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Die Knickerbocker Bande 20 - Insel der Ungeheuer

Die Knickerbocker Bande 20 - Insel der Ungeheuer

Titel: Die Knickerbocker Bande 20 - Insel der Ungeheuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Brezins
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einen der Angreifer zu sehen. An dem erstickten Schrei wurde Lieselotte klar, daß die Unbekannten mit Axel das gleiche taten.
    „Ich hole Chlorophorm“, hechelte die Frau. Die Knickerbocker-Kumpels strampelten, und Axel traf dabei auf etwas Hartes, das zur Seite wich. „Au, kleiner Idiot“, zischte der Mann. Der Junge schien ihn mit voller Wucht am Schienbein getroffen zu haben.
    Er wollte zu einem neuen Tritt ausholen, als er den selben Geruch wie in der Nacht zuvor in der Nase spürte. Innerhalb weniger Sekunden erschlafften die Arme und Beine der beiden Knickerbocker. Wie leblose Wesen hingen sie in den Armen des Bootsverleihers und des unbekannten Mannes. Zufrieden betrachtete die Frau die Arbeit und schloß die Glasflasche, in der das Betäubungsmittel aufbewahrt wurde. „Und jetzt?“ fragte sie die Männer. „Ich glaube, das ist klar“, meinte Panajotis. „Sie werden todsicher in Panik geraten und ertrinken oder sich erschlagen. Danach müssen wir sie nur noch an einen anderen Ort bringen, wo sie gefunden werden. Jeder wird an einen Unfall von zwei leichtsinnigen, übermütigen Kindern glauben. Unsere Hände bleiben sauber, und das ist die Hauptsache, nicht wahr?“ Der Mann und die Frau nickten. Sie schoben sich ihre Sonnenbrillen auf die Nase, kontrollierten schnell, ob die Luft rein war, und marschierten dann los. Ihre Gesichter strahlten trotz 32 Grad im Schatten Eiseskälte aus.

Kommt zu mir!
     
     
    Schwarz! Als Lieselotte langsam und mühsam die Augen aufschlug, sah sie nur schwarz, sonst nichts. In ihren Ohren rauschte es seltsam. Sofort fiel ihr auch die kühle Luft auf, die über ihr Gesicht strich. War schon Abend?
    Wie aus weiter Ferne tauchte die Erinnerung wieder auf. Sie waren überfallen und betäubt worden. Aber wo befand sie sich jetzt?
    Verschlafen und schwach richtete sich das Mädchen auf. Zumindest war es nicht gefesselt und konnte sich frei bewegen. „Axel!“ rief es leise. „Axel!“ hallte es rund um sie. „Axel, Axel, Axel!“ Das Echo wiederholte immer wieder den Namen ihres Kumpels. In Lilo setzten sich langsam wieder die Denkzellen in Bewegung. Sie war in einer Höhle. Dem Hall nach in einer riesigen Höhle!
    „Axel!“ wiederholte das Superhirn drängend.
    „Jaaaaa“, stöhnte der Junge. Seine Stimme klang sehr gequält und entfernt.
    „Ich bin hier!“ sagte Lilo. „Gib Laute von dir, damit ich orten kann, wo du liegst, und zu dir kriechen kann.“
    „Tuuut, tuuut, tuuut!“ keuchte Axel. Etwas Besseres fiel ihm nicht ein. Lieselotte reichte es, um seine Richtung zu bestimmen und auf allen vieren zu ihm zu robben. Das Mädchen bekam seine Hand zu fassen und drückte sie fest. „Lilo, mir ist höllisch schlecht, und ich habe irre Angst. Ich liege schon eine Weile da und starre in die Finsternis. Ich... ich... will weg. Es ist so schrecklich. Was machen diese Leute mit uns? Wo haben sie uns hingebracht?“ Lieselotte konnte nur antworten, daß sie selbst keine Ahnung habe.
    „Fest steht nur, daß wir in einer Höhle sind. In einer großen, feuchten Höhle, in der es kalt ist“, sagte Lilo, um wenigstens irgend etwas von sich zu geben.
    Plötzlich und völlig unerwartet schwebte ein seltsamer Gesang durch die Grotte. Er stammte von einer Frau, die mit hoher, klarer Stimme eine altertümlich klingende Melodie hauchte. Dazu leuchtete ein flackernder, roter Lichtschimmer auf.
    „Schau, dort beginnt ein Gang. Aus dem kommt das rote Licht“, flüsterte Lieselotte.
    „Und wer singt?“ fragte Axel.
    „Keine Ahnung!“
    Jetzt erst fiel dem Mädchen die Taschenlampe ein, die es bei sich trug. Es knipste sie an und leuchtete den Raum ab. Axel und Lilo befanden sich auf einem breiten Felsvorsprung, der direkt ins Wasser führte. Die Höhle hatte die Größe von zwei Fußballplätzen und war zum großen Teil überflutet. Außer der kreisrunden Öffnung, die in einen Gang zu führen schien, war kein Ein- oder Ausgang zu entdecken.
    „Was machen wir jetzt?“ wisperte Axel.
    „Warten“, schlug Lieselotte vor. Mehrere Minuten saßen die beiden stumm da und lauschten nur dem engelhaften Gesang. Nach und nach fielen auch andere, noch höhere, fast schrille Stimmen ein, und bald sang ein richtiger kleiner Chor.
    Lieselotte hatte einen Verdacht: „Erinnerst du dich an die Sekte in der Schauermühle? Das waren Menschen, die Tote aus dem Jenseits zu rufen versucht haben. Vielleicht ist hier auch so etwas im Gange?“
    Axel brummte nur ein „Hmmmm!“
    Nach etwa einer

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