, mit einer einzigen, klar umrissenen Arterie. Während er mit behandschuhten Fingern das Abdomen abtastete, um sich zu vergewissern, daß kein Tumor vorhanden war, nahm die Verbindungsmannschaft, deren sämtliche Mitglieder jetzt bereits steril gewaschen waren und warteten, die freigelegte Niere und hängten sie an ein Perfusionssystem, das eiskalte Flüssigkeit durch das Organ pumpte.
    Die große rote Fleischbohne wurde vor ihren Augen weiß, als das Blut aus ihr herausgewaschen wurde, und schrumpfte vor Kälte zusammen.
    Sie trugen die Niere auf einem Tablett in den OP 4, und Adam Silverstone assistierte, als Dr. Kender das Organ zu einem Teil des Mädchenkörpers machte und dann dessen eigene Nieren entfernte, von der Krankheit verwüstete und verrunzelte Stückchen, die seit langem nicht mehr funktioniert hatten. Adam wußte, als er die zweite aus der Zange auf das Tuch fallen ließ, daß jetzt Susan Garlands einzige Lebensader jene Arterie war, die ihr Blut an Paul Connors’ Niere anschloß. Nunmehr aber färbte sich das übertragene Organ bereits mit einem gesunden Rosarot, erwärmt von neuem, jungem Blut.
    Nicht ganz eine halbe Stunde nach Beginn der Transplantation schloß Adam die abdominale Inzision. Er half dem Krankenwärter, Susan Garland in den sterilen Erholungsraum zu tragen, und war daher der letzte, der in das Zimmer der Jungchirurgen zurückkam. Robinson und Schneider hatten bereits die grünen Operationsanzüge gegen weiße ausgetauscht und waren in ihre Abteilungen zurückgekehrt. Meomartino stand noch in der Unterwäsche da.
    »Sieht nach einem Erfolg aus«, sagte er. Adam hielt die gekreuzten Finger hoch.
    »Haben Sie Longwood gesehen?«
    »Nein. Der Alte war da?« Meomartino nickte.
    Adam öffnete den Metallschrank, in dem sein weißer Anzug hing, und begann die schwarzen isolierten OP- Stiefel abzustreifen.
    »Ich weiß nicht, warum er eigentlich zusehen wollte«, sagte Meomartino nach kurzem Schweigen.
    »Er wird bald selbst eine bekommen, wenn wir Glück haben, einen B-negativen Spender zu bekommen.«
    »Das wird nicht leicht sein. B-negative sind rar.«
    Adam zuckte die Achseln. »Wahrscheinlich wird Mrs. Bergstrom die nächste Niere bekommen«, räumte er ein.
    »Seien Sie dessen nicht so sicher.«
    Es gehörte zu den ständigen Sticheleien zwischen Fellow und Oberarzt, daß man, wenn einer eine Information erhielt, die den anderen noch nicht erreicht hatte, sich so benahm, als besäße man eine direkte Leitung zum lieben Gott. Adam knüllte den schmutzigen grünen Anzug zusammen und warf ihn in den halbgefüllten Wäschekorb in der Ecke. »Was zum Teufel soll denn das heißen? Bergstrom wird eine Niere von ihrer Zwillingsschwester bekommen, oder?«
    »Die Schwester weiß noch nicht, ob sie eine hergeben will.«
    »O Gott.« Adam zog seinen weißen Anzug aus dem Schrank und stieg in die Hose, die, wie er bemerkte, allmählich schmuddelig wurde und am nächsten Tag durch eine frische ersetzt werden mußte.
    Meomartino ging hinaus, als Adam sich die Schuhe zuband. Silverstone wollte eine Zigarette rauchen, aber das kleine elektronische Ungeheuer in dem Täschchen an seinem Rockaufschlag summte leise, und als Adam zurückfragte, erfuhr er, daß Susan Garlands Vater wartete und ihn sprechen wollte, also ging er sofort hinauf.
     
    Arthur Garland war Anfang vierzig, wurde aber bereits dick, hatte unsichere blaue Augen und einen fliehenden rötlichbraunen Haaransatz. Ein Lederwarenhändler, wie sich Adam erinnerte.
    »Ich wollte nicht gehen, ohne mit Ihnen zu sprechen.«
    »Ich bin nur ein Hausarzt. Vielleicht sollten Sie mit Dr. Kender sprechen.«
    »Ich habe soeben mit Dr. Kender gesprochen. Er sagte, daß alles soweit gut ging.«
    Adam nickte.
    »Bonnie – meine Frau – bestand darauf, daß ich mit Ihnen spreche. Sie sagte, Sie seien so verständnisvoll gewesen. Ich wollte mich bedanken.«
    »Nicht nötig. Wie geht es Mrs. Garland?«
    »Ich habe sie heimgeschickt. Das Ganze war ein bißchen viel für sie, und Dr. Kender sagte, wir würden Susan einige Tage nicht sehen können.«
    »Je weniger Kontakt sie mit der Außenwelt hat, selbst mit Menschen, die sie lieben, um so weniger ist eine Infektionsgefahr gegeben. Die Medikamente, die wir anwenden, damit ihr Körper die neue Niere nicht abstößt, schwächen ihre Widerstandskraft.«
    »Ich verstehe«, sagte Garland. »Dr. Silverstone, kann man hoffen, daß alles in Ordnung ist?«
    Er war

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