Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Knickerbocker Bande 20 - Insel der Ungeheuer

Die Knickerbocker Bande 20 - Insel der Ungeheuer

Titel: Die Knickerbocker Bande 20 - Insel der Ungeheuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Brezins
Vom Netzwerk:
Aufheulen torkelte er zurück.
    Das Öl breitete sich rasend schnell über den Boden aus, und bald zog sich ein breiter Feuergürtel durch den Raum. Die Flüssigkeit mischte sich mit dem Schmutz des Bodens und verbrannte ihn zu dickem, ätzenden, schwarzen Rauch, der mehr und mehr die Höhle erfüllte. „Wir sind eingeschlossen“, wimmerte Axel. „Heulen kannst du später!“ schrie ihn seine Knickerbocker-Freundin an. „Jetzt komm mit!“ Sie schnappte seine Hand und zerrte ihn direkt zum Feuer. „Drüberspringen!“ kommandierte sie und machte einen gewaltigen Satz über die Flammenzungen. Der Sprung fiel zu kurz aus, und sie landete mit einem Bein mitten im Feuer. Zum Glück trug sie lange Jeans, die nur dort, wo Spritzer des Öls sie trafen, zu brennen begannen. Schreiend stolperte Lilo weiter und warf sich auf den Boden. Sie rollte hin und her und tötete die Flammen ab. Axel kam zugute, daß er in Leichtathletik einfach spitze war. Er schaffte es, aus dem Stand über den Feuergürtel zu hüpfen, und rannte sofort weiter. „Der Stiermensch ist vom Feuer eingeschlossen!“ keuchte Lieselotte. „Er kommt uns nicht nach!“ Das hofften die beiden jedenfalls, als sie die große Höhle erreichten, in der sie aufgewacht waren.
    „Paß auf... jemand hat uns hier hereingebracht. Das ist klar!“ kombinierte Lieselotte. „Und dieser Jemand muß durch eine Tür gekommen sein. Wir werden jetzt die Wände absuchen und sie finden“, redete sich das Mädchen Mut zu.
    Der Lichtkegel von Lilos Taschenlampe zuckte wild und planlos über den rauhen, kantigen Fels. „Gib her!“ stieß Axel hervor und riß ihr die Lampe aus der Hand. Er richtete den Strahl auf das Wasser, das schwarz, aber nicht ruhig war. Kleine Wellen rollten auf die Steinplatte, auf der die Junior-Detektive standen. Axel lief hin und kostete das Wasser. „Das ist Meerwasser. Diese Höhle muß mit dem Meer verbunden sein, und da das Wasser bewegt ist, bedeutet das, es gibt eine Unterwasserverbindung“, verkündete er. Lieselotte verwarf die Idee sofort wieder. „Quatsch, dann müßte auch Licht von draußen hereinfallen, und es ist stockdunkel.“
    „Lilo, ich wette, der Ausgang der Höhle ist irgendwo im Wasser. Wir müssen hinein!“
    Das Mädchen schrak zurück. Es fürchtete wenige Dinge. Aber es hatte Angst vor unbekannten, dunklen Gewässern. Lieselotte würde auch nie bei Nacht im Meer baden. Allein der Gedanke daran brachte sie zum Schaudern. Axel wollte aber nicht mehr warten. Er riß sich das T-Shirt vom Leib und schlüpfte aus seinen Jeans. „Ist deine Taschenlampe wasserdicht?“ fragte er. Lieselotte nickte. Was jetzt?
    Aus dem Gang kam wütendes Schnauben und Brüllen. Der Stiermensch kam ihnen nach. Er schien schwer verwundet und noch wilder.
    „Komm... komm, sonst ist es zu spät!“ schrie Axel außer sich. Lieselotte holte einmal tief Luft und rannte ins Wasser.
    Die Knickerbocker blickten immer nur zum Ausgang des Tunnels und übersahen deshalb den Strudel, der sich vor ihnen im Wasser bildete...

Das Wassermonster
     
     
    Immer weiter und weiter wateten Axel und Lieselotte in das warme Meerwasser. Lilo kam es vor, als würden sie im schwarzen, unbekannten Nichts versinken. Glücklicherweise spürte sie unter ihren nackten Fußsohlen nur harten Stein und keinerlei glitschige oder stachelige Dinge.
    Der Stiermensch tauchte in der runden Tunnelöffnung auf, die vom roten, flackernden Lichtschein des brennenden Öls voll erfüllt war. Dunkel und drohend hob sich seine Gestalt davon ab. Das Ungeheuer wand und verrenkte sich wild und brüllte dabei schaurig. Der Widerhall seines Brüllens erfüllte die Höhle und trieb die Knickerbocker noch schneller voran.
    Für Bruchteile von Sekunden vergaß Lieselotte ihre panische Angst vor dunklem Wasser. Sie leuchtete mit der Taschenlampe die Oberfläche ab und streckte sie auch in die Wellen, wo der Lichtschein sich aber schnell verlor.
    „Schwimmen, wir müssen schwimmen. Hier kann man nicht mehr stehen“, keuchte Axel und stieß sich ab. Lieselotte tat es ihm nach. „He, leuchte her, ich will wissen, wo wir hin schwimmen“, prustete der Junge.
    Was dann geschah, werden die Knickerbocker-Freunde nie in ihrem Leben vergessen. Dort, wo sich das Wasser gekräuselt und zu einem kleinen Strudel geformt hatte, schoß etwas Riesiges in die Höhe. Es hatte die Größe eines Bären, bestand aber nur aus Kopf und einem schlangenähnlichen Körper. Im schwachen Lichtschein von Lilos

Weitere Kostenlose Bücher