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Die Knickerbocker Bande 22 - Der taetowierte Elefant

Die Knickerbocker Bande 22 - Der taetowierte Elefant

Titel: Die Knickerbocker Bande 22 - Der taetowierte Elefant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Brezina
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jederzeit zur Beute eines hungrigen Löwen werden, der wohl kaum zwischen ihnen und einer Gazelle einen Unterschied machen würde.
    „Der Helikopter!“ jubelte Dominik. „Er kommt zurück! Da ist er wieder!“ Beim Anblick des Hubschraubers gewannen die vier Freunde ihre Kraft zurück. Sie standen auf. Diesmal gab es keinen Zweifel. Der Helikopter hatte Kurs auf sie genommen und landete unter lautem Dröhnen auf der Kuppe des Hügels. Freudig stürmten Axel, Lilo, Poppi und Dominik den Hang hinauf. Der Rotor drehte sich noch immer so schnell, daß sein Wind ein Aufrechtgehen unmöglich machte. Geduckt hasteten die Kumpel zur anderen Seite des Hubschraubers, wo sich der Sitz des Piloten befand.
    Die Tür flog auf, und eine Gestalt in einem weißen Overall sprang heraus. Sie trug einen weißen Sturzhelm und eine dunkle Sonnenbrille. Mit beiden Händen packte sie den Helm und zog ihn vom Kopf. Eine Flut schwarzer Haare quoll darunter hervor. Der Pilot war eine Frau, oder besser gesagt: ein Mädchen.
    Und was für ein Mädchen! Axel pfiff durch die Zähne.
    Sie lächelte die vier an und sagte etwas, das zweifellos Afrikaans war.
    „Wir reden deutsch!“ rief Lilo.
    „Prachtvoll, ich auch!“ antwortete das Mädchen. „Ich heiße Arabella - und ihr?“
    Die vier stellten sich vor, und Arabella schüttelte ihnen freundlich die Hände. Sie erkundigte sich, was geschehen war, und Lilo schilderte ihr kurz die Ereignisse. Zur Vorsicht sagte sie aber nichts von der Entführung, sondern gab den Mann für einen Wildhüter aus, der mit ihnen auf Safari gegangen war. Arabella nickte immer wieder. Dann dachte sie kurz nach und meinte: „Plan eins: Wir bringen den armen Kerl nach oben zum Helikopter. Ich habe eine Art Bahre an Bord. Damit geht es leichter. Plan zwei: Wir verstauen ihn, und ich bringe ihn in das Lager Waomi, das sich ungefähr zehn Kilometer von hier befindet. Leider ist nicht viel Platz an Bord, deshalb lautet Plan drei: Ich komme danach zurück und hole euch. Einverstanden?“
    „Einverstanden!“ riefen die Knickerbocker im Chor.
    Genauso geschah es auch. Eine Stunde später saßen die vier Freunde mit Arabella im Lager Waomi. Dieses Lager war für Safaritouristen gebaut worden und bestand aus runden, strohgedeckten Hütten, die als Zweibettzimmer dienten. In der Mitte des Lagers befand sich ein langgestreckter Bau, in dem ein Speisesaal, eine Bar und ein ruhiger Leseraum untergebracht waren. Dort hatten sich Axel, Lilo, Poppi und Dominik in tiefe, weiche
    Lederstühle fallen lassen, verschlangen gierig dicke Sandwiches und schlürften Cola um Cola.
    Eine Seitenwand des Hauses hatte ein durchsichtiges Fliegengitter, durch das die Bande auf eine weite Wiese hinausblicken konnte. Unter den Bäumen waren Scheinwerfer aufgestellt, die die Landschaft beleuchteten und wie die Kulisse eines Theaters erscheinen ließen.
    „Der Wildhüter“, begann Arabella und stockte.
    „He, ihr habt mir noch nicht einmal gesagt, wie der Mann heißt.“
    Lilo erschrak so sehr, daß sie sich verschluckte und von einem heftigen Hustenanfall geschüttelt wurde.
    „Er heißt... äh... äh...“, stotterte Axel.
    Dominik war es, der die Lage rettete. „Er heißt Henry“, verkündete er mit ruhiger Stimme. „Zumindest hat er sich mit diesem Namen bei uns vorgestellt. Wir haben allerdings seinen Paß keiner Kontrolle unterzogen.“
    Arabella schien Dominik jedes Wort zu glauben. Sie war überhaupt äußerst freundlich und die Knickerbocker faßten schnell Vertrauen zu ihr.
    „Wieso bist du eigentlich mit dem Helikopter geflogen?“ wollte Poppi wissen.
    „Weil ich die Tiere in dieser Gegend beobachte. Ich schreibe genau auf, wohin sie wandern, ob die Herden vollzählig sind, ob sie genug Wasser finden, und so weiter. Es handelt sich um einen Forschungsauftrag der Universität“, erklärte Arabella. „Aber jetzt möchte ich gerne wissen, wie ihr in die Wildnis kommt? Wo sind eure Eltern?“
    Die Junior-Detektive warfen einander fragende Blicke zu. Sollten sie die Wahrheit sagen oder Arabella besser etwas vorschwindeln? Es war Lieselotte, die sich schließlich für die Wahrheit entschied. Die Knickerbocker-Bande war doch im Augenblick so etwas wie Freiwild. Die Männer des Schwarzen Dämons konnten jederzeit wieder zuschlagen. Außerdem mußten die Freunde damit rechnen, von Karl verfolgt zu werden. Sie brauchten jetzt eine
    Verbündete. Sie benötigten Schutz, da gab es keinen Zweifel. Arabella schien ein aufrichtiger Mensch zu

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