Die Knickerbocker Bande 21- Frankensteins Wolkenkratzer
Gummimaske heraus, die das schleimige, ekelige Gesicht eines Außerirdischen darstellte. Mit zwei Gummibändern wurde die Maske an ihren Ohren befestigt, und dann konnte es losgehen.
Die Knickerbocker-Bande und Patricia Portland stiegen aus dem Hubschrauber und schritten über den Rasen zum Portal der Villa. Währenddessen fuhr dort ein Superschlitten nach dem anderen vor, aus dem Menschen in teurer Abendgarderobe kletterten. Alle trugen - wie Tante Patricia - Masken vor dem Gesicht. Nur wenige waren von Kopf bis Fuß kostümiert.
In ihren wehenden, wallenden Gewändern schwebte Patricia Portland regelrecht durch die hohe Tür in die Halle, die mit Marmor ausgelegt war und in der links und rechts mächtige Marmorsäulen standen.
Hier hatte eine hagere, fast dürre Frau mit silbrigem, hüftlangem Haar Aufstellung genommen. Sie hielt sich an einem Stäbchen eine Hexenmaske vors Gesicht und ließ sie jedesmal sinken, wenn sie einem neueingetroffenen Gast die Hand zur Begrüßung reichte.
Patricia stieß einen spitzen, langen Schrei aus, der sich nach „Gloria, Darling!“ anhörte, und schon fielen einander die beiden Frauen um den Hals. Obwohl sich ihre Gesichter gar nicht berührten, taten sie so, als küßten sie einander die Wange.
„Die perfekte Show“, dachte Axel. Artig reichte er Gloria Esterman die Hand, als er vorgestellt wurde. Die Frau mit dem langen, glänzenden weißen Haar war nicht so warmherzig wie Tante Patricia, sondern strahlte eine gewisse Kühle aus. „Hat die immer so ein komisches Gesicht?“ erkundigte sich Poppi bei der Klatschreporterin. Patricia nickte und flüsterte hinter vorgehaltener Hand: „Gloria findet es schick, sich die Haut weiß zu schminken. Ich finde es grauenhaft, aber ich tu es auch nicht!“
Lachend und schwatzend mischte sich Patricia Portland in das Getümmel der Ungeheuer. An wem sie auch vorbeikam, sie wurde jedesmal überschwenglich begrüßt und umarmt. „Weil jeder gerne in der Zeitung stehen will“, erklärte Dominik seinen
Kumpeln. Poppi gähnte. Erstens fand sie das Fest langweilig, und zweitens hatten sie die bisherigen Ereignisse und Erlebnisse geschlaucht. „Wir plündern das Büffet und suchen uns dann ein Plätzchen für ein Nickerchen“, schlug Axel vor.
Die vier bahnten sich den Weg in eines der turnsaalgroßen Wohnzimmer des Hauses. Hier stand die mindestens zehn Meter lange Tafel, auf der sich Unmengen von Köstlichkeiten türmten. Das üppige Büffet war mit ausgehöhlten, leuchtenden Kürbisköpfen und Gruselgestalten dekoriert, die geschickte Köche aus Gurken, Melonen und Früchten geschnitzt hatten.
Dominik war gerade dabei, sich Pommes frites auf den Teller zu schaufeln, als sich jemand von hinten an ihm vorbeidrängte und ihn dabei anrempelte, daß die Kartoffelstäbchen auf den Boden fielen. „Sorry, Baby-Boy!“ schnarrte eine tiefe Stimme. Empört drehte sich der Junge um und rang gleich darauf nach Luft. Hinter ihm stand das Frankenstein-Monster.
„Wie... wie kommen denn Sie hierher?“ japste Dominik. „Mit einer Einladung, Kleiner“, antwortete das Monster und schüttelte verständnislos den Kopf. Dominik wollte sofort seine Kumpel alarmieren, aber die hatten das Monster bereits entdeckt und starrten es grübelnd an.
Der grüngesichtige Mann schnappte ein paar Hamburger, aus denen grüne Soße quoll, klatschte sie auf einen Teller und stapfte zu einer Frau in einem lila Leichenhemd, die ihn erwartete. Ihr Haar war lang und schwarz mit einer weißen Strähne. „Das ist Lilly Munster aus der Fernsehserie ,Die Munsters’. Das Frankenstein-Monster heißt Herman Munster“, erklärte Dominik. Poppi schluckte und fragte: „Glaubt ihr... ist das... das Monster aus der Klinik?“
Lieselotte schüttelte sehr bestimmt den Kopf. „Nein, ist es nicht. Das war größer. Mindestens um einen Kopf. Das hier scheint nur ein ähnliches Kostüm zu sein.“
Axel meinte: „Oder es ist dasselbe und wurde dem Spion ausgezogen. Vielleicht ist der Kerl jemand aus der Klinik!“
Die Bande schlängelte sich durch die Partygäste, um näher an Lilly und Herman Munster heranzukommen. Dabei fingen sie einige Worte der Gastgeberin auf, die gerade erklärte: „Mein Halloween-Fest ist gleichzeitig ein kleines Abschiedsfest. Ich jette für drei Wochen nach Hawaii. Mein Personal ist bereits vorausgereist, der Laden hier ist schon fast dicht gemacht. Deshalb habe ich das Büffet diesmal von einem Partyservice kommen lassen.“ Lilo war die erste,
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