Die Knickerbocker Bande 19 - Die Gruft des Barons Pizza
Dominik?“ wunderte sich Lieselotte. Die beiden hatten sich den Weg durch den Garten erklären lassen und wollten auf diese Weise zum Haus zurück. Hatte sie jemand aufgehalten?
Arianna schaltete zwei Monitore ein, auf denen Bilder des nächtlichen Gartens und der Gruft erschienen. Auf keinem waren Poppi oder Dominik zu sehen.
Die kleine Frau wählte andere Videokameras an, die ihr kleines Reich überwachten, und schrie plötzlich leise auf. Sie schlug die Hand vor den Mund und deutete mit der anderen entsetzt auf den Bildschirm.
„Oh nein... Signore Salmone... und der Kaugummikauer“, stieß Lieselotte erschrocken hervor. „Was wollen die?“
Axel war es klar: Rache! Es ging, wie oft in Italien, um Rache! Die Knickerbocker-Bande und Antonello hatten den Patron der Kinderbande endgültig ruiniert. Dafür wollte er sich nun rächen.
Leider übertrugen die Kameras keinen Ton, denn Salmone redete auf die beiden jüngeren Knickerbocker ein. Was er sagte, konnten die anderen beiden in der Steuerzentrale nicht verstehen, aber sie sahen die Pistole in seiner Hand. Fieberhaft überlegten Axel und Lieselotte, was nun geschehen sollte.
Poppi und Dominik hatten ihren Augen nicht getraut, als plötzlich Signore Salmone und sein Helfer vor ihnen standen. Salmone rann wie immer der Schweiß von der Stirn, und er keuchte wie ein Walroß. „Wo sind die anderen?“ zischte er. „Wo sind die anderen?“ Die beiden Junior-Detektive waren vor Schreck stumm und brachten kein Wort über die Lippen. „Ich will euch alle, und ich mache euch nicht kalt. Ich verkaufe euch. Ich verkaufe euch nach Südamerika. Dort sollt ihr in den Bleibergwerken krepieren! Ihr miesen Kröten!“ Der Kaugummikauer nickte zustimmend und kaute heftiger denn je.
Poppi und Dominik wichen Schritt für Schritt zurück. Der Abstand zwischen ihnen und Salmone blieb immer gleich. Sie zitterten am ganzen Körper und konnten ihren Blick nicht vom Lauf der Pistole wenden. Mit den Händen tasteten sie nach hinten, um nicht gegen einen Baum zu rennen und zu stürzen. Diese Bewegung hätte der Patrone für einen Fluchtversuch halten und abdrücken können.
„Ihr entkommt nicht. Meine Leute haben euch bis hierher verfolgt, sie werden euch nie entwischen lassen. Also raus mit der Sprache, wo sind die anderen zwei Biester?“ bohrte der Signore weiter.
Poppi und Dominik hatten die Gruft erreicht und tappten im Retourgang in das Häuschen. Salmone folgte ihnen. Der Kaugummikauer blieb stets dicht hinter ihm.
„Ah!“ schrie Poppi auf. Beinahe wäre sie zu Sturz gekommen, da sie über die steinerne Einfassung der Gruft gestolpert war. Die Knickerbocker-Kumpels hatten keine andere Möglichkeit. Da sie den Gangster nicht näher an sich herankommen lassen wollten, setzten sie den Rückwärtsmarsch fort.
Verdammt, wieso geschah nichts? Wieso half ihnen keiner? Wo blieben Lilo und Axel?
Wahrscheinlich saßen sie bei Arianna und feierten bereits den Abschluß dieses Falles. Sollten sie schreien? Um Hilfe rufen? Was würde der fette Patrone dann tun?
Aus! Ende! Poppi und Dominik konnten nicht weiter. Sie standen mit dem Rücken an der Kapellenwand und kamen nicht weiter. Salmone lachte heiser und schadenfroh, als er über die Einfassung der Gruft stieg und auf sie zukam. Der Kaugummikauer streckte die Arme aus und machte mit den Händen eine erwürgende Bewegung.
„Nein!“ schrien Poppi und Dominik.
„Oooaaaa!“ brüllten Salmone und sein Helfer. Ein Schuß peitschte durch die Nacht. Sand rieselte von oben herab.
Dominik rieb sich die Augen. Wie war das möglich? Die beiden Männer waren verschwunden. Plötzlich waren sie weg! Warum? Poppi beugte sich vor und begann zu lachen. In der Tiefe der Gruft ertönte ein weiterer Schrei. Signore Salmone und sein Helfer waren also unten angekommen.
Arianna hatte die beiden jüngeren Knickerbocker schließlich doch auf ihren Bildschirm bekommen und genau im richtigen Moment den Mechanismus ausgelöst, der die schwarze Gruftabdeckung nach unten und zur Rutschbahn werden ließ. Salmone und der Kaugummikauer waren bei Signora Bellina und konnten ihr Gesellschaft leisten. Da nun keine der Drehwände klemmte, gab es kein Entkommen aus der Gruft.
Aber noch immer war der Fall nicht abgeschlossen. Eine böse Überraschung erwartete die Bande noch.
Durch den dunklen, geheimnisvollen Garten liefen Poppi und Dominik in Richtung Haus. Auf halbem Weg kamen ihnen Axel und Lieselotte entgegen und umarmten sie stürmisch und
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