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Die Knickerbocker Bande 17 - Die Rache der roten Mumie

Die Knickerbocker Bande 17 - Die Rache der roten Mumie

Titel: Die Knickerbocker Bande 17 - Die Rache der roten Mumie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Brezins
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zu sehr erschüttert“, erklärte Professor Karlof. „Bei dem Stein handelt es sich um einen Teil aus dem Rest des Tempel-Daches, das noch erhalten ist. Oft genügt ein lauter Schrei, um ein Stück davon zum Abstürzen zu bringen.“
    Doch keiner glaubte ihm so recht. Gestützt auf seine Mutter humpelte Axel aus dem Säulenwald. Bei seinem Sturz hatte er sich nicht nur den Kopf angeschlagen, sondern auch das Bein verstaucht. Mit einem unfreundlichen und spöttischen Grinsen gab Professor Karlof seiner Mitarbeiterin den Rest des Tages frei.
    Lieselotte murmelte hastig etwas von „Ich muß mal schnell für kleine Mädchen!“ und verschwand zwischen den Säulen. In Wirklichkeit hatte sie etwas anderes vor. Sie versuchte, im Eilzugstempo herauszufinden, ob irgendwo eine zweite Leiter lehnte, die die Mumie benutzt haben konnte. Das Mädchen stolperte zwischen den Säulen umher und verlor die Orientierung. Als es endlich eine Leiter entdeckte, seufzte es tief und enttäuscht. Es war die Leiter von Professor Karlof.
    Das Mädchen blickte sich hastig um. Weit und breit war keiner der Forscher zu sehen. Lilo zögerte nicht lange, sondern kletterte zügig die hölzernen Sprossen in die Höhe. Sie hatte mit ihrem Vater in Tirol viele – oft sogar gefährliche – Bergtouren unternommen und war dadurch völlig schwindelfrei. Trotzdem bekam Lilo feuchte Handflächen, als sie auf der Hälfte des Weges einen Blick nach unten wagte. Der harte, steinerne Boden des Tempels schien sie mit magischer Kraft hinunterzuziehen.
    Lieselotte schüttelte den Kopf und atmete tief durch. Danach setzte sie ihre Klettertour fort. Das Krachen und Knacken der Holzleitern beunruhigte sie, aber sie beschloß, sich nicht weiter darum zu kümmern. Die Leitern würden schon halten.
    Endlich hatte das Superhirn der Bande das obere Ende der Säule erreicht. Lilo klammerte sich auf der Steinplattform fest, die den Abschluß bildete, und drehte den Kopf. Ein warmer Wind wehte ihr ins Gesicht.
    Auf vielen Säulen lagen Steinbalken, die früher einmal das Dach getragen haben mußten. Sie bildeten Stege zwischen den Säulen, und ein geschickter Kletterer konnte sich ohne weiteres auf ihnen fortbewegen.
    Ein leises Klopfen ließ die Junior-Detektivin zusammenzucken. Sie blickte in die Richtung, aus der das Geräusch kam, und entdeckte einen Mann in einem langen, blaßblauen, ägyptischen Gewand. Er wandte dem Mädchen den Rücken zu und hatte ein schwarzes Tuch um den Kopf geschlungen. Mit einem winzigen Hammer klopfte er auf dem Steinbalken herum, auf dem er sich hingekniet hatte.
    Lilo schluckte. Wieso war dieser Mann dem Professor nicht aufgefallen? Das Mädchen nahm allen Mut zusammen und rief: „He, Sie! Was tun Sie da?“
    Der Mann reagierte nicht und setzte unbeirrt das Klopfen fort. Lieselotte spürte, daß sie der Lösung aller Rätsel hautnah auf der Spur war. Wer auch immer der Mann war, er durfte nicht unerkannt entkommen. Das Superhirn hatte sich schon einige Male auf seine Gefühle verlassen und ist niemals getäuscht worden.
    Die Knie des Mädchens wurden weich, als es sich auf das flache Kapital { * } schwang. „Hallo! Gehören Sie zu Professor Karlof?“ rief Lilo. Sie hatte das Gefühl, der Wind würde ihre Stimme in alle Richtungen zerreißen und nur ein heiseres Flüstern käme am Ohr des Mannes an. Als er wieder nicht reagierte, setzte Lieselotte zu einem lauteren Schrei an, doch die Worte blieben ihr im Hals stecken.
    Mit einem Ruck drehte sich der Mann um. Unter dem schwarzen Tuch erkannte Lilo das zerfetzte Gesicht der Roten Mumie. Die gespenstische Erscheinung streckte die Arme nach vorn und richtete sich auf. Wie ein Schlafwandler setzte sich die Mumie in Lieselottes Richtung in Bewegung.

Letzte Warnung
     
     
    Lilo brüllte aus Leibeskräften. Jetzt erst erkannte sie die rot bandagierten Hände und Füße der Mumie. Sie war es und sah genauso aus wie damals in dem unterirdischen Grab. Der Felsbalken, auf dem sich die Mumie befand, führte genau zu Lieselottes Säule.
    Wieder schrie das Mädchen, aber wer sollte es hören? Seine Knickerbocker-Kumpels stiegen gerade in einen Jeep ein und waren viel zu weit entfernt. Von den anderen Wissenschaftlern war keiner zu sehen.
    Schritt für Schritt näherte sich der einbalsamierte Tote Lieselotte. „Er wird mich hinunterstoßen! Hinunterstoßen!“ Dieser schreckliche Gedanke lähmte das Superhirn, das sonst immer wußte, was getan werden sollte.
    „Runter... die Leiter!“ fiel der

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