Die Knickerbocker Bande 19 - Die Gruft des Barons Pizza
Axel.
Enttäuscht kehrte Dominik zu seinen Freunden zurück. Es war grausam, ungefähr zehn bunte Türen rund um sich zu sehen und durch keine flüchten zu können.
Das bläuliche Licht erlosch, und für Sekunden lag die Gruft wieder im Dunkeln. Mit einem leisen Klick flammten danach kleine Scheinwerfer auf.
„Nein... das packe ich nicht!“ japste Lieselotte.
Im Scheinwerferlicht erkannten die Junior-Detektive alte Ölgemälde, zum Beispiel die Mona Lisa von Leonardo da Vinci. Das Bild hing in einer Mauernische. Gleich daneben stand auf einem Sockel die berühmte Marmorstatue des David, die sonst in Florenz ausgestellt war. Überhaupt hatte sich die Gruft nun in ein Museum verwandelt, in dem ein Kunstwerk neben dem anderen zu bestaunen war.
„Jetzt haben sich... die übrigen Teile der Wände... gedreht!“ wisperte Poppi. „So ist es!“ gab ihr Lieselotte recht. „Aber ich möchte wissen, was das soll?“
Noch immer erfüllte Spinettmusik den unterirdischen Raum. Die Knickerbocker-Kumpels faßten Mut und gingen auf die Kunstwerke zu. Sie betrachteten sie, staunten und kratzten sich nachdenklich an den Köpfen. „Wenn das Originale sind, dann sind sie ein Vermögen wert!“ meinte Axel.
Ein lauter, donnernder Gongschlag ertönte, und ein greller Lichtstrahl fiel oben durch die Decke. Die vier Freunde blickten nach oben und entdeckten ein weiteres Bild, das langsam nach unten schwebte.
„Ein Ölbild... das ist ein Ölbild, aber... seht nur... es macht auf mich den Eindruck, als hätte es jemand in der Mitte durchgeschnitten. Ich halte das für nur eine Hälfte!“ meinte Dominik. Der Lichtstrahl begleitete das ungewöhnliche Kunstwerk, das sich den Köpfen der Bande immer weiter näherte.
Wie ein Magnet zog es die Junior-Detektive an, und sie streckten die Hände danach aus. Lieselotte, die die Größte war, konnte danach greifen und berührte es am Rahmen. Die Folge war unerwartet und grauenhaft.
Ein Trommelfell zerfetzender Schrei ertönte. „Noooooooo!“ kreischte eine hohe, schrille Stimme. Das Licht in der Gruftdecke erlosch, und das rätselhafte Bild verschwand.
Dafür ging eine grauenerregende Veränderung mit den Kunstwerken vor, die in den Nischen standen. Auch dort verloschen die Scheinwerfer. Dafür begannen die Gemälde und Statuen zu leuchten. Sie strahlten grellgelb und giftgrün „Und waren mit einem Schlag völlig verändert.
Mona Lisa lächelte nicht mehr, sondern grinste hämisch und hielt eine neunschwänzige Katze { * } in der Hand. Auch David hatte seine Sanftmut verloren und dafür eine Maschinenpistole auf die Knickerbocker gerichtet.
Die übrigen Kunstwerke erschienen nicht weniger bedrohlich. Pistolen, Gewehre, Säbel, Schwerter und Messer blitzten auf. Von allen Seiten starrten böse funkelnde Augen auf Axel, Lilo, Poppi und Dominik. Und nirgendwo gab es etwas, wo sie Schutz suchen konnten.
„Keine Panik! Die Waffen sind nur gemalt!“ wollte Axel seine Freunde beruhigen. Doch da peitschte ein Schuß durch die Nacht. „Auf den Boden!“ schrie Lieselotte. Die vier Knickerbocker warfen sich auf den Bauch und versuchten, die Köpfe mit den Armen zu schützen. Über ihnen peitschten die Schüsse und klirrten die Messer. Die vier schrien und brüllten vor Angst. Wieso hatten sie sich darauf eingelassen? Warum konnten sie nicht zu Hause bleiben und in Ruhe leben wie ihre Schulkollegen?
Eine Männerstimme begann zu sprechen. Sie klang müde, schwach und wie aus dem Jenseits. Dominik, der äußerst gute Ohren hatte, bekam das Gefühl, daß diese Worte nicht aus einem Mund kamen. Sie hallten und kamen nicht nur aus einer Richtung. Da die Worte italienisch waren, verstand keiner, wovon die Rede war.
Das Spinett war verklungen. Statt dessen dröhnte nun eine Orgel durch die Gruft. Wer auch immer die Tasten drückte, er wählte nur tiefe, donnernde Töne, die das Mauerwerk zum Erzittern und Beben brachten.
Bis heute weiß Axel nicht wieso. Aber plötzlich hob er frech den Kopf und blickte nach oben. Dabei knallten noch immer Schüsse und rasselten unentwegt die Säbel. Der Junge atmete zitternd. „Lilo“ rief er dem Mädchen ins Ohr, „Lilo“, schau... die Waffen... das böse Grinsen... alles nur Ultraviolett-Effekte. Die Schüsse... nur Geräusche. Und jetzt weiß ich auch, wie wir hier rauskommen.“
„Wie?“ wollte das Superhirn wissen. Axel zeigte auf die Wand vor ihnen. Hier hatte sich eine der Drehtüren verklemmt und nicht völlig geöffnet. Der Junge leuchtete
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